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Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden

Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden

Titel: Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden
Autoren: Jutta Ziegler
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Vorwort
    Im März 2011 habe ich mein erstes Buch Hunde würden länger leben, wenn … veröffentlicht. Darin habe ich die Missstände in unseren Tierarztpraxen aufgedeckt und gezeigt, wie das Tierarztgeschäft mit der Futtermittelindustrie zusammenhängt. Die Reaktionen auf dieses Buch waren überwältigend. Gleich nach der Veröffentlichung erreichten mich die ersten E-Mails, und die Nachrichtenflut hält bis heute an. Der Grundtenor dieser E-Mails ist stets derselbe: Die Absender suchen verzweifelt nach Hilfe für ihren chronisch kranken Hund oder ihre chronisch kranke Katze. Sie schicken mir seitenlange Krankengeschichten mit teilweise unvorstellbaren Leidenswegen von Tier und Tierbesitzer, und ich bemühe mich sehr, sie alle zu beantworten. Abgesehen von den mittlerweile Tausenden E-Mails ratloser Patientenbesitzer taucht in meinem unmittelbaren Umfeld immer wieder die Frage auf: Wie reagieren denn deine Tierarztkollegen? – Verhalten. Ich hätte eigentlich mehr Gegenwehr erwartet. Das, was kam, war eher dürftig. Sachliche Diskussionen, die ich mir gewünscht hätte, kamen nicht zustande. Zwar stellte ich mich eine Stunde lang den Fragen in einem Tierärzteforum, das für den gesamten deutschsprachigen Raum steht, doch diese Fragen waren unsachlich und ich wurde mit Vorwürfen bombardiert. Als die Behauptung aufkam, ich hätte die Patientenberichte in meinem Buch nur erfunden, wurde mir klar, dass die Kollegen kein Interesse daran hatten, wirklich über das Thema zu sprechen. Sie haben einfach Angst, dass man ihnen die Butter vom Brot nimmt. Genau diese Angst spiegelte sich auch in den Nachrichten anderer Tierärzte wider, die mich erreichten.
    2011 gab ich auch einige Interviews, und dass ich teilweise falsch zitiert und interpretiert wurde, ist mir für die Zukunft eine Lehre. So warf mir eine Reporterin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vor, in meinem Buch auf das medizinische Niveau der 1960er-Jahre zurückzukehren und wichtige Themen wie den Preisvergleich zwischen verschiedenen Tierarztpraxen sowie die schlechte Bezahlung der angestellten Tierärzte nicht angesprochen zu haben. Nun ja, das war ganz einfach nicht der Sinn des Buchs.
    Und was den Vorwurf betrifft, medizinisch auf das Niveau der 1960er-Jahre zurückkehren zu wollen, kann ich nur sagen: Genau das Gegenteil ist der Fall, ich versuche, neue Wege in meiner Therapie zu finden, moderne Erkenntnisse der Medizin mit einzubeziehen und nicht pharmahörig nur immer wieder neue Medikamente einzusetzen. Generell gesehen, waren die Rückmeldungen von Kollegen jedoch durchwegs positiv.
    Beispielhaft dafür Auszüge aus der E-Mail einer jungen deutschen Kollegin: »Ich wollte mich herzlich bei Ihnen bedanken, dass Sie dieses Buch geschrieben haben! Ich bin selbst Tierärztin und Sie haben mit diesem Buch meine Vermutungen bestätigt. Ich bin leider erst eine Anfangsassistentin, aber die von Ihnen beschriebenen Sachverhalte sind mir schon seit Langem aufgefallen. Vor allem die negativen Folgen des Industriefutters habe ich beobachtet und ich kann einfach nicht verstehen, warum das keiner sieht. ( …) Auch mir ist der Impfwahn von Tierärzten negativ aufgefallen. Wie oft beobachte ich negative Reaktionen auf die Impfungen. Allerdings scheine ich die Einzige in unserer Praxis zu sein, die die Impfung als Auslöser in Betracht zieht. ( …) Die Kollegen folgen auch hier wieder lieber den Vorgaben der Pharmaindustrie, als sich ernsthaft Gedanken zu machen. ( …) Ich hoffe, irgendwann mal eine eigene Praxis betreiben zu können, in der ich nicht so einen Unsinn erzählen und verkaufen muss.
    Danke für Ihr Buch, das macht mir Mut durchzuhalten!«
    Aus Wien erreichte mich die Nachricht einer verzweifelten Kollegin, der absolut bewusst war, dass sie den Tieren Futter verkaufte, das diese krank machte, und dass sie grundlos Antibiotika verschreiben musste. Sie geriet darüber immer wieder in Streit mit Patientenbesitzern und ihrer Chefin, die nichts von alternativen Behandlungsmethoden hielt. Ich habe der Kollegin geraten, so bald als möglich eine eigene Praxis zu eröffnen. Ich habe sie ermuntert auf ihrem Weg mit dem Hinweis, dass jeder Tierarzt die Klienten hat, die er verdient. Die Patientenbesitzer, die partout auf Antibiotika et cetera bestehen, auch wenn es dafür keine Notwendigkeit gibt, kommen dann sowieso nicht mehr zu ihr.
    Manche Kollegen haben mir einfach nur zum Buch gratuliert, andere waren sogar bei mir in der Praxis, um ein wenig zuzuschauen.
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