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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1
Autoren: Baumhaus
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in der Nähe sein. Und tatsächlich fielen plötzlich zwei Zügel zu ihr hinab.
    »Na, das ging ja mal schnell!«, freute sich Mia und griff nach den Riemen.
    »Okay, kannst hochziehen.«
    Und wie sie hochgezogen wurde! Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Das hätte sie Lara gar nicht zugetraut. Mia schoss förmlich aus dem Brunnenschacht nach oben und landete unsanft auf dem Waldboden.
    Ein Glück, wieder zurück in der Wirklichkeit, dachte sie.
    Und als sie die würzige Waldluft einatmete und die großen roten Waldameisen auf dem Boden krabbeln sah, war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob das mit den Skeletten und dem großen Nudelholz aus Stein wirklich geschehen, war. Dummerweise wurde aber weiter an den Zügeln gezogen, und als sie aufblickte, sah sie, dass nicht Lara, sondern Pegasus sie über den Waldboden schleifte.
    »Du mieses Stück! Anhalten!«, zeterte Mia, doch wie schon so oft an diesem Tag hatte Pegasus seine eigenen Pläne, und zu denen gehörte, Mia nun ordentlich durch den Dreck zu ziehen. Und Mia hatte sich die Zügel so um die Handgelenke gewickelt, dass sie sich nicht so schnell daraus befreien konnte. An einer Weggabelung stand Lara mit Bugsi und beobachtete ungläubig, wie Mia von Pegasus an ihr vorbeigezogen wurde.
    »Hab alles unter Kontrolle!«, versicherte Mia ihr.
    Lara musste lachen. »Ja, sieht man.«
    Seelenruhig trabte Pegasus weiter vor zur Straße, wo gerade der Überlandbus vor dem Schild des Pferdehofes zum Stehen kam. Komisch , dachte Mia, da hält der doch eigentlich nie . Die Kinder wurden immer von ihren Eltern mit dem Auto gebracht. Aber dieses Jahr war ja alles anders. ZACK, ein großes Blatt wilden Rhabarbers klatschte ihr ins Gesicht und raubte ihr die Sicht. Spuckend und zappelnd schüttelte sie es sich vom Kopf. Als sie wieder sehen konnte, hatte Pegasus auch endlich angehalten. Sie lag mit dem Rücken neben dem Bus im Straßengraben und blickte in das Gesicht eines Jungen, der ein Basecap trug und lauter Ketten um den Hals hatte. Spöttisch sah er zu ihr hinunter.
    »Na, das mit dem Reiten üben wir lieber noch mal, was?«
    Mia wollte es nicht glauben. Da war sie in unheimlichen Gängen zweimal fast gestorben und alles, was sie jetzt zu hören bekam, war ein dummer Spruch von irgend so einem dummen Typen. Mia wusste, dass es Ärger geben würde.

Streithähne
    »Ich kann reiten!«, stellte Mia in würdevollem Ton klar, während sie ein paar Grashalme ausspuckte, die sie auf dem Schleifzug in den Mund bekommen hatte.
    »Vielleicht auf ’nem Schaukelpferd«, entgegnete der Junge, der damit sofort auf Mias persönlicher Hassliste landete – und zwar ganz oben! Wie der überhaupt rumlief. Er sah aus, als würde er jeden Morgen eine Stunde vor dem Spiegel stehen, um sich die schwarz gefärbten Haare zu einer Tolle zu föhnen, die dann in einem ganz bestimmten Winkel unter seiner komischen Mütze hervorzugucken hatten. Und was sollten bitte diese albernen Metallketten und die schwarzen Klamotten? Und dann noch diese verspiegelte Sonnenbrille. Dachte der vielleicht, er ist ein Rockstar oder so was? Mit einem Hupen fuhr der Überlandbus ab.
    »Tommy Deuser«, stellte sich der Junge vor und reichte ihr die Hand, aber Mia zog es vor, alleine aufzustehen. Tommy nahm die Sonnenbrille ab, und da musste Mia doch zweimal hinschauen. Wer bitte schön hatte so blaue Augen? Schnell fasste sie sich wieder, und Tommy tätschelte Pegasus, dem das anscheinend gefiel. Er schnaubte sanft und rieb seine Nase an der Jacke des Jungen.
    »Vorsicht, an den sollen nur Erwachsene ran. Eigentlich«, warnte Mia.
    »Echt? Glaub ich nicht.«
    Tommy schulterte seine Reisetasche und schwang sich auf Pegasus, als ob er schon immer sein Pferd gewesen sei. Und der hinterhältige Hengst machte einen auf ganz friedlich. Na warte, dachte Mia, gleich wirst du was erleben.
    »Also, ich denke mal, für dieses Jahr hast du wieder genug mit Pegasus rumprobiert«, hörte sie Laras Stimme von hinten, und Bugsi schnaubte, als stimmte er zu.
    »Willst du auf den Reiterhof?«, fragte Lara Tommy, aber der blickte nur stumm zum Hof der Maigrunds, hinter dem der Springparcours zu erkennen war. Er wandte sich wieder zu Mia und setzte seine Sonnenbrille auf.
    »Kannst du auch springen oder fällst du nur vom Pferd?«
    »Pass gut auf. Kannst noch was lernen.« Mia nahm Lara Flocki ab, sprang in den Sattel und preschte Richtung Hof, gefolgt von Tommy auf Pegasus.
    Lara sah den beiden kopfschüttelnd hinterher und
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