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Der Tod aus dem Norden

Der Tod aus dem Norden

Titel: Der Tod aus dem Norden
Autoren: Jason Dark
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es!
    Er hatte mich nicht gesehen. Jedenfalls traf er keine Anstalten, mir irgendein Zeichen zu geben. Das wiederum wollte ich und riskierte es, mich aufzurichten. Mein Freund blieb stehen. Es kam mir beinahe schon ungläubig vor. Dann hob er für einen Moment den rechten Arm und winkte zurück.
    Wunderbar!
    Ich grinste breit. So etwas wie ein neues Feuer der Kraft durchströmte mich. Meine Chance war durch Sukos Erscheinen um fast hundert Prozent gestiegen. Jetzt würden wir es den Wikinger-Zombies zeigen. Das jedenfalls nahm ich mir vor.
    Ich hockte mich wieder hin. Den Kriegern war wohl nichts aufgefallen. Um so besser…
    Ich drückte mich hoch. Eine Bö erwischte mich und hätte mich beinahe vom Dachrand gestoßen. So eben konnte ich mich noch drehen und stieß mich dann ab.
    Ich sprang auf den Platz. Genau in dem Augenblick, als die Voodoo-Mumie den untoten Wikinger-Häuptling erreichte. Beide mußten etwas von der neuen Lage bemerkt haben. Sie reagierten nämlich plötzlich.
    Die Mumie drehte sich Suko zu.
    Leif, der Grausame, starrte mir direkt ins Gesicht. Obwohl er mich nicht verstehen konnte, mußte ich ihn einfach ansprechen, es war wie ein innerer Drang. »Ich freue mich, daß wir uns wiedersehen und nun endlich eine alte Rechnung begleichen können, mein Lieber…«
    ***
    Er war auf der einen, ich auf der anderen Seite.
    Suko atmete tief durch. Jetzt sah es wesentlich besser aus, denn so recht daran glauben, daß sein Freund John die Zeitreise überleben konnte, wollte er nicht. Er hörte in seiner Nähe Schritte und wußte, daß es nur der Reverend sein konnte, der sich näherte.
    »Bleiben Sie weg, Mr. Castor!« Suko sprach ihn an, ohne sich nach dem Mann umzudrehen.
    Dessen Schritte verstummten.
    Der Inspektor hatte seine Waffe hervorgeholt. Es war die Dämonenpeitsche, mit der er einmal einen Kreis über den Boden schlug, so daß die drei Riemen aus der Öffnung rutschen konnten. Die Peitsche war angefüllt mit einer sehr starken magischen Kraft, gegen die kaum ein Dämon etwas ausrichten konnte.
    Suko hoffte natürlich, die lebende Voodoo-Puppe damit zerstören zu können, und er fächerte die Riemen kurz auf, um die Gestalt abzulenken.
    Sie kam ihm vor wie ein Golem, einer der ersten Untoten, die es überhaupt gab.
    Suko schlug zu.
    Viel Wucht und Kraft hatte er in diesen Hieb hineingelegt, aber auch genau gezielt.
    Es klatschte sehr laut, als die drei Riemen gleichzeitig den Körper regelrecht umfingen. Das Wesen mußte sich wie eingewickelt vorkommen, und Suko vernahm auch Geräusche, als würde dicker Stoff reißen.
    Stoff zerplatzte nicht, dafür die dünne, ölig glänzende Haut der Mumie. Sie sprang an den Stellen, wo sie erwischt worden war, auf wie splitternder Lack. Das Wesen selbst riß sein Maul auf und stieß dem Inspektor eine Wolke entgegen, die derart nach Verwesung stank, daß ihm beinahe übel wurde.
    Er tauchte zur Seite, weil er der Wolke entwischen wollte, und hörte plötzlich die Schreie der untoten Wikinger, die sich zu einem einzigen vereinten.
    Griffen sie an?
    Ja, sie setzten sich in Bewegung, um dem zu helfen, der sie anführte und gegen John Sinclair kämpfte.
    Ich hatte mir bewußt Leif, den Grausamen, ausgesucht, denn ich war mir plötzlich sicher, daß ich ihn schaffen würde. Er war zu einem Monstrum geworden, das einfach nicht in die heutige Welt hineingehörte. Wesen wie er mußten in der Vergangenheit begraben bleiben, denn nur dort gehörten sie hin.
    Mit der Streitaxt konnte er am besten Umgehen. Er zog sie mit einer mechanisch anmutenden Bewegung. Ich holte die Beretta hervor, wollte es kurz machen, zielte auf den Kopf und schoß. Klick! machte es. Siedendheiß fiel es mir ein, daß ich vergessen hatte, nachzuladen. Beim Kampf auf dem Boot und eingekesselt in der tiefen Vergangenheit hatte ich meine Munition verschossen.
    Ich schleuderte die Waffe weg, weil sie mir hinderlich war und ich den ersten Angriff des Häuptlings abwehren mußte.
    Als er zudrosch, hämmerte ich die Handkante gegen seinen Arm. Schmerzen verspürte er als Zombie nicht mehr. Aber es war mir gelungen, seinen Hieb abzuwehren.
    Zwar hielt er seine Streitaxt noch fest, doch nutzte sie ihm nichts gegen meinen Tritt, der das Gesicht dicht unter dem Helmrand traf und ihn zurückstieß.
    Leif fiel auf den Rücken; seinen Beine wirbelten in die Höhe. Ich stürzte vor, hörte einen Schrei, der aus zahlreichen Kehlen der Untoten drang, und bekam mit, wie sich die Masse vorwärtsbewegte. Noch hatte
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