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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller
Autoren: dtv
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begann.
    Aber nicht Fatboy. Für ihn gab es keine Rückkehr; was ihn geholt hatte, gab ihn nicht mehr frei.
     
    Rebecca lag auf ihrer Koje und lächelte Tane an, als er mit einer Dose Diätcola eintrat.
    »Hier, für dich«, sagte er und hielt die Dose neben ihren gesunden Arm. »Wie wär's mit ein wenig Krankengymnastik?«
    »Was steht auf dem Plan?«, lächelte sie.
    »Zuerst ein wenig Aerobic, gefolgt von zwei Runden Kickboxen und zum Abschluss noch eine Tour mit dem Mountainbike.«
    Sie lachte.
    »Wir können uns aber auch ein paar kleine Streckübungen vornehmen, so wie gestern«, schlug Tane vor.
    Xena schwang sich von der oberen Koje herab, um zuzuschauen.
    Tane griff nach Rebeccas rechtem Knöchel und beugte ihr Knie, wobei er die Ferse bis zu ihrem Po hochschob. Er hielt das Bein in dieser Stellung einen Moment lang fest, dann wiederholte er den Vorgang mit dem anderen Bein.
    »Große Fortschritte!«, sagte er fröhlich. »Du hast mitgeholfen, ich habe es deutlich gespürt!«
    Sie lächelte wieder. »Es wird jeden Tag ein bisschen besser. Ich glaube nicht, dass ich für alle Zeiten gelähmt bin.«
    »Gott sei Dank.«
    »Genau.«
    Er beugte und streckte ihr rechtes Bein noch ein paarmal.
    Rebecca sagte nachdenklich: »Ich hatte mein Leben ziemlich genau durchgeplant, musst du wissen. Seit ich zwölf war. Ich wusste, welche Universität ich besuchen wollte. Was ich studieren wollte. Was ich später werden wollte. Alles, alles hatte ich geplant. Aber das Schicksal hatte andere Pläne mit mir. Zuerst starb Dad. Aber nach einer Weile dachte ich, dass ich damit fertig werden würde und trotzdem meine Pläne nicht aufgeben müsste. Aber dann kam die Sache mit Mum. Irgendwann bildete ich mir ein, auch damit fertig werden zu können.«
    Tane dachte, eine winzige Träne glitzern zu sehen, aber sie weinte nicht.
    »Und dann passierte das alles. Und jetzt ist nichts mehr so wie zuvor. Nichts wird jemals wieder so sein wie zuvor.«
    Tane wechselte zu ihrem linken Bein. »War bei mir ganz anders. Ich hatte keine Ahnung, was ich machen wollte. Ein Jahr vorausplanen? Ich nicht. Die meiste Zeit konnte ich nicht mal einen Tag vorausplanen. Aber ich kann dir sagen, nicht ein einziges Mal bin ich auf die Idee gekommen, dass ich mein Leben in einer Sardinenbüchse auf dem Meeresgrund in einer Höhle im Golf von Hauraki verbringen müsste. Mit einer Dose Diätcola, während draußen auf der Welt die Uraufführung der Apokalypse läuft.«
    Xena schnappte Rebecca die Coladose aus der Hand und zog sich mit fröhlichem Plappern ins Cockpit zurück. Sie hatte eine Vorliebe für Diätcola entwickelt, wie sie entdeckt hatten.
    Ein Schwarm grellbunter Fische drängte sich einen Augenblick lang vor dem Bullauge, als beobachteten sie fasziniert, was im Innern des gelben Ungeheuers vorging. Hier sind wir die Goldfische im Aquarium, dachte Tane, aber er behielt es für sich. Es würde noch eine ganze Weile dauern, bis sie sich an dieses Leben auf dem Meeresgrund gewöhnt hatten.
    »Haben wir sie retten können?«, fragte Rebecca nach einer Weile. »Was meinst du?«
    Tane lächelte und nahm ihre Hand. »Ich meine, dass wir ihnen ein wenig Zeit verschafft haben. Wir haben den Nebel lange genug aufhalten können, sodass sie Auckland evakuieren konnten. Aber der Nebel bleibt nicht stehen. Er wird weiter nach Süden ziehen, und vor ihm werden die   …« Er suchte nach dem passenden Wort.
    »Flüchtlinge«, ergänzte Rebecca, und er wusste plötzlich, dass sie recht hatte, nur war es ihm seltsam erschienen, dieses Wort für die gesamte Bevölkerung von Auckland zu benutzen.
    »Aber unser Land besteht aus Inseln. Und bald werden sie nirgendwo mehr weiterfliehen können.«
    Rebecca griff nach seiner Hand. In ihrem Griff spürte er ihre innere Anspannung.
    »Gibt es denn gar keine Möglichkeit, die Katastrophe aufzuhalten? Wenn wir nur   …«
    »Ich dachte, wir hätten vereinbart, niemals mehr Was wäre, wenn zu sagen?«, fragte Tane mit gezwungenem Lächeln.
    »Ja, schon, aber was wäre, wenn   …«
    »Wenn dies. Wenn das. Wenn wir das alles anders gemacht hätten, hätten wir vielleicht das Chimära-Projekt stoppen können. Du darfst niemals sagen Was wäre, wenn .«
    »Ich weiß.«
    Tane schloss für eine Weile die Augen, versuchte, die Frage zu verdrängen.
Was wäre, wenn
    Er öffnete die Augen und entdeckte, dass Rebecca ihn lächelnd betrachtete.
    Tanes Finger tasteten über das
Patu pounamu
, das in seinem Gürtel steckte. Es war ihm
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