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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens
Autoren: C Murphy
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Galan wissen.
    »Ich bin Schauspieler.«
    »Ach ja?« Conors Interesse war geweckt. »Habe ich dich vielleicht schon mal irgendwo gesehen?«
    Oh Gott, sie hatte nicht daran gedacht, dass Conor Jonathan nach seiner Karriere ausquetschen würde. Dabei machte
er das stets, wenn er mit irgendwem zum ersten Mal zusammentraf.
    »Das wage ich zu bezweifeln. Bisher habe ich hauptsächlich gemodelt und bei einigen Projekten meiner Schauspielschule mitgemacht.«
    »Und, bist du gut?«, fragte ihn Conor mit der für ihn typischen Direktheit.
    »Allerdings.«
    Und das stimmte, denn er lieferte genau in diesem Augenblick eine phänomenale Vorstellung ab, fand Kate.
    »Dann solltest du mich mal besuchen kommen – vielleicht kann ich dir behilflich sein.«
    »Oh, sie fangen mit den Reden an.« Kate war dankbar für die Ablenkung, als sich Will erhob und Carmens strahlenden Vater vorstellte, der eine kurze, aufgrund seines starken spanischen Akzents unverständliche Rede hielt, bevor er das Mikrofon an Lorcan weitergab.
    Nach einer Weile war die Reihe an Will selbst, und Kate konnte ihn unverhohlen anstarren. Er war herzerweichend attraktiv, und sie dachte verzweifelt, ich liebe ihn noch ganz genauso wie am ersten Tag.
    Er versprach, sich kurz zu fassen, und hielt Wort. »Normalerweise neige ich nicht dazu, irgendwelche Gedichte zu zitieren«, meinte er, »nur ist es einfach so, dass sich alles, was ich für Lorcan – und seine Familie – empfinde, in zwei Zeilen von Yeats zusammenfassen lässt:
    Frag dich, wo des Menschen Ruhm beginnt und endet, und sieh, dass mein Ruhm nur auf meinen Freunden gründet.
    Ich bin sicher, dass Lorcan und Carmen sehr glücklich miteinander werden.«
    Dann wandte er sich gespielt spontan Carmen zu.
    »Wir alle kennen Carmen erst seit kurzer Zeit, aber sie
scheint eine wundervolle Frau zu sein, und ich bin sicher, dass sie Lorcan wirklich glücklich machen wird. Wenn nicht, bekommt sie es mit mir zu tun«, beendete er seine Rede und bedachte sie mit einem aufgesetzten strengen Blick.
    Die anderen brachen, da sie keine Ahnung hatten, wie sie reagieren sollten, in nervöses Lachen aus, doch als Carmen einfach grinste, löste sich das allgemeine Unbehagen auf, und unter tosendem Applaus nahm Will mit einem kurzen Nicken wieder Platz.
     
    Als man nach dem Essen wieder aufstand, stürzte Freddie auf Will zu. »Deine Rede war einfach brillant«, begeisterte er sich. »Genau die richtige Mischung aus Strenge und Sentimentalität. Die Braut zu bedrohen war einfach genial.«
    »Freut mich, dass es dir gefallen hat.« Will warf einen kurzen Blick auf seine Mitbewohnerin und fragte übertrieben lässig: »Und, wie geht es Kate?«
    Freddie fragte sich, wie lange er geübt hatte, bis ihm dieser halbwegs gleichmütige Ton gelungen war. Zum Glück hatte er nie daran gedacht, seinen Lebensunterhalt durch Schauspiel zu bestreiten. Denn dann hätte ihm der Hungertod gedroht. »Es geht ihr gut«, gab er zurück. »Na ja, sie ist okay.« Er versuchte, ambivalent zu klingen, schließlich war der arme Will offenkundig derart fertig, dass er es einfach nicht schaffte, noch Salz in seine Wunden zu streuen und ihm zu erzählen, sie wäre total glücklich mit dem neuen Freund.
    »Wo hat sie …« Will musste sichtlich schlucken. »Wo ist sie diesem Typen begegnet?«
    »In Thailand. Sie haben sich bei einem gleichzeitigen Durchfall oder so kennengelernt.« Allmählich tat es ihm fast leid, dass er auf die Idee mit Jonathan gekommen war, und ohne dass er wusste, was er tat, fügte er hinzu: »Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es lange halten wird.«

    »Glaubst du?«, fragte Will und blickte sehnsüchtig in Richtung Tanzfläche, wo Jonathan die glückstrahlende Kate in seine muskulösen Arme zog. Er hatte sich für so etwas gewappnet. Lorcan hatte ihm erzählt, dass Kate in Begleitung eines Mannes auf die Hochzeit kommen würde, aber nichts hatte ihn auf die Höllenqualen vorbereitet, die er litt, als er sie jetzt mit einem anderen zusammen sah.
    »Es ist schließlich nur ein Urlaubsflirt«, erklärte Freddie ihm verächtlich. »So etwas hält nie.«
     
    »Jetzt wäre ein guter Augenblick zum Knutschen«, raunte Jonathan Kate zu. »Er guckt nämlich gerade her.«
    »Oh, so weit brauchst du wirklich nicht zu gehen.«
    »Kein Problem.« Er legte eine Hand in ihren Nacken und presste seine Lippen sanft auf ihren Mund. »Das gehört zum Service.«
    Er war ein guter Küsser, und er gab sein Bestes, denn er bog sie
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