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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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verstand die Welt nicht mehr. Was war denn auf einmal mit Mia los?
    »Ich bin Ben«, hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich.
    Der Junge musste im Bus gesessen haben, und keiner hatte bemerkt, dass er ebenfalls ausgestiegen war. Er trug einen sauberen Seitenscheitel, zwei Einweckgläser als Brille und war etwas kleiner als Lara. Er war nicht unbedingt dick, aber auf jeden Fall kräftig gebaut. Das Merkwürdigste an ihm aber war sein Outfit. An seinem altmodischen grünen Stoffrucksack hingen unzählige Metallbecher, Pfannen, Töpfe, Seile, Karabinerhaken und sogar ein Eispickel. Außerdem trug er ein großes Halstuch und ein Hemd, das eher wie eine beigefarbene Uniform aussah.
    »Super Outfit für Karneval«, bemerkte Lara trocken und dachte im selben Moment, dass sie vielleicht etwas unhöflich gewesen war, aber Ben schien es mit Humor zu nehmen.
    »Meine Eltern meinen auch, dass ich es mit der Pfadfinderei übertreibe. Deswegen haben sie mich dieses Jahr auf einen Reiterhof geschickt.«
    »Und darauf hast du eigentlich gar keinen Bock.«
    Ben nickte.

    Es kam immer mal wieder vor, dass Eltern meinten, ihre Kinder müssten so etwas machen, nur weil sie selbst immer gerne geritten waren.
    »Ich find Pferde ziemlich unheimlich und groß … und …« Ben runzelte die Stirn, als er bemerkte, dass er mitten in einem großen Haufen Pferdeäpfel stand. Pegasus, schätzte Lara.
    »Und sie scheißen alles voll.«
    »Also, gegen Pferdephobie hilft nur eins.« Lara hielt Ben die Hand hin. Er war zwar etwas schräg, aber irgendwie mochte sie ihn.
    »Ich soll da rauf?«
    »Na los, Bugsi ist friedlich.«
    Umständlich kletterte Ben hinter Lara auf den Pferderücken.
    »Okay, mir reicht’s schon, kann ich wieder runter?«, fragte er leise.
    »Kommt nicht infrage, jetzt geht’s doch erst los.«
    Lara drückte Bugsi die Hacken in die Seiten, und Ben fing an zu schreien. Er konnte einfach nicht anders.
    Tommy hatte derweil zu Mia aufgeschlossen und gemeinsam jagten sie auf den Hof zu. Wie Susanne es finden würde, wenn sie beide jetzt einfach den Parcours benutzen würden, darüber wollte Mia lieber nicht nachdenken. Auch, dass der Neue einfach so auf Pegasus ritt, konnte niemandem Pluspunkte einbringen. Selbst Mia bekam Ärger, wenn sie dabei erwischt wurde, und sie kam immerhin seit Jahren auf den Hof. Dieser Tommy hatte sich natürlich auch nicht die Mühe gemacht, seine Turnschuhe gegen ein Paar ordentliche Reitstiefel einzutauschen oder gar einen Reithelm zu tragen, was Susanne jedem Kind auf dem Hof regelrecht einbläute.
    Das Pferdegetrappel lockte Susanne dann auch aus dem Haus. Ihr Mann Peter spritzte gerade mit einem Schlauch den Hof ab. So lange Mia ihre Ferien hier verbrachte, trug er entweder ein kariertes Holzfällerhemd oder, wenn es kalt war, einen Norwegerpullover – und in jedem Fall Sägespäne von seiner Tischlerarbeit. Auf dem Hof war er für alles zuständig, was mit Holz zu tun hatte. Mit seinem Bart sah er ein bisschen aus wie ein Bär, und genauso war er auch. Immer etwas brummelig, aber ein herzensguter Mensch. Jetzt hatten sie den Hof fast erreicht, und nun trat auch Oma Maigrund heraus. Mia kannte sie praktisch nur mit Schürze. Manchmal rätselten sie und Lara, ob Oma Maigrund nur eine Schürze hatte, die sie immer wusch, oder ob sie zwanzig hatte und jeden Tag eine neue umband. Jetzt war Mia das alles aber ziemlich egal, denn an den Blicken der drei und daran, dass Peter das Wasser abstellte, Susanne nervös an ihrem blonden Pferdeschwanz zuppelte und die Oma nur die Augen zusammenkniff, erkannte Mia, dass von ihr ziemlich bald eine Erklärung für diesen Auftritt erwartet wurde.
    »Die muss auf mein Zimmer!«, rief Tommy, schmiss Susanne seine Reisetasche vor die Füße und galoppierte einfach weiter zum Parcours.
    »Wie bitte? Mia, was zum Teufel …?« Susanne suchte entgeistert nach Worten.
    »Kann nichts dafür, der ist so!«, rief Mia zur Erklärung und jagte hinter Tommy her. Susanne, Peter und die Oma ließen alles stehen und liegen und eilten ebenfalls zum Parcours. Mia konnte es nicht sehen, aber Oma Maigrund freute sich insgeheim. Endlich mal wieder was los auf dem Hof.
    Mittlerweile hatten Flocki und Pegasus zeitgleich zum Sprung über die Einzäunung der Reitbahn angesetzt und landeten eben auf der anderen Seite. Mia drängte sich mit Flocki an Tommy vorbei und nahm ein Hindernis nach dem anderen. Von wegen, sie könne nicht reiten und springen. Neidvoll musste sie sich aber

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