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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller
Autoren: dtv
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Nebel sahen sie nur undeutlich die Warnleuchten blinken. Von der Besatzung war nichts zu sehen, aber das hatte Tane auch gar nicht erwartet. In der Ferne bellte ein Hund wie verrückt.
    Die Straße selbst konnten sie kaum sehen   – als gäbe es sie gar nicht.
    Tane schob seinen Helm dicht an Fatboys Kopf undflüsterte: »Nicht sprechen, nur wenn es nicht anders geht. Sie reagieren auch auf Geräusche.«
    Aus der Richtung des Löschzugs kam ein scharfes Zischen, das immer lauter wurde. Tane und Fatboy erstarrten. Tane zeichnete rasch ein Kreuz über sein Visier, eine Warnung, dass sie nicht einmal mehr atmen sollten.
    Zwei Makrophagen schossen plötzlich an ihnen vorbei. Sie bewegten sich sehr schnell, hielten aber nicht an. Tane und Fatboy, die regungslos auf dem Asphalt am Ende der Ausfahrt knieten, schienen sie nicht zu bemerken. Kurz darauf trieben auch ein paar Antikörper im Nebel vorbei.
    Tane wartete, bis das Zischen nicht mehr zu hören war, dann tippte er Fatboy leicht auf die Schulter.
    Sie mussten noch einmal anhalten, als eine weitere Makrophage von rechts auftauchte und direkt vor ihnen mit lautem Zischen stehen blieb. Tane war absolut sicher, dass sie sie erspürt hatte, und worauf sie jetzt wartete, wollte er sich lieber nicht vorstellen. Er schloss die Augen und hielt den Atem an. Wie war es, wenn man von diesem Ding verdaut wurde? Tat es weh, oder war es ganz schnell vorbei? Langsam öffnete er wieder die Augen, rechnete damit, vernichtet zu werden, aber nach einer Weile glitt die Makrophage einfach weiter, und das Zischen verklang im Nebel.
    Tane spähte vorsichtig um die Ecke des Casinos, um festzustellen, ob sich Makrophagen in der Nähe des Löschzugs aufhielten. Doch im dichten Nebel konnte er nicht weit sehen. Im Nebel waren die Gestalten fast unsichtbar, und solange sie sich nicht bewegten, war auch ihr Zischen nicht zu hören.
    Das Hundegebell klang jetzt viel näher, aber das Tier selbst war nicht zu sehen.
    Doch aus derselben Richtung hörte Tane das verräterische Zischen, und das Gebell wurde noch lauter. Der Hundbrauchte keine Angst zu haben, dachte Tane verbittert, die Makrophagen waren nur hinter menschlichen Zellen her.
    Er kroch einen Meter weiter, dann noch einen, und plötzlich schoss aus dem Nebel eine dunkle Gestalt mit irrem Gebell heran. Der Hund blieb ein paar Schritte entfernt stehen und fletschte bösartig die Zähne, knurrte und bellte und schnappte wütend nach ihm.
    Tane zuckte unwillkürlich zurück und richtete sich auf.
    Sofort war aus drei verschiedenen Richtungen das Zischen zu hören, das sich rasend schnell näherte.
    »Los!«, brüllte Fatboy und sprang auf.
    Die Tür des Fahrerhauses stand weit offen.
    Tane warf sich hinein und hörte, wie Fatboy die Tür hinter sich zuschlug.
    Doch auf der Fahrerseite war das Fenster heruntergelassen, und Tane tastete verzweifelt nach der Kurbel, fand sie und kurbelte wie irre das Fenster hoch.
    Da krachte es schon an der Tür, aber das Metall und das bruchsichere Glas hielten stand. Tane sah kurz eine der aufgeblähten Makrophagen vor dem Fenster auftauchen, zwang sich aber, sich auf das zu konzentrieren, was er jetzt zu tun hatte.
    Vor der Windschutzscheibe sah er drei oder vier Makrophagen auftauchen.
    »Fahr los!«, brüllte Fatboy und tastete hektisch über die Schalter auf der Beifahrerseite.
    Fahren? Wie denn? Tane hatte noch nie im Leben einen Löschzug der Feuerwehr gefahren, aber Fatboy vermutlich auch nicht. Endlich entdeckte er den Schlüssel, der nicht an der Lenkradsäule, sondern vor ihm im Armaturenbrett steckte, und drehte ihn um. Der Motor röhrte auf.
    Gangschaltung   … wo war die Gangschaltung? Der Truck hatte Automatikgetriebe, wie im plötzlich klar wurde, und er schob den Hebel auf Drive.
    Dann entdeckte er auch die Handbremse und löste sie, gleichzeitig trat er den Gashebel fast durch. Der Truck ruckte heftig an und schoss voran. Von der Motorhaube kam ein lautes Krachen   – zwei der Makrophagen verschwanden, er sah Stücke ihrer Körper an der Windschutzscheibe vorbeiwirbeln. Er riss das Steuer herum und lenkte den Wagen die Hobson Street entlang, in Richtung des Hafens.
    Die dichte Wolle der Schaffelle war übersät von Antikörpern, die sich mit ihren Y-förmigen Körpern dicht aneinanderfügten und ihn wie ein entsetzliches Flickmuster bedeckten. Ein paar waren auf seinem Visier gelandet, die er wegfegte, aber er hatte keine Zeit, sich gegen die übrigen zu wehren.
    Wieder hämmerte es auf
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