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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller
Autoren: dtv
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PROLOG
    Virus-Forschungszentrum Burnt Mountain,
100   km nördlich von Fairbanks, Alaska.
     
    Bei Tag herrschte in Burnt Mountain die kalte, körnige Dämmerung Alaskas.
    Jetzt schneite es nur leicht, in der Nacht jedoch hatte es offenbar starken Schneefall gegeben. Der Wind peitschte vom Berghang ins Tal hinab und wirbelte Schneewehen auf. Dann und wann sickerte bleich die Sonne durch die Wolken, was der Szene ein unwirkliches Aussehen verlieh, aber ebenso schnell verschwand sie wieder. Die Luft schien vor Kälte regelrecht zu klirren.
    Mitten im Winter gab es in der Region von Burnt Mountain kaum Überlebenschancen, weder für Mensch noch Tier   – und nicht einmal für allerkleinste Lebewesen wie Insekten, Mikroben oder Viren.
    Tony »Stony« Crowe wischte den Schnee vom Visier seines Bioschutzanzugs. Er blickte kurz zum bedeckten Himmel auf, dann schaute er wieder durch das Zielfernrohr seiner Heckler & Koch XM8 und suchte die schneebedeckten Dächer der kleinen Häusergruppe unten im Tal ab. Obwohl der Schnee alles recht harmlos erscheinen ließ, hatten die flachen, grauen Gebäude etwas Bedrohliches an sich.
    In der Mitte stand ein großes, fabrikähnliches Gebäude, von dessen vier Seiten lange, schmale Flügel abgingen. Zwischen zweien dieser Anbauten befand sich ein weiteres, gedrungen wirkendes Gebäude aus Beton. Aus der Ferne sah der Betonklotz wie ein im Schnee kauerndes Ungeheuer aus.
    Der ganze Komplex war von einem hohen Stacheldrahtzaun umgeben, der unter der Schneelast tief durchhing. Seltsamerweise stand jedoch das Tor offen.
    Nun schob sich Sergeant Colin »Mandy« Manderson in Crowes Blickfeld, der sich hinter eine Schneewehe duckte. Sein Gesicht war unter dem beschlagenen Glas des Visiers nicht zu erkennen, trotzdem handelte es sich bei der schlaksigen Gestalt unzweifelhaft um den Texaner. Dies verriet schon die große rote »2«, die mit Klettband auf dem Ärmel seines Schutzanzugs befestigt war, gleich unterhalb der Buchstaben USABRF: United States Army Bioterrorism Response Force.
    Crowe schaltete sein Kehlkopfmikrofon an: »Sicherungstrupp, alles klar?«
    »Außer Schneeflocken bewegt sich hier nichts«, antwortete eine ruhige Stimme in seinem Kopfhörer.
    »Okay, Zugriff.« Crowe gab Manderson ein Zeichen.
    Eine heftige Windbö bedeckte seinen Gesichtsschutz mit Schnee. Bis er ihn weggewischt hatte, war Manderson bereits verschwunden. Crowe streifte die Eiszapfen von seiner Waffe, erhob sich und stapfte vorsichtig hinter dem Texaner her.
    Crowe postierte sich im Rücken seiner Mannschaft und beobachtete, wie sich seine Männer, tödlichen weißen Vipern gleich, lautlos den Hügel hinabschlängelten.
    In der Talsenke verließen sie ihre Deckung, rannten die wenigen Meter bis zu dem schneebedeckten Zaun am Rand der Anlage und von dort zu dem vereisten Tor, das ungefähr einen Meter weit aufklaffte.
    Auf ein Zeichen von Crowe ließen sie sich zu Boden fallen und robbten über die feste, harsche Schneedecke bis zu dem Gebäude, wobei sie sich immer unterhalb der Sichtlinie der kleinen, schneeverkrusteten Fenster hielten, die sich wie zufällig über die Hauswand verteilten.
    Crowe schaltete sein Mikro ein. »Sicherungstrupp?«
    »Alles ruhig, ihr könnt stürmen.«
    »Aktion!«
    Smith und Miller sprengten mit zwei gezielten Gewehrschüssen die Tür aus ihren Angeln. Durch die Erschütterung entstanden knisternde Risse in der Eisschicht, die die Wände überzog. Die Gewehre im Anschlag sprangen die beiden Männer zurück und ließen die anderen passieren.
    Manderson war der Erste, gleich hinter ihm kam Crowe. Sie schwärmten automatisch aus, suchten Angriffsziele und prägten sich die Räumlichkeiten ein.
    Was immer Crowe erwartet haben mochte, das hier ganz bestimmt nicht.
    Es kam ihm vor, als wären sie in eine Märchenwelt eingedrungen, in eine funkelnde, leuchtende Disney-Welt. Sie befanden sich im Empfangsbereich, wo sich gewöhnlich die Wachposten aufhielten. Alles   – die Wände, der Tresen der Sicherheitskontrolle, selbst das Bereitschaftstelefon   – war mit einer dünnen Eisschicht bedeckt, die im flimmernden Licht der fluoreszierenden Deckenröhren glitzerte wie tausend Sterne. Hinter einem großen, massiven Schreibtisch befand sich eine mit Bändern verstärkte Stahltür, die weiter ins Innere des Gebäudes führte.
    »Das Licht brennt, aber keiner ist zu Hause«, ertönte Mandersons Stimme in seinem Ohr.
    »Die Heizungsanlage ist abgeschaltet«, berichtete Miller und warf
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