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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1
Autoren: Baumhaus
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Überlandbus vorbei zu dem neu errichteten Wellnesshotel fuhren. Das gehörte diesem Steinmann, über den sich Susanne und Peter immer so aufregten.
    Gerade wollte Mia Lara fragen, ob denn wenigstens sie die ganze Zeit hierbleiben würde, als sie Susannes Vollbluthengst Pegasus am Putzplatz vor der Koppel bemerkte, neben Bugsi und Flocki.
    »Guck mal, Susanne hat noch nicht abgesattelt.«
    »Du willst doch nicht etwa …?«, fragte Lara, aber es war zu spät. Mia war schon unten und lief auf die Koppel zu.
    »Oh Mann«, seufzte Lara, kletterte die Holzleiter vom Hochsitz hinunter und folgte ihr. Mia war gerade dabei, Pegasus’ Sattelgurt zu lösen.
    »An den soll doch nur Susanne ran«, bemerkte Lara. Pegasus war launisch und unberechenbar. Aber sie hätte ebenso gut gegen eine Wand reden können.
    »Ach was. Der hat sich doch inzwischen an uns gewöhnt.« Mia hielt plötzlich inne. Lara schwante Böses, als Mia den Sattelgurt wieder festzog.
    »Nein, Mia, das machst du nicht!«
    Aber Mia war mindestens genauso dickköpfig wie das Pferd, das sie gerade bestieg. »Ist doch gar kein Problem, siehst du?«
    Ja, klar konnte Lara sehen, wie Mia den Hengst auf den Weg lenkte und ein bisschen auf und ab trabte.
    »Steig lieber wieder ab.«
    »Ich glaube, der möchte sich noch ein bisschen bewegen.« Kaum hatte sie das gesagt, stieg Pegasus leicht.
    »Aber nicht mit dir«, kommentierte Lara noch erbarmungslos, aber es war schon zu spät: Der Hengst machte mit der aufschreienden Mia auf dem Rücken einen Satz und galoppierte davon. Jedes Jahr musste Mia es ausprobieren, und jedes Mal passierte das Gleiche. Und dann gab es so richtig Ärger. Schnell band Lara den Haflinger Bugsi los, trenste ihn wieder auf, schnappte sich Flocki und ritt hinter Mia her. Normalerweise dauerte Pegasus’ Anfall nur ein paar Minuten und wenn alles gut ging, ließ er sich anschließend sogar wieder nach Hause führen. Aber sicherheitshalber folgte Lara den beiden lieber. Mia versuchte inzwischen hektisch, den Hengst unter Kontrolle zu bekommen. Der aber hatte sich festgebissen und reagierte auf nichts mehr. Ohne auf Mia zu achten, die sich auf seinem Rücken abmühte, galoppierte er über ein Weizenfeld, dass die Ähren nur so flogen. Bald ist Erntezeit, schoss es Mia gerade durch den Kopf, als Pegasus jetzt unerwartet die Richtung änderte und zielstrebig auf den Wald zuhielt. Bald schlugen Mia Blätter und Äste ins Gesicht wie Peitschenhiebe.
    »Bleib stehen, du Mistvieh!«, schnauzte sie Pegasus an, aber der ließ sich überhaupt nichts sagen und jagte weiter wie der Teufel. Ständig musste Mia sich ducken, um nicht einen armdicken Ast an den Kopf zu bekommen.
    Sie schwor sich, Pegasus ab jetzt in Ruhe zu lassen, aber das hatte sie sich schon ein halbes Dutzend Mal geschworen. Es konnte doch nicht sein, dass Susanne die Einzige war, die Pegasus in den Griff bekam!
    Mia musste sich gerade wieder unfreiwillig ducken, und so entging ihr das kleine Holzschild am Wegesrand, auf dem ein Totenkopf vor einer nahenden Schlucht warnte.
    Lara kam auf Bugsi mit Flocki am Zügel natürlich nicht so schnell hinterher, und schon bald hatte sie Pegasus und Mia aus den Augen verloren. Der Wald war hier ziemlich dicht und auch ein bisschen unheimlich, selbst am Tag. Merkwürdige Geräusche waren zu hören. Es knackte und scharrte im Unterholz, sodass man eher an Waldgeister als an Tiere denken musste. Lara zügelte Bugsi. Der Weg vor ihr gabelte sich. War Pegasus nach links oder nach rechts galoppiert?
    Mittlerweile hatte Mia begriffen, dass es kein Spaß mehr war. Sie zog und zerrte verzweifelt an den Zügeln, aber Pegasus raste unbeeindruckt weiter und als Mia aufblickte, sah sie, dass der Wald plötzlich aufhörte.
    Eine Lichtung? Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann sah sie die Felswand an der gegenüberliegenden Seite der Schlucht, und ihr wurde schlagartig klar, dass sie in akuter Gefahr war. Wenn Pegasus jetzt nicht zum Stehen kam oder abbog, würde er mit ihr in den Abgrund stürzen, und das wäre dann eindeutig ihr letzter Ausritt gewesen.
    »Pegasus! Die Schlucht! Bleib stehen!«, schrie sie verzweifelt.
    Doch der Hengst schien keine Angst vor dem Tod zu haben. Eine Holzbohle sperrte den Rand des Abgrundes ab. Pegasus hielt das anscheinend nur für ein normales Hindernis, spannte die Muskeln und sprang. Mia schrie, dann segelte sie durch die Luft, und während sie eine Rolle vorwärts machte, sah sie erst den Abgrund und dann die Felswand auf sich
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