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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner
Autoren: Brett Battles
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parkte am Straßenrand eine grüne Ford-Taurus-Limousine, gut getarnt vor dem nahen Wald. Der Fahrer hielt hinter dem Ford Taurus an und schaltete den Motor des Geländewagens ab. Hätte Quinn es nicht besser gewusst, wäre er jede Wette eingegangen, dass er jetzt für immer aus dem Verkehr gezogen werden sollte. Verlassene Straße. Zwei schweigende Schläger. Ein Fluchtwagen. Ein klassisches Mord-Szenario.
    Das Spiel ist zu Ende, Kumpel. Danke, dass du mitgespielt hast, aber du verlierst.
    Und obwohl er wusste, dass er nichts zu befürchten hatte, straffte er sich ein wenig, bereitete sich vor, nur für alle Fälle.
    Wortlos öffneten der Fahrer und der Andere ihre Türen und stiegen aus. Ein eisiger Wind zog durch das Auto. Quinn sah ihnen nach, als sie zu dem Ford Taurus gingen und einstiegen. Einen Augenblick später röhrte der Motor der Limousine. Ohne dass er ihm Zeit ließ, sich warmzulaufen, wendete der Fahrer den Wagen und preschte in Richtung der Interstate davon.
    Quinn kicherte in sich hinein. Diese Art geheimnistuerischer Scheiße war wirklich amüsant, wenn man es recht überlegte. Dämlich, aber belustigend.
    Er stieg aus dem Explorer und biss in der eisig kalten Luft die Zähne zusammen. Die Lederjacke, die er trug, bot keinen ausreichenden Schutz gegen die Kälte, aber sie war alles, was er bei sich hatte, als sein Inselurlaub so jäh unterbrochen wurde.
    Rasch ging er vorn um das Fahrzeug herum und stieg auf der Fahrerseite ein. In dem Moment, in dem er die Tür geschlossen und den Motor angelassen hatte, stellte er die Heizung auf volle Stärke ein. Einer seiner ersten Stopps würde ein Laden sein, wo er sich einen Wintermantel kaufen konnte, vielleicht sogar ein paar Pullover. Und kälteisolierende Unterwäsche. Gott, wie er dieses kalte Wetter hasste!
    Sobald es einigermaßen warm war, griff Quinn hinter sich nach dem gefütterten Umschlag. Er schüttete den Inhalt auf dem Beifahrersitz aus: zwei DIN-A4- Umschläge, eine gefaltete Landkarte und drei Blätter Papier. Zwei Blätter waren die Kopie eines Artikels über ein Feuer in einem Ort namens Allyson. Allem Anschein nach war ein Ferienhaus abgebrannt, und die Person, die sich darin aufgehalten hatte - ein namentlich nicht genannter Mann - war gestorben.
    Quinn nahm das letzte Blatt zur Hand und überflog es. Es waren Anweisungen und knappe Hintergrundinformationen. Peter versuchte, wie immer, zu kontrollieren, was Quinn wusste. Dennoch waren es genauere Angaben als die, die in dem Zeitungsbericht standen.
    Der Name des Toten war Robert Taggert. Quinns Auftrag bestand darin, festzustellen, ob das Feuer tatsächlich ein Unfall gewesen war - woran die lokalen Behörden glauben wollten - oder etwas anderes.
    Das war alles. Nichts sonst über Taggert. Keine hilfreichen Hinweise, wonach Quinn suchen sollte. Nur eine Adresse - Yancy Lane 215 - und ein Kontaktname bei der örtlichen Polizei. Oberflächlich gesehen ein Kinderspiel. Kein Grund, Quinn damit zu beauftragen. Was für Quinn bedeutete, dass wahrscheinlich mehr dahintersteckte, als die Anweisungen verrieten.
    Er griff nach der Landkarte und entfaltete sie. Der Ort, an dem es gebrannt hatte, war mit einem kleinen roten x gekennzeichnet: mindestens zwei Fahrstunden von seinem jetzigen Aufenthaltsort entfernt. Er legte die Karte weg und machte den ersten Umschlag auf. Bargeld, ungefähr fünftausend. Es deckte etwa die Kosten für eine Woche, wenn sich nichts Kostspieliges ergab. Für länger, wenn Quinn niemanden schmieren musste. Und wenn sich das Ganze tatsächlich als ein Job erwies, der in ein, zwei Tagen erledigt war, dann blieb auch noch ein bisschen was für sein Portemonnaie übrig.
    Der andere Umschlag enthielt zwei Personalausweise, beide mit Quinns Bild. Der erste war eine Fahrerlaubnis für Colorado. Der zweite ein echt aussehender FBI-Ausweis. Quinn hatte schon früher einen FBI-Agenten gespielt, aber das war eine Weile her.
    Sein neuer Name war Frank Bennett, wie er belustigt feststellte. Peter hatte eine Schwäche für klassische Pop-Sänger. Quinn vermutete, dass »Tony Sinatra« wohl doch zu auffallend gewesen wäre.
    Er steckte alles zurück, griff dann unter den Fahrersitz, suchte nach einem bestimmten Ding, das nicht in dem Päckchen gewesen war. Als er den Arm zurückzog, hielt er ein weiches Lederfutteral in der Hand. Er öffnete den Reißverschluss und fand, was er erwartet hatte: eine Kaliber 9 mm SIG Sauer P226, seine Lieblingswaffe, und drei volle Ladestreifen. Noch
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