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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1
Autoren: Baumhaus
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eingestehen, dass Tommy hinter ihr auch nicht gerade schlecht war. Im Gegenteil: Er schien Pegasus im Griff zu haben, wie sie das nur von Susanne kannte.
    »Na gut, für ’n Anfänger ganz okay, aber schaffst du auch die Doppelhecke?«, fragte Tommy sie, als er neben ihr zum Stehen kam.
    Mia blickte hinüber. Ein rotes Absperrband flatterte um die Doppelhecke. Peter wollte da schon seit Wochen ein paar Stangen austauschen.
    »Die ist gesperrt.«
    »Für Mädchen vielleicht«, nuschelte Tommy, wofür Mia ihn auf der Stelle hätte erwürgen können, aber er war schon außer Reichweite, setzte mit Pegasus gekonnt über die Doppelhecke und dahinter auch noch über einen Grasmähertraktor.

    Selbstzufrieden kam Tommy zu ihr zurückgetrabt. »Mach mal ein dummes Gesicht! Danke, reicht schon.« Er grinste frech. Mia lief vor Wut dunkelrot an. Sie war leicht auf die Palme zu bringen.
    Schreien und das laute Klappern von Pfannen und Besteck lenkte sie von ihren Rachegedanken ab. Alle drehten sich um. Lara kam auf Bugsi angeritten und hielt vor der Umzäunung des Parcours. Hinter ihr saß ein Junge mit einem Rucksack, an dem alle möglichen Gerätschaften baumelten und einen Höllenlärm machten. Mia hatte den Jungen noch nie gesehen. Er wirkte, als säße er zum ersten Mal auf einem Pferd, und es war klar, dass er es nicht sonderlich mochte. Er wollte gar nicht aufhören zu schreien, obwohl Bugsi schon lange stand und Lara inzwischen abgestiegen war.
    »Ist das ein Pfadfinder?«, fragte Tommy ungläubig und kniff die Augen zusammen. Für einen Moment vergaß Mia, was sie eben noch alles mit diesem eingebildeten Spinner hatte anstellen wollen. Der Anblick des Jungen mit dem großen grünen Rucksack war zu merkwürdig.
    »Ein schreiender Pfadfinder«, bestätigte Mia.
    »Die nehmen ja echt jeden hier«, raunte Tommy.
    »Ruhe!«, befahl Susanne energisch, und der schreiende Junge und das Klappern seiner Pfannen verstummten augenblicklich. Die plötzlich einsetzende Stille war schon beinahe lustig. Susanne lächelte Ben aufmunternd zu und half ihm vom Pferd, wobei die Pfannen und sonstigen Gerätschaften wieder klapperten wie der Schlitten des Weihnachtsmannes in alten Filmen.
    »Ich muss was sagen!«, sprudelte es dann aus Ben heraus. »Ich bin nur hier, weil meine Eltern das wollen. Ich find Pferde viel zu groß, und ich bin noch nie geritten und …« Weiter kam er nicht, denn Lara unterbrach ihn einfach.
    »Bugsi mag dich jedenfalls.«
    »Echt?« Unsicher blickte Ben zu dem Haflinger, war aber offensichtlich auch ein bisschen stolz. Susanne nickte, als wäre zumindest dieses Problem fürs Erste geklärt, und wandte sich dann Mia und Tommy zu. Jetzt kommt’s, dachte Mia, als Susanne sich gekonnt über die oberste Zaunlatte schwang.
    »Du musst Tommy sein?«, fragte sie, und nur Mia konnte an ihrer Stimme hören, dass sie sich gerade so beherrschen konnte, auch wenn sie noch lächelte. Tommy nickte nur kurz. Jetzt sah Susanne Mia direkt an: »Hast du ihm Pegasus gegeben?«
    »Nicht wirklich …«, fing Mia an.
    »Und warum sind die Zügel gerissen?«
    »Pegasus ist durchgegangen, und dann hab ich diese alte Höhle entdeckt bei der Schlucht, und da waren diese beiden Skelette und …«
    »Mia?«, mahnte Susanne mit einem Erzähl-mir-keine-Märchen-Blick, und auch Tommy sah sie an, als ob sie komplett durchgeknallt wäre. Na gut, vielleicht war es tatsächlich ein blöder Anfang gewesen. Sie konnte ja selbst kaum glauben, was sie alles erlebt hatte.
    »Jedenfalls«, fuhr sie fort, »danach hat der hier«, sie zeigte auf Tommy, »Pegasus genommen und …«
    »Okay, es reicht. Du zeigst den Jungs jetzt ihre Zimmer und den Hof und dann …«, und hier änderte sich Susannes Stimme von mühsam beherrscht zu einer, die Widerspruch von vornherein unmöglich machte, »kommt ihr ALLE ins Kaminzimmer.«

Neue Regeln
    Der große Essraum, in dem sich alle versammelt hatten, war das Herz des Reiterhofes. Peter hatte alle Möbel selbst gebaut. An den schweren Tischen hatten schon ganze Horden von Kindern genüsslich gefuttert, was aus Oma Maigrunds Küche kam. Schwere Bohlen stützten die Decke des altehrwürdigen Gebäudes, und ein großer Kamin an der Wand versprach Wärme im Winter. Jetzt im Sommer waren alle Fenster und Türen weit geöffnet, sodass Minka, die Hofkatze, und Fritz, der Golden Retriever, jederzeit rein- und rausflitzen konnten.
    Tommy ließ sich auf einen Stuhl plumpsen. So richtig gut fühlte er sich nicht. Da hatte er
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