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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner
Autoren: Brett Battles
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seinem Motelzimmer im Holiday Inn am Fenster, allein. Der Schneesturm schien nicht so bald loslegen zu wollen. Quinn war besorgt, dass die Straßen nach Denver in den nächsten Stunden geschlossen werden könnten, also hatte er Nate geschickt, seine Sachen zu holen. Quinns Reisetasche war gepackt und wartete im Explorer.
    »Keine Frage«, sagte Quinn, »aber wer immer das getan hat, hat sie vorher böse zusammengeschlagen.«
    Peter schwieg einen Moment. »Du hast dich darum gekümmert?«
    »Alles erledigt.« Er hatte einen Typen aus Denver angerufen, der sich mit Entsorgungen dieser Art befasste und mit dem er schon gearbeitet hatte. Jills und der Cadillac würden innerhalb der nächsten paar Stunden verschwinden. Er hatte dafür gesorgt, dass ihre eingeäscherten Überreste ins Office gebracht werden würden, entschied jedoch, diese Information Peter nicht mitzuteilen.
    »Was ist mit der Ortspolizei?«
    »Die vermutet gar nichts. Ich nehme an, Taggerts Schwester hat ihnen falsche Infos bezüglich des Wagens gegeben.«
    Peter nahm den Köder nicht an. »Gut«, war alles, was er sagte.
    »Was hat Jills hier gemacht? Hat sie mit ihm - oder für dich gearbeitet?«
    »Woher soll ich das wissen?«, antwortete Peter, doch es klang ein bisschen zu eingeübt.
    »Das heißt also, es war nicht deine Operation.«
    »Ich habe nie gesagt, dass sie’s war.«
    Warum versucht Peter nur so verzweifelt, mir sonst was weiszumachen? dachte Quinn.
    »Und Taggert war auch nicht deine Verantwortung?«
    »Nicht unsere Verantwortung«, bestätigte Peter.
    Damit war der Fall klar. Peter log wegen irgendeiner Sache, dass sich die Balken bogen. Wäre dem nicht so, hätte er auf Quinns Fragen nicht einmal geantwortet. Hier ging tatsächlich viel mehr vor als Peter verriet.
    »Ich fahre jetzt los«, sagte Quinn.»Meinen Bericht schicke ich dir morgen früh per E-Mail, wenn ich zu Hause bin.«
    »Bleib erreichbar«, sagte Peter. »Wir bekommen es möglicherweise bald mit etwas anderem zu tun.«
    »Wenn ich nichts anderes zu tun habe, können wir darüber reden.« Quinn drückte auf die rote Aus-Taste.

5
     
    Peter war ihm schon immer auf den Wecker gegangen. Aber er versorgte Quinn beständig mit Arbeit und meckerte selten über das Honorar. Da Quinn plante, sich bald aus dem Berufsleben zurückzuziehen, reichte das. Er war schon seit langem zu dem Schluss gekommen, dass beständige Arbeit für ein Spitzenhonorar ein angemessener Ausgleich für den Verärgerungsfaktor war, den die Arbeit für das Office mit sich brachte.
    Das wirkliche Problem bestand darin, dass Quinn aufgehört hatte, für andere Klienten zu arbeiten. Es war so nicht geplant gewesen, irgendwann war es einfach zur Tatsache geworden. Quinn hatte keine Ahnung, ob Peter darüber Bescheid wusste. Es ging ihn nichts an, also hatte Quinn selbst ihm nie etwas gesagt. Je weniger Peter über Quinns Leben wusste, desto besser.
    Das Gleiche galt auch andersherum. Quinns Kenntnis über Peter und das Office beschränkte sich darauf, dass das zentrale Headquarter irgendwo in D.C. lag, mehr wusste er nicht. Hätte er Rede und Antwort stehen müssen, hätte er vermutet, dass das Office eine staatlich finanzierte, geheime Agency der U. S. Regierung war - entweder von der Nationalen Sicherheitsbehörde oder vielleicht vom militärischen Geheimdienst. Aber er war sich nicht sicher - und, ehrlich gesagt, es interessierte ihn auch nicht wirklich.
    Das sollte nicht heißen, dass Quinn keine Prinzipien gehabt hätte. Er betrachtete sich als Patrioten, wenn auch als Patrioten mit gewissen Ermüdungserscheinungen. Hätte er auch nur einen Augenblick gedacht, dass er etwas tat, was seinem Land schaden könnte, hätte er auf der Stelle aufgehört. Bisher war das im Office nicht passiert. Und bis es passierte, war er zufrieden, seine Arbeit zu tun und sein Geld zu nehmen.
    Sein Standardtarif waren dreißigtausend U.S.-Dollar die Woche, mit einem Minimum von zwei Wochen, ob er nun volle vierzehn Tage arbeitete oder nicht. Im Durchschnitt hatte er einen Job im Monat. Das bedeutete, dass Quinn, sogar ohne Boni, fast eine Dreiviertelmillion im Jahr verdiente. Mit Boni machte er leicht fast das Doppelte. Keine schlechte Arbeit, wenn man sie kriegen konnte.
     
    Quinn und Nate fuhren sofort mit dem Explorer los, nachdem Nate mit seinen Sachen zurückgekommen war. Doch anstatt direkt zur Interstate zu fahren, wendete Quinn den Geländewagen in Richtung Stadtzentrum.
    »Ich dachte, Sie wollten hier raus«, sagte
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