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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller
Autoren: dtv
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ich aus?«, wollte er wissen.
    »Mää-mää«, blökte Fatboy.
    Tane stutzte und dachte kurz darüber nach. Er nahm ein weiteres Schaffell und drapierte es um seine Schultern, wobei er die Ecken mit einer riesigen Sicherheitsnadel über der Brust befestigte.
    »Gestalterkennung!«, sagte er. »Die Antikörper erkennen ja nur bestimmte Gestalten. Erinnerst du dich an Vicky Greens Zeichnung mit den Kreisen und den Dreiecken und den Stängeln? Wenn wir unsere Gestalt verändern, kann es sein, dass sie uns nicht erkennen!«
    Fatboy griff nach einem Schaffell. »Cleveres Bürschchen, der Kleine.«
    Und wenn das nicht funktionierte, würden die Felle trotzdem ein wenig mehr Schutz gegen die Kreaturen bieten.
    Sie betrachteten sich einen Moment lang gegenseitig und mussten lachen   – trotz der gefährlichen Situation oder gerade deshalb.
    Der Lärm am Eingang war immer lauter geworden; auch das bruchsichere Glas der Türen würde wahrscheinlich dem Druck nicht mehr lange standhalten können.
    »Dort kommen wir nicht mehr durch«, rief Fatboy. »Vielleicht mit dem Lift runter und durch die Tiefgarage und den Seitenaus…«
    Die beiden riesigen Glastüren zerbarsten gleichzeitig. Der Nebel strömte ins Casino. Und mit dem Nebel kam das furchtbare Zischen. Im Nebel wimmelte es von Antikörpern. Hunderte von Antikörpern. Und dahinter tappten die großen Makrophagen herein.
    »Los, komm schon!«, schrie Fatboy und raste quer durch die Casinohalle.
    Tane riskierte einen Blick über die Schulter. Schon hatte sich der Dunst in der Halle ausgebreitet, der mit jeder Sekunde dichter wurde. Die Makrophagen folgten ihnen, aber langsam, als wateten sie durch hüfthohes Wasser.
    »Sie sind langsamer geworden«, brüllte Tane. »Der Nebel ist noch zu dünn   – sie können sich darin nicht so schnell bewegen.«
    Mitten im Raum befand sich die Liftanlage. Die Tür des Lifts, den sie bereits benutzt hatten, stand offen. Sie liefen hinein, und Tane drückte hastig auf die Taste zur ersten Ebene der Tiefgarage. Nichts regte sich.
    »Scheiße!«, brüllte er.
    Vor dem Lift tappten die ersten Makrophagen um die Ecke des Liftschachts und kamen auf sie zu, fast wie in Zeitlupe.
    Tane rammte noch einmal den Finger auf die Taste, während Fatboy auf die Taste drückte, mit der sich die Lifttür schließen ließ.
    Die weißen Gestalten kamen noch näher und versperrten den Fluchtweg. Tane drückte sich in eine Liftecke und streckte die Hände aus, als könne er so die Makrophagen von sich fernhalten. Fatboy richtete sich zu voller Höhe auf, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte den Ungeheuern trotzig entgegen. Die ersten Makrophagen hatten gerade die Lifttür erreicht, als sie sich plötzlich schloss.
    Ein paar Sekunden später ertönte ein leiser Gong, und sie öffnete sich wieder. Sie blickten in eine dunstige, düstere Parkebene. Graue, dunstverhangene Betonwände ringsum. Nur ein schmaler Streifen Nebel kroch langsam auf den Zufahrten von den darüber liegenden Parkebenen herunter und wurde dort von den großen Frischluftventilatoren buchstäblich zerstäubt, die normalerweise gegen die Autoabgase ankämpften.
    »Hier lang!«, rief Fatboy und deutete auf das Zeichen »Ausfahrt«.
    Es war unheimlich, durch den unterirdischen Dunst zu laufen. In der Nähe flackerte eine halb defekte Neonlampe, die wie eine Art Stroboskop durch den dünnen Dunst drang. Ihre Schritte hallten in schnellem Stakkato von den kahlen Betonwänden zurück.
    Jeden Augenblick mussten sie mit Antikörpern und Makrophagen rechnen, die sich aus dem Nebel über sie hermachen würden, aber nichts davon ließ sich blicken. Hier unten in der Tiefgarage war der Nebel für die Kreaturen einfach noch zu dünn.
    Sie rannten eine lange Auffahrtsrampe hinauf, erreichten die nächste Ebene, liefen eine weitere Rampe hinauf und sahen endlich ein Schild: »Ausfahrt Hobson Street«.
    Die Ausfahrt erwies sich als lange Kurve, die sie aus dem Gebäude in den dichteren Nebel führte.
    »Langsam bewegen«, sagte Tane. »Crowe sagte, sie fühlen Bewegungen im Nebel.«
    Sie ließen sich auf alle viere nieder und krochen, langsam und vorsichtig weiter, wobei sie versuchten, den Nebel so wenig wie möglich aufzuwirbeln. Am Ende der Ausfahrtspur kamen sie an den Parkhauskassen und den Ausfahrtschranken vorbei und gelangten endlich auf die Straße vor dem Gebäude.
    Der Löschzug der Feuerwehr stand kaum fünfzig Meter weit entfernt, mitten auf einer Kreuzung, aber in dem dichten
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