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Der Tod aus dem Norden

Der Tod aus dem Norden

Titel: Der Tod aus dem Norden
Autoren: Jason Dark
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ich Zeit.
    Im Hechtsprung flog ich Leif entgegen. Der war dabei, sich aufzurichten. Kraft besaß er, aber keine Technik. Das war mein Glück, denn diesmal schlug er nicht zu.
    Ich aber hatte etwas hervorgeholt, das ich seit einiger Zeit bei mir trug. Die Voodoo-Nadel, die ich an Bord des Schiffes der Puppe entrissen hatte.
    Wie ein dünnes, schwarzes Messer stach sie aus meiner Faust hervor. Meine rechte Faust mit der Nadel rammte nach unten und traf genau. Es war die Stirn des Häuptlings. Genau zwischen den Augen erwischte ich ihn.
    Die Nadel verschwand in der breiten Stirn des Zombies. Sie schaute nur mehr fingerbreit heraus. Ich warf mich sofort zurück. Suko huschte an mir vorbei auf die untoten Wikinger zu, brauchte aber nicht einzugreifen, denn sie gingen keinen Schritt weiter.
    Auch ihr Anführer rührte sich nicht mehr.
    Der Grausame Leif lag am Boden, sein Mund klappte auf, und eine gelblich grüne Masse strömte hervor, als würde er Galle spucken. Im gleichen Augenblick hörten wir einen sehr lauten Knall, der selbst das Pfeifen des Sturms übertönte.
    Er echote über das Dorf und war wie ein Abschluß. Genau dort, wo das Schiff der Wikinger gestanden hatte, breitete sich ein mächtiger Feuerball aus, der als gewaltiger Pilz in die Höhe stieg und sich mit dem Himmel vermischte.
    Ein magischer Sturm wehte über uns, denn wir waren eingehüllt in das gelbfahle Licht.
    Zog es uns wieder in die Vergangenheit?
    Nein, diese magische Brücke stellte sich gegen sie. Sie erinnerte mich an einen Regenbogen, der eine derartige Kraft besaß, daß er die untoten Wikinger zu sich heranholte.
    In einem Halbkreis wirbelten sie nach dem Abheben vom Boden in die magische Brücke hinein und wurden von ihr zerstört. Wir konnten zusehen, wie ihre Körper zerfielen und als Staubfahnen verschwanden. Zuletzt löste sich die Brücke auf. Ich kniete am Boden, spürte Sukos helfende Hand, die mich hochzerrte.
    »Alles klar, Alter?«
    »Bis jetzt ja.«
    »Und wie war die Reise?« Ich lachte.
    »Du wirst es nicht glauben, aber ich bin froh, nicht vor tausend oder mehr Jahren als Nordmann auf die Welt gekommen zu sein.«
    »Wenn du das sagst.« Er grinste und schlug mir auf die Schulter. Aus dem Schatten der Kirchenmauer hatte sich Reverend Castor gelost. Suko stellte mich vor und erklärte dem Geistlichen, daß ich soeben aus der Vergangenheit gekommen war.
    »Ich glaube Ihnen alles, Gcntlemen, jetzt ja.« Der Reverend starrte ins Leere, drehte sich um und ging zurück in seine Kirche, um ein Gebet des Dankes zu sprechen.
    »Und was machen wir?« fragte Suko
    »Schluß, Ende, aus, finita.«
    »Du willst wieder nach London?«
    »Auch.«
    »Und zuvor?«
    »Werde ich mir ein verdammt großes Bier genehmigen, dazu ein Stück Fleisch essen und danach einen Whisky trinken. Dabei erzähle ich den Leuten hier, daß sie…«
    »Oder willst du nicht lieber schlafen?«
    Ich lachte. »Das auch, aber nicht mit einer Person, die Freya heißt.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Wer ist denn das schon wieder?«
    »Du kennst Freya nicht?«
    »Nein, zum Henker.«
    »Sei froh, Alter. Ich habe sie kennengelernt und muß sagen, daß sie mehr als emanzipiert war.«
    »Verstehe.« Suko holte tief Luft. »Dann ist das alles nicht so neu mit der Emanzipation.«
    »Es war halt alles schon mal da…«
    ENDE
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