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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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überreden, am Nachmittag auf seinem großen Stuhl Platz zu nehmen, wo er sich eure Sorgen anhören kann, wie es sein Vater immer getan hat. Vielleicht könnten wir sogar einen Stierkampf in der Arena inszenieren. Sie ist schon viel zu lange verwaist.« Plötzlich wurde Orleaq knallrot, als hätte er sich in diesem Moment daran erinnert, dass der Alte Herzog in der Arena von einem salusanischen Stier getötet worden war. »Wir finden bestimmt zahlreiche Möglichkeiten, wie wir ihn hier beschäftigen können.«
    Die Menge pfiff und applaudierte, während Paul eine Hand hob und leichtes Unbehagen empfand. »Bitte – mein Terminplan steht noch nicht fest.« Schon jetzt spürte er den Ruf der Verantwortung und fragte sich, welchen Schwierigkeiten Alia und Chani sich gegenübersahen, während sie in seiner Abwesenheit die Regierungsgeschäfte in Arrakeen verwalteten. Obwohl die Menschen von Caladan direkt vor ihm standen, rasten seine Gedanken zu fernen Sonnensystemen, deren Planeten schließlich – wenn auch nicht immer schmerzfrei – unter seine Herrschaft fallen würden. »Ich werde so lange bleiben, wie es mir möglich ist.«
    Wieder jubelten die Leute, als hätte er etwas von großer Bedeutung gesagt, und Orleaq trieb sie zu einem luxuriösen Bodenfahrzeug, das die edlen Besucher und ihr Gefolge zur Stammburg der Familie auf den Klippen über dem Meer bringen würde. Im hinteren Passagierabteil des Fahrzeugs saß Chatt Paul gegenüber und machte den Eindruck, dass er den Caladanern größtes Misstrauen entgegenbrachte, bis Paul ihm ein Zeichen gab, dass er sich ein wenig entspannen sollte. Der junge Herrscher erinnerte sich, gehört zu haben, dass der Alte Herzog Paulus der Überzeugung gewesen war, keine Angst vor seinem Volk haben zu müssen, weil es ihn liebte, aber es gab bereits viele Verschwörer, die Muad'dib töten wollten. Auch auf diesem Planeten musste es nicht zwangsläufig sicherer sein. Und auf Burg Caladan war Paul schon einmal das Ziel von Attentätern gewesen, vor langer Zeit ...
    »Die Bürger von Caladan verehren Euch über alles, Herr«, sagte Orleaq. »Sie liebten Herzog Leto, und sie erinnern sich noch gut daran, wie Ihr ein kleiner Junge wart. Ihr seid einer von ihnen, und nun seid Ihr Imperator geworden und habt Shaddams Tochter geheiratet.« Er grinste. »Es ist wie im Märchen. Herr, ist es wahr, dass Ihr Caladan zu Eurer neuen Hauptwelt machen wollt und nicht Arrakis oder Kaitain? Das Volk würde sich geehrt fühlen.«
    Paul wusste genau, dass es für ihn keine andere Hauptwelt als den Wüstenplaneten geben konnte, doch bevor er etwas sagen konnte, antwortete seine Mutter. »Das sind Gerüchte. Paul hat noch keine ... endgültige Entscheidung getroffen.«
    »Meine jetzige Verantwortung geht weit über die eines Herzogs von Caladan hinaus«, sagte Paul in beinahe entschuldigendem Tonfall, während er durch das Fenster auf die Menge blickte, an der das lange Fahrzeug vorbeirollte. »Die ersten Schlachten des Djihads toben auf mindestens dreißig Planeten. Es kann jederzeit dazu kommen, dass ich unverzüglich gebraucht werde.«
    »Natürlich, Herr. Wir alle wissen genau, dass ihr der Imperator Paul Muad'dib seid, ein Mann, der viel mehr als nur eine Welt beherrscht.« Doch Orleaq klang gar nicht so, als hätte er irgendetwas verstanden. »Trotzdem ist den Menschen hier bewusst, dass Ihr sie in angenehmer Erinnerung behalten habt. Denkt nur, welch erfreuliche Folgen es für Caladan hätte, wenn Ihr hier die Hauptstadt Eures Imperiums errichten würdet.«
    »Muad'dib hat Ihre Welt besucht«, sagte Chatt der Springer in schroffem Tonfall. »Etwas von seiner Erhabenheit ist Ihnen bereits zuteilgeworden.«
     
    An diesem Abend in der vertrauten alten Burg genoss Paul es tatsächlich, wieder in seinem Kinderzimmer zu schlafen. An der Wand hing eine wunderschöne Decke, die von Bewohnern verschiedener Dörfer in Handarbeit aus quadratischen Stücken zusammengenäht worden war. Paul erinnerte sich, dass sie ein Geschenk für Herzog Leto gewesen war, aber er wusste nicht mehr, bei welcher Gelegenheit er sie bekommen hatte.
    »Ich hätte Chani mitnehmen sollen«, murmelte er leise, doch sie hatte den Wüstenplaneten nicht verlassen wollen. Eines Tages vielleicht ...
    Er gestattete es sich, einen Moment lang auszuspannen und den Djihad zu vergessen, und stellte sich vor, wie es wäre, sich auf Caladan zur Ruhe zu setzen, mit Chani über die Meeresklippen zu spazieren und die Gischt wie winzige
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