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Der Maya-Kalender - die Wahrheit über das größte Rätsel einer Hochkultur

Titel: Der Maya-Kalender - die Wahrheit über das größte Rätsel einer Hochkultur
Autoren: Bastei Lübbe
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Vorwort
    Spätsommer 2012: In London erlischt die Olympische Flamme und wird weitergetragen zum nächsten Schauplatz der Olympischen Spiele. Medaillenjäger und Medienmogule, Souvenirverkäufer und Taschendiebe der britischen Hauptstadt ziehen Bilanz, und ein Teil der Welt rüstet sich für den bevorstehenden Herbst, während sich ein anderer auf den Sommer freut. Ein Jahr wie viele andere? Nicht ganz, denn gleichzeitig wächst – eifrig geschürt von TV-Interviews mit »Experten«, aufgeregt schnatternden Websites und mitreißenden Katastrophenfilmen aus dem Hause Hollywood – die Aufregung um einen Countdown, der angeblich seit mehr als fünf Jahrtausenden munter auf den Weltuntergang zutickt. Noch vor Weihnachten, genauer gesagt am 21. Dezember 2012, soll Schluss sein mit allem Menschendasein auf dem blauen Planeten. Aber ist dieser Countdown wirklich 5000 Jahre alt oder eine Erfindung des Medienzeitalters mit seiner Jagd nach Sensation und Einschaltquote?
    Es geht um den legendären Kalender der Maya. Ihm wird dieser Countdown zugeschrieben, denn seine Jahreszählung beginnt 3114 Jahre vor unserer Zeitrechnung und endet, so heißt es, nach dreizehn aufeinanderfolgenden Zyklen im Jahr 2012 unserer Zeitrechnung. Wegen dieses vermeintlich drohenden Weltuntergangs laufen Jahr für Jahr mehr Köpfe heiß und steigt wieder einmal die weltweite Aufmerksamkeit für jenes mittelamerikanische Volk, dessen stolze Städte vor über eintausend Jahren gleichsam sang- und klanglos untergingen.
    Wie aber kommt ein Steinzeitvolk überhaupt dazu, einen derartanspruchsvollen Kalender auszuarbeiten, der noch dazu eine äußerst komplexe Funktionsweise mit verschiedenen ineinandergreifenden Zählungen besitzt? Wieso unternimmt dieses Volk, das weder Metallwerkzeuge kennt, noch das Rad benutzt, astronomische Beobachtungen, die uns noch heute Bewunderung und Respekt ob ihrer erstaunlichen Präzision abverlangen? Was motiviert Regenwald-Indianer lange vor der europäischen Eroberung, in einer Unzahl von Fällen komplizierteste Datierungen in Stein zu meißeln? Und wie vertragen sich damit grässliche Blutopfer auf den Stufen eines Tempels, von dessen Fenstern aus Gelehrte stoischen Blickes in die Nacht die genaue Länge eines Venusjahrs ermitteln? Wie geht eine hoch entwickelte Mathematik zusammen mit dem naiven Glauben an Götter, die man immer wieder aufs Neue besänftigen muss, damit kein Unheil geschieht?
    Dabei braucht es nicht einmal jenen geheimnisvollen Kalender, um sich von den alten Maya faszinieren zu lassen. Dafür genügt eine Reise zu den ebenso imposanten wie rätselhaften Ruinen, von denen weitere im Urwald bis heute schlummernd der Entdeckung harren – Ruinen einer jahrtausendealten Hochkultur, die ohne Rad und Zugtiere Städte von einer Größe baute, die im Europa der gleichen Epoche undenkbar waren. Auch den Pflug kannte dieses Volk Mittelamerikas nicht, war aber trotzdem in der Lage, eine aufwendige, leistungsfähige Landwirtschaft zu betreiben und damit ein rapides Bevölkerungswachstum zu ermöglichen. Daneben schlägt die Kunst der Maya noch den modernen Betrachter umgehend in ihren Bann, denn ihre Ausdrucksform ist nicht nur exotisch, die zahllosen fratzenhaften Köpfe sind auch verstörend. Hinzu kommt, dass noch immer aufsehenerregende Entdeckungen gemacht werden und ein Großteil der Rätsel um Geschichte und Kultur der Maya erst in den vergangenen Jahrzehnten gelöst werden konnte – darunter das Geheimnis der hochkomplexen Schrift der Maya.
    Wie so vieles, das gleichzeitig vergangen, rätselhaft, magisch und komplex ist, befeuern die Maya die Fantasie und die Lust am Spekulieren, wofür sich gerade ihr Kalender vortrefflich eignet. Wozu also ein so ausgefeiltes Kalendersystem, das den NASA-Wissenschaftlern unserer Zeit zur Ehre gereichen würde? Muss hinter dem unermesslichen Aufwand, den die Maya dafür betrieben, angesichts ihrer großen Observatorien und Heerscharen von hervorragend ausgebildeten Kalenderpriestern und Astronomen, nicht viel mehr gesteckt haben, als Wettervorhersagen anzustellen und göttergefällige Termine für den Aderlass oder den Überfall einer Nachbarstadt zu berechnen? Waren sie vielleicht wirklich im Besitz tieferer Wahrheiten über den Sinn des Lebens oder der Formel, die die Welt im Innersten zusammenhält? Sollte man sich also wappnen für den 21. Dezember 2012 nach dem gregorianischen Kalender, der in der Maya-Zeitrechnung das ominöse Datum 13.0.0.0.0 trägt?
    In den
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