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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller
Autoren: dtv
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weit es ging, nach oben. Dann begann er den mühseligen Aufstieg am Seil.
     
    Fünfzehn Minuten später lagen beide rücklings auf der niedrigen Brüstung des Hoteldachs und schnappten nach Luft. Zwischen jedem Atemzug johlten sie vor Begeisterung.
    Aus dem offenen Fenster einer nahe gelegenen Wohnung wehten die traurigen Töne eines Songs von Joni Mitchell zu ihnen herüber.
    »Meinst du, jemand hat uns gesehen?«, fragte Tane.
    »Ich kann nirgends Polizei oder den Wachdienst sehen«, erwiderte Rebecca. »Ich glaube, wir kommen ungeschoren davon.«
    Tane ließ sich vorsichtig von der Brüstung auf das eigentliche Dach rollen und schnallte die Klettergurte ab.
    »Das hat echt Spaß gemacht«, sagte er.
    »Wirklich?«, erwiderte Rebecca lächelnd. »Ich dachte, du würdest gleich kotzen, als wir über die Brüstung gestiegen sind.«
    »Ach was! Ich war total cool!«
    »Den Eindruck hatte ich aber nicht«, lachte sie.
    Tane stürzte sich auf sie, als wollte er sie von der Brüstung stoßen.
    Sie quiekte kurz, dann lachte sie wieder. »Ich bin gespannt, was für Gesichter morgen alle machen werden. Wenn die Presse und die vielen Politiker aufmarschieren und als Erstes unser Banner zu sehen bekommen.«
    Leise stiegen sie die Treppe bis zum obersten Stockwerkdes Hotels hinab und fuhren von dort mit dem Fahrstuhl in die Lobby hinunter.
    In der belebten Empfangshalle des City-Hotels achtete niemand auf die beiden Rucksacktouristen.
     
    »Wie läuft's mit dem Schreiben?«, fragte Rebecca auf der langen Heimfahrt im Bus.
    »Gut, oder sagen wir mal, ziemlich gut«, antwortete Tane.
    »Woran arbeitest du gerade?«
    »Ich hatte da neulich eine tolle Idee für ein Buch.«
    »Worüber?«
    »Ach, das interessiert dich ja doch nicht.«
    »Erzähl's mir trotzdem.«
    Tane versuchte im dämmrigen Licht des Busses ihren Gesichtsausdruck zu erkennen. »Aber nicht, wenn du nur daran herumnörgelst.«
    »Versprochen«, sagte Rebecca und grinste.
    »Okay. Es handelt von Neonazis, die in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurückkehren und alle möglichen modernen Waffen mitnehmen, mit denen sie den Verlauf des Krieges ändern wollen. Und dann gibt es einen Jungen, der das herausfindet und der mit seinen Kumpels ebenfalls in diese Zeit zurückreist, und dort kämpfen sie mit ihren Waffen gegen die Neonazis.«
    »Klingt spannend«, sagte Rebecca.
    »Ich hab erst das erste Kapitel geschrieben«, sagte Tane, »aber ich glaube, es wird ganz gut.«
    »Natürlich sind Zeitreisen in Wirklichkeit unmöglich«, sagte Rebecca.
    »Wusste doch, dass du daran herumnörgeln würdest.«
    »Ich kritisiere doch nicht deine Idee!«, erwiderte Rebecca heftig. »Ich sage nur, dass Zeitreisen in Wirklichkeit nicht möglich sind.«
    »Egal, das spielt doch keine Rolle. Es ist ja bloß eine Geschichte«, sagte Tane.
    »Sag ich doch.«
    »Und irgendwann wird das vielleicht erfunden.«
    »Ganz bestimmt nicht«, sagte Rebecca und sah aus dem Busfenster auf die vorbeizuckenden Lichter der Autos.
    »Wetten wir?«, fragte Tane.
    »Nein. Aber Zeitreisen sind unmöglich.«
    »Also, ich habe einmal ein Buch gelesen. Weiß nicht mehr genau, wie es hieß, aber es handelte von irgendwelchen Archäologen, die ins Mittelalter zurückreisen, um einen verschollenen Geschichtsprofessor zu retten. Sie kämpfen mit   ...«
    »Timeline«,
warf Rebecca ein, »von Michael Crichton, neunzehnhundertneunundneunzig.«
    »Genau, das war es. Jedenfalls schaffen sie es irgendwie, eine Art Loch in das Gefüge der Zeit zu bohren, durch das sie sich dann ins Mittelalter beamen können.«
    »Ich weiß. Ich habe das Buch auch gelesen«, sagte Rebecca. »Also, wissenschaftlich gesehen fand ich es nicht schlecht. Jedenfalls die Sache mit dem Raum-Zeit-Gefüge und dem Quantenschaum, bis zu der Stelle, wo sie sich durch das winzige Loch in die Vergangenheit beamen.«
    Tane überlegte einen Augenblick. Zugegeben, in Mathe und Physik war er nicht so gut wie sie. Dafür lagen seine Stärken in Englisch und Kunst, und als Mundharmonikaspieler war er in der Schule ein Star. Trotzdem, die Sache mit der Zeitreise kam ihm durchaus plausibel vor.
    »Warum?«, fragte er schließlich. »Warum soll es nicht möglich sein, dass sie sich durch die Zeit gebeamt haben?«
    »Betrachte es doch mal von der logischen Seite«, sagte Rebecca nachdrücklich, aber nicht rechthaberisch. »Wie willst du denn einen lebendigen Menschen durch ein Nadelöhr kriegen?«
    »Und wie ist es mit Fax-Geräten?«, wandte Tane ein. »An
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