Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller
Autoren: dtv
Vom Netzwerk:
kam.
    Jetzt griffen die übrig gebliebenen Makrophagen erneut an, warfen sich mit voller Kraft gegen den schwer demolierten Löschzug.
    Eine sprang direkt auf die Motorhaube, taumelte über Scherben und verbogene Aluleisten heran und griff nach Tane. Im selben Moment krachte es, und Tane wurde gegendas Armaturenbrett geschleudert. Blut strömte aus seinem Kopf, und die Makrophage wurde rückwärts über die Betonmauer ins Meer katapultiert.
    Tane nahm nur vage wahr, dass das Geländer durch den Aufprall und Schwung des Feuerwehrwagens zerschmettert wurde. Eine seltsame Stille trat ein, die nur durch das Heulen des Motors durchbrochen wurde, und dann flog ihm der Ozean entgegen.

DER TRAUM
    Die Bilder jagten sich, flüchtig, verschwommen.
    Wasser, das ins Fahrerhaus schoss. Daran erinnere ich mich, dachte er. Oder war alles nur Einbildung, Bilder, die er sich vorstellte und die ihm vorgaukelten, es seien Erinnerungen?
    Wie Fatboys Stimme, als ihn die Kreatur mit sich riss   … nein, das stimmte nicht: Fatboy hatte die Kreatur hinausgestoßen, durch die zerschmetterte Tür des Feuerwehrtrucks. War das alles wirklich geschehen?
    Er dachte, er erinnerte sich an den Schlamm, der aufgewirbelt wurde, als sich die Motorhaube des schweren Trucks in den weichen Grund des Hafenbeckens grub, hier, am Ende der Kaimauer. Die Muster, die sich in dem braungrauen Strudel bildeten, die Gesichter, die zu ihm zu sprechen schienen, aber dann einfach im Wasser hinwegwirbelten.
    Und ganz vage erinnerte er sich, die
Möbius
gesehen zu haben. Die Umrisse dieses irren kleinen gelben Spielzeug- U-Boots .
    Hievt euerfaulärsch unnersdeck.
    An nichts sonst konnte er sich erinnern   – dass er geschwommen war, dass er sich an der Schleuse zu schaffengemacht hatte, den Verschluss gefunden und hineingestiegen war.
    Nein, er erinnerte sich an nichts davon, und doch musste er das alles getan haben, denn seine nächste klare, zusammenhängende Erinnerung war Rebecca, die weinte, die ihm einen Arm um die Schulter gelegt hatte, während ihr anderer Arm leblos an ihrer Seite hing.
    Und an das doofe Grinsen dieses verdammten Affen.

TE KENEHI TUARUA
    Montag, 4.   Januar
    Tane schaltete die Außenscheinwerfer an, nur für kurze Zeit, um ein wenig den Fischen zuzuschauen, die unter der Höhlendecke herumtanzten. Sie faszinierten ihn.
    Drei Tage nun schon.
    Drei Tage seit der wilden Flucht in einem außer Kontrolle geratenen Feuerlöschwagen über die Hobson Street bis zum Kai. Drei Tage, seit sein Bruder sein Leben geopfert hatte, um Tanes Leben zu retten. Drei Tage seit dem Ende der Welt.
    Nein, es war nicht das Ende der Welt. Nur der Anfang vom Ende der Menschheit.
    Es gab Millionen, Milliarden Formen von Leben auf diesem Planeten Erde, diesem winzigen Felsbrocken, der um die Sonne raste. Aber nur eine von ihnen, nur die Spezies Mensch, hatte den Bogen überspannt. War zu weit gegangen. Hatte versucht, das zu erobern und zu unterwerfen, was weder erobert noch unterworfen werden konnte.
    Hochmut kommt vor dem Fall, sagt man, und hochmütig war die Menschheit sicherlich gewesen. Die Menschen hatten Monumente und Kulturen errichtet und geglaubt, sieseien für die Ewigkeit, und doch waren sie kaum mehr als Nadelstiche im langen, langen Gewebe der Erdgeschichte.
    Drei Tage, und die meiste Zeit hatte er schlafend verbracht, jedenfalls behauptete das Rebecca, die ihn versorgt und gepflegt hatte, trotz ihrer eigenen schweren Verletzungen. Gehirnerschütterung, hatte sie gemeint, aber sie sei keine Ärztin, man könne also nicht wissen.
    Sie war keine Ärztin, und Tane war kein Arzt. Bald würde es überhaupt keine Ärzte mehr geben. Keine Anwälte, keine Börsenhändler, keine Filmstars, keine Präsidenten.
    Durch das Periskop bot sich immer derselbe Ausblick: endlos wallender weißer Nebel, in allen Richtungen.
    Inzwischen würde der Nebel wohl das ganze Land bedecken. Vielleicht kroch er bereits auf Australien zu. Die Pazifikinseln. Weiter zur Küste von Südamerika.
    Sie hatten versucht, ihn aufzuhalten. Vielleicht würden sie sogar dazulernen und ihn immer besser bekämpfen können. Aber er war bereits zu groß. Zu hungrig. Und es blieb nicht mehr genug Zeit.
    Aber es gab auch gute Nachrichten. Rebecca konnte ihren Arm wieder ein wenig bewegen. Sie konnte noch immer nicht gehen, aber sie hatte wieder ein wenig Gefühl in den Zehen, was vielleicht ein erstes Anzeichen war, dass sich ihr Körper allmählich von den Tentakeln der Antikörper zu erholen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher