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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Imperium herrschst, ist Caladan immer noch deine Heimatwelt, und die Caladaner gehören genauso zu deiner Familie wie ich.«
    Er musste ihr Recht geben. Unwillkürlich lächelte Paul, und diesmal war es ein echtes Lächeln. »Danke, dass du mich daran erinnerst, wenn ich es nötig habe.« Er befürchtete, dass seine Sorgen sich verschlimmern würden, wenn er es mit weiteren Krisen zu tun bekam. Shaddam IV. hatte für viele seiner Planeten nicht mehr als Verachtung übriggehabt und sie nur als Namen in einem Katalog oder als Nummern auf einer Sternenkarte wahrgenommen. Paul durfte nicht zulassen, dass er in die gleiche Falle tappte. »Jedes Fischerboot auf Caladan braucht seinen Anker.«
    Die Menge der Caladaner am Rand des Raumhafens jubelte, als die Neuankömmlinge in Sicht kamen. Paul ließ den Blick über die mehreren hundert Gesichter schweifen. Es waren Männer in Latzhosen und gestreiften Hemden, Fischweiber, Netzflicker und Bootsbauer. Sie hatten sich nicht mit alberner höfischer Garderobe belastet und bemühten sich auch nicht um einen möglichst arroganten Gesichtsausdruck.
    »Paul Atreides ist zurückgekehrt!«
    »Unser Herzog!«
    »Willkommen, Lady Jessica!«
    Er wurde von seiner Fedaykin-Leibwache begleitet, angeführt von einem Mann namens Chatt der Springer. Die Männer blieben in Pauls Nähe und hielten unermüdlich nach Attentätern in der Menge Ausschau. Diese Kämpfer fühlten sich unwohl an diesem Ort, wo es nach Fisch und Tang roch, wo watteähnliche Wolken über den Himmel zogen, wo die Landspitzen der Küste in ständigen Nebel gehüllt waren und wo die Brandung toste.
    Paul nahm den lauten Jubel der Menschen in sich auf und stellte fest, dass er ihn genoss. Gleichzeitig verspürte er eine schmerzhafte Sehnsucht nach dem idyllischen Leben, das ihn vielleicht erwartet hätte, wenn er hiergeblieben wäre. Irgendwann hätte er ohne Schwierigkeiten die Pflichten eines Herzogs übernommen, wenn die Zeit reif gewesen wäre. Erinnerungen an seine Kindheit kehrten zurück – friedliche Tage beim Fischen mit seinem Vater, gemeinsame Ausflüge ins Hinterland, wie er sich mit Duncan im Dschungel versteckt hatte, als die Familien Atreides und Ecaz in den schrecklichen Krieg der Assassinen gegen das Haus Moritani hineingezogen worden waren. Doch selbst die Gräuel dieses Konflikts verblassten vor Pauls Djihad, dessen Ausmaße und Risiken um ein Vielfaches größer sein würden.
    »Wir hätten Gurney mitnehmen sollen«, unterbrach Jessica seine Gedanken. »Es hätte ihm gutgetan, nach Caladan zurückzukehren. Er gehört hierher.«
    Paul wusste, dass sie Recht hatte, aber er konnte es sich nicht leisten, auf die Dienste eines so loyalen, zuverlässigen und fähigen Offiziers zu verzichten. »Er leistet lebenswichtige Arbeit für mich, Mutter.«
    Offiziell hatte Gurney den Titel eines Grafen von Caladan erhalten, aber Paul hatte ihm keine Gelegenheit gegeben, sich hier niederzulassen. Noch nicht. In der Zwischenzeit hatte Gurney die planetare Verwaltung dem Vertreter einer kleineren Adelsfamilie von Ecaz übertragen, Prinz Xidd Orleaq. Bis der Djihad vorbei war, wurden Gurney, Stilgar und Pauls beste Fremen an vorderster Front gebraucht.
    Der pummelige, rotgesichtige Prinz Orleaq begrüßte Paul und Jessica, indem er beiden eifrig die Hand schüttelte. Auf Paul wirkte er tatkräftig und ergeben, und die Berichte über den Adligen klangen gut, auch wenn das Volk von Caladan nur zögerlich mit ihm warm wurde. Er mochte noch so gute Arbeit leisten, für sie würde er immer ein Außenseiter bleiben. »Wir haben die Burg für Euch beide vorbereitet. Eure alten Zimmer wurden wie früher restauriert, so weit es uns möglich war. Meine Familie lebt jetzt dort, da wir hier die provisorische Herrschaft übernommen haben, aber wir wissen, dass wir nur Stellvertreter sind. Möchtet Ihr, dass wir aus der Burg ausziehen, während Ihr Euch hier aufhaltet?«
    »Das ist nicht nötig. Die Zimmer, die Sie hergerichtet haben, dürften uns genügen. Ich kann ohnehin nicht lange bleiben. Und meine Mutter ... hat noch nicht definitiv entschieden, was sie tun wird.«
    »Ich bleibe möglicherweise etwas länger«, sagte Jessica.
    Orleaq sah die beiden abwechselnd an. »Wie auch immer, wir sind auf alles vorbereitet.« Er wandte sich an die Menge, die seinen kleinen Scherz wohlwollend aufnahm. »Ich hoffe, dass ihr überall saubergemacht habt! Morgen früh wird Herzog Paul Atreides sich das Dorf ansehen. Vielleicht können wir ihn
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