Der Verrat

gehört. Magistrat Aoki wurde degradiert, weil er sich in die Ermittlungen eingemischt und Fujio und Momoko zu Unrecht verurteilt hat. Er arbeitet nun als der Schreiber seines Nachfolgers.«
    »Als Schreiber? Also gibt es manchmal doch eine gerechte Strafe für bestechliche Halunken wie ihn«, sagte Reiko, »auch wenn diese Strafe nicht hart genug ist.«
    »Und Kammerherr Yanagisawa hat dem Shōgun seinen Sohn vorgestellt«, fuhr Sano fort. »Es scheint, als hätte der Shōgun bald einen neuen Erben.«
    Reiko lächelte bitter. »Verlass dich darauf, dass der Kammerherr genau das tun wird, dessen man dich beschuldigt hat – und dass er damit durchkommt.« Dann erhellte sich ihre Miene. »Aber es gibt auch erfreuliche Neuigkeiten. Midori sagt, dass ihrer beider Väter Frieden geschlossen haben und die Heirat billigen. Ich freue mich auf eine baldige Hochzeit.«
    »Ich freue mich aber nicht darauf, Polizeikommandeur Hoshina die Gefälligkeit zu erweisen, die er von mir erpresst hat«, entgegnete Sano spöttisch.
    »Dir wird schon etwas einfallen, wie du es umgehen kannst, wenn es so weit ist«, versicherte Reiko ihm. »Wir beide können uns jedenfalls auf unsere nächste Ermittlung freuen.«
    Sie reichten sich über ihr schlafendes Kind hinweg die Hände. Ein eisiger Regenschauer prasselte aufs Dach, als der Schlaf sie allmählich umhüllte. Sie waren vereint und stark in ihrer Zuversicht, auch in Zukunft allen Widrigkeiten trotzen zu können, was immer diese Zukunft für sie bereithielt.