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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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besiegten Imperator zu beschützen – mangelte es an Geschlossenheit. Die Adligen des Landsraads waren viel zu erstaunt und schockiert, um sich wirksam gegen die Angreifer zur Wehr zu setzen.
    Stoßtrupps rannten durch die Straßen und schrien den Namen des jungen Imperators. An der Spitze beobachtete Stilgar, wie die Söhne von Jamis lachend voranstürmten, um ihr Können zu beweisen und sich mit Blut zu besudeln. Die Eroberung dieses Planeten war ein Sieg von größter Bedeutung, ein wichtiger Schachzug im riskanten politischen Spiel des Imperiums. Ja, Muad'dib würde sehr zufrieden sein.
    Stilgar führte seine Männer weiter durch die Schlacht und rief in der Fremen-Sprache: »Ya hya chouhada! Muad'dib! Muad'dib! Muad'dib! Ya hya chouhada!«
    Dennoch war der tatsächliche Kampf für Stilgar nur wenig befriedigend, weil die Fremen ihre Gegner so mühelos überwältigten. Die zivilisierten Soldaten des Landsraads waren keine guten Krieger.

4
     
    Nachdem Herzog Leto Atreides den Wüstenplaneten als Lehen angenommen hatte, musste Graf Hasimir Fenring von seinem Amt als Imperialer Regent des Planeten zurücktreten und wurde dafür mit der provisorischen Verwaltung Caladans beauftragt, der Heimatwelt der Atreides. Obwohl er dort als Stellvertretender Siridar diente (auf Geheiß von Shaddam IV.), interessierte Fenring sich kaum für sein neues Lehen in der tiefsten Provinz, und die Bewohner von Caladan brachten ihm ebensolches Desinteresse entgegen. Sie waren schon immer ein stolzes und unabhängiges Volk gewesen, das sich mehr für die Erträge des Ozeans als für galaktische Politik interessierte. Die Caladaner begriffen nur langsam die Bedeutung der Helden, die in ihrer Mitte aufgewachsen waren. Nach Shaddams Sturz und der Machtergreifung Muad'dibs wurde nun Gurney Halleck mit der Verwaltung dieser Welt beauftragt, auch wenn er sich aufgrund seiner anderen Verpflichtungen des Djihads nur selten dort aufhielt.
    Auszug aus einer Biografie von Gurney Halleck
     
     
    Paul ließ den gewalttätigen Djihad, den er in Bewegung gesetzt hatte, hinter sich zurück und freute sich auf die Rückkehr nach Caladan, zu einer Welt voller angenehmer Erinnerungen. Obwohl er wusste, welche Schlachten nun im gesamten Imperium begannen, und seine Visionen ihm gezeigt hatten, wie schlimm sie noch werden sollten, hatte Paul entschieden, dass dieser Kurzbesuch ihm neue Kraft geben würde.
    Caladan ... die Meere, die windigen Küsten, die Fischerdörfer, die Steintürme der uralten Familienburg. Als er im Raumhafen von Cala City die Rampe der Fregatte hinabschritt, hielt er auf halber Strecke inne, schloss die Augen und nahm einen tiefen, bedächtigen Atemzug. Er konnte das Salz in der Luft riechen, das Jod, das vom trocknenden Seetang abgesondert wurde, den reifen Fischgeruch und die Feuchtigkeit von Meeresgischt und Regen. Alles war ihm zutiefst vertraut. Dies war einst sein Zuhause gewesen. Wie hatte er das alles so schnell vergessen können? Ein Lächeln umspielte seine Lippen.
    Als er sich an den Schrein erinnerte, den er für die sterblichen Überreste seines Vaters in Auftrag gegeben hatte, überlegte er, ob es Herzog Leto vielleicht lieber gewesen wäre, hier bestattet zu werden, auf dem Planeten, der sechsundzwanzig Generationen lang die Heimat des Hauses Atreides gewesen war.
    Aber ich wollte ihn in meiner Nähe haben. Auf Arrakis.
    Oberflächlich schien sich diese Welt seit der Abreise seiner Familie überhaupt nicht verändert zu haben, doch als er sich weiter vom Schiff entfernte, wurde Paul bewusst, dass er selbst sich verändert hatte. Er war als Junge von fünfzehn Jahren von hier fortgegangen, als Sohn eines vom Volk geliebten Herzogs. Nun kehrte er wenige Jahre später zurück und war der Heilige Imperator Muad'dib, der über Millionen Soldaten gebot, die bereit waren, für ihn zu kämpfen und für ihn zu sterben.
    Jessica legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ja, Paul. Wir sind zu Hause.«
    Er schüttelte den Kopf und sprach leise. »Sosehr ich diese Welt auch liebe, jetzt ist Arrakis meine Heimat.« Paul konnte nicht in die Vergangenheit zurückkehren, mochte er sich hier noch so wohlfühlen. »Caladan bildet nicht mehr mein gesamtes Universum, sondern ist nur ein Staubkorn in einem riesigen Imperium, über das ich herrschen muss. Viele tausend Planeten sind von mir abhängig.«
    Jessica tadelte ihn mit einem Hauch der Stimme. »Dein Vater war Herzog Leto Atreides, und dies war sein Volk. Auch wenn du über ein
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