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Der Sohn meines Feindes

Der Sohn meines Feindes

Titel: Der Sohn meines Feindes
Autoren: France Carol
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verbunden war. Er legte sich auf ihn und stütze sich neben dessen Kopf ab, um ihn nicht mit seinem ganzen Gewicht zu belasten. So konnte er direkt in die wunderschönen Augen sehen, die nun verhangen zu ihm aufblickten. So viel Gefühl war in ihnen zu lesen. Wieder ergriff er von den feucht schimmernden Lippen Besitz und begann, sich langsam in Luca zu bewegen, was dieser mit kleinen, entzückten Lauten an seinem Mund beantwortete. Tomek hatte anscheinend den richtigen Winkel gefunden, löste seine Lippen nun von Lucas Mund und blickte in dessen Gesicht. Er wollte jede Gefühlsregung auf Lucas Gesicht verfolgen können, und als er den Rhythmus steigerte war es Tomek, als habe er nie etwas Schöneres gesehen, als Luca in dieser Ekstase. Auf den letzten Längen konnte er sich jedoch nicht mehr auf Luca konzentrieren, da ihn seine eigenen Gefühle überrannten. Zusammen mit dem Kleinen begab er sich auf einen Höhenflug, von dem er erst nach einiger Zeit wieder zurückfand.
    ***
    Erschöpft lag Luca in Tomeks Armen. Nie hatte er sich erträumt, dass sein erstes Mal so sein würde. Ob es wohl daran lag, dass er es mit Tomek erlebt hatte? Vermutlich schon, denn während Tomek ihn in die höchste Glückseligkeit führte war ihm bewusst geworden, dass er für diesen tiefere Gefühle hegte. Er liebte Tomek. Hatte ihn schon immer geliebt. Aus der kindlichen Zuneigung zu seinem Stiefbruder war eine reife Liebe entstanden. Die Geborgenheit und Sicherheit, die dieser ihm schon vor zehn Jahren vermittelt hatte, waren auch jetzt wieder präsent. Genau jetzt, in diesem Augenblick, in Tomeks Armen. Er wollte das niemals wieder missen.
    „Tomek?“, sprach Luca ihn leise an.
    „Hm?“, kam es träge von Tomek.
    „Warum hast du mich geküsst?“ Tomek hatte doch ursprünglich gesagt, dass es keine Küsse geben würde, hatte Luca dann aber beinahe den Verstand damit geraubt.
    Weil Tomek keine Anstalten machte zu antworten, setzte sich Luca auf und blickte forschend in dessen Gesicht.
    „Ich hab dich geküsst, weil ich es wollte“, antwortete Tomek schliesslich.
    „Warum wolltest du es plötzlich?“
    „Was soll denn diese Fragerei, hat es dir etwa nicht gefallen?“ Tomeks Stimme klang gereizt.
    „Doch, es hat mir sehr gefallen. Alles. Das hast du doch sicherlich bemerkt“, antwortete Luca leise.
    Tomek schmunzelte. „Ja, das habe ich gemerkt und auch gehört.“
    Verlegen liess sich Luca wieder auf das Bett fallen und wandte den Blick ab.
    „He, das war nicht negativ gemeint. Es hat mir gefallen, wie du abgegangen bist“, sagte nun Tomek und zog Luca wieder näher zu sich heran, der sich aber dagegen wehrte.
    „Lass mich, Tomek. Für mich war das hier etwas Besonderes. Ich möchte nicht, dass du so abschätzend darüber redest.“ Luca konnte nicht verhindern, dass Tränen in seine Augen traten. Er stand auf und suchte seine Kleider zusammen.
    Um sich abzulenken, ging er nach einer Dusche zurück in die Küche, um sich erneut dem Kochen zu widmen. Tomek konnte nichts dafür, dass es für Luca viel mehr bedeutet hatte. Was erwartete er auch von Tomek? Mehrere Jahre hatte dieser sich prostituiert, für ihn war der sexuelle Akt vermutlich eine simple Angelegenheit der Triebbefriedung, während für Luca all das einen ganz anderen Stellenwert hatte.
    Er hörte, wie Tomek  hereinkam, drehte sich jedoch nicht um. Luca wollte nicht, dass er ihm ansah, wie verletzt er war.
    „Es tut mir leid, Luca. Ich wollte mich nicht über dich lustig machen. Natürlich war es für dich etwas Besonderes. Schliesslich war es dein erstes Mal“, sagte Tomek und trat hinter ihn, um seine Arme um Lucas Mitte zu schlingen.
    Luca nickte nur und rührte weiter geschäftig in der Pfanne. Er war nicht in der Lage, sich Tomek zuzuwenden, da seine Augen erneut in Tränen schwammen.
    „Luca, magst du mich jetzt nicht mehr ansehen? Ich habe doch gesagt, dass ich verstehe, weshalb du mit mir böse bist und habe mich entschuldigt.“ Tomeks Stimme klang ungeduldig, was Luca verärgerte. Tomek hatte kein Recht dazu, sich über sein Verhalten aufzuregen. Energisch drehte er sich um und blickte Tomek mit funkelnden Auten an.
    „Du verstehst überhaupt nichts!“, fauchte Luca, „Es war nicht besonders, weil es das erste Mal war, sondern weil es mit dir war, du Idiot!“
    Wie zwei Kampfhähne standen sie sich gegenüber. „Idiot? Wie meinst du das denn?“, fragte Tomek schliesslich gefährlich leise.
    „Du bist ein Idiot, weil du nicht merkst, wenn
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