Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens
Autoren: C Murphy
Vom Netzwerk:
ihr etwas zu leihen, wühlte sie in ihrer Handtasche nach ihrem Handy und rief hektisch ihren Mitbewohner Freddie an.
     
    Nach der Dusche und dem Frühstück fühlte Kate sich wieder halbwegs wie ein Mensch. Sie stand vor dem Drehspiegel in ihrem Zimmer und begutachtete ihren nackten Körper. Erst nach einer zweimaligen Spülung hatte sie die Knoten aus den Haaren rausgekriegt, aber jetzt sah sie strahlend schön aus. Sie hatte eine wunderbare Bräune, und vor allem hatte diese Reise ihrer Figur gutgetan. Sie hatte während der letzten drei Monate als Köchin auf einer Überlandexpedition
zwischen Kampala und Kapstadt in Afrika verbracht. Die Arbeit war so anstrengend gewesen, dass sie vor Erschöpfung öfter fast in Tränen ausgebrochen war, doch sie hatte jeden Augenblick des Trips geliebt. Und vor allem hatte er sich eindeutig bezahlt gemacht, erkannte sie, als sie sich den Kopf verrenkte und auf ihren Po und ihre Oberschenkel sah, die höchstens noch halb so dick wie vorher waren. Und sie hatte sogar eine Taille! Wow!
    Dann blickte sie nochmals auf das Kleid und stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. Was für eine schreckliche Vergeudung  – denn in diesem grässlichen Ballon würde unter Garantie kein Mensch erkennen, dass sie gertenschlank geworden war. Nun, sagte sie sich und zog dabei das Kleid vom Bügel, am besten brächte sie den ersten Schrecken sofort hinter sich.
    Sie streifte sich das Ding über den Kopf, und die Rohseide auf der nackten Haut fühlte sich kühl und herrlich sexy an. Dann aber trat sie einen Schritt zurück, schaute in den Spiegel und verzog unglücklich das Gesicht. Wie in aller Welt sollte sie ihrem Schwarm aus Teenie-Zeiten gegenübertreten, wenn sie derart unförmig aussah?
    »Freddie ist hier, mein Schatz«, ertönte von unten die Stimme ihres Vaters, und eine Sekunde später klopfte es an ihrer Tür. »Bist du angezogen?«, fragte er, betrat dann allerdings, ohne eine Antwort abzuwarten, kurzerhand den Raum.
    »Freddie!«, kreischte Kate, wirbelte zu ihm herum, stürzte durch das Zimmer und warf sich ihm an die Brust. »Du hast mir gefehlt«, erklärte sie, als er sie in die Arme nahm. Denn das konnte niemand so gut wie er.
    »Du mir auch.« Er blickte sie lächelnd an. »Also, wie war Afrika?«
    »Super – ich werde dir später alles ganz genau erzählen.
Tut mir leid, dass ich gestern Abend nicht mehr heimgekommen bin. Mein Flug hatte Verspätung, und ich musste direkt vom Flughafen hierher.«
    »Das war ganz schön knapp, nicht wahr?«
    »Ich weiß. Meine Familie hat mir deshalb schon die Hölle heiß gemacht, doch die Reise ging einfach viel länger als geplant. Eine Zeit lang war ich nicht mal sicher, ob ich überhaupt rechtzeitig kommen würde. Rachel war schon völlig außer sich und hat mir noch immer nicht verziehen, dass ich nicht rechtzeitig zur Probe in der Kirche hier gewesen bin.«
    »Aber …« Sie machte sich von Freddie los und zupfte an dem voluminösen Rock des Kleids. »… dafür hat sie sich mit diesem Ding an mir gerächt.«
    Freddie winkte mit der Tüte, mit der er hereingekommen war. »Ich habe dir Unterwäsche mitgebracht. Ich fürchte, ich habe nichts Glamouröses in deinen Schubladen entdeckt, aber schließlich habe ich bisher noch nie in der Unterwäsche einer Frau herumgewühlt.«
    »Egal. Danke, Freddie, du hast mir das Leben gerettet.« Sie wandte sich erneut dem Spiegel zu. »Mach mal den Reißverschluss zu, ja?«
    Freddie tat wie ihm geheißen, und Kate zog eine Grimasse, als sie das ganze Ausmaß des Grauens sah. Dann drehte sie sich wieder zu ihm um, wobei sie erbost mehrere Meter Rohseide mit einem Fuß zur Seite schob.
    »Ich liebe Hochzeiten.« Freddie warf sich bäuchlings auf ihr Bett und schaute sie bewundernd an. »Sie sind so wunderbar romantisch.«
    »Das würdest du ganz sicher nicht mehr denken, wenn du das hier tragen müsstest. Guck mich doch nur an – ich sehe aus wie ein Heißluftballon!«
    »Tja«, stellte er boshaft fest, »sieht aus, als hättest du noch
Platz für ein paar mehr Leute an Bord – ganz zu schweigen davon, was du alles unter diesem Rock verstecken kannst.«
    »Nichts, denn garantiert wird Rachel meinen Rock nachher noch lüften, um zu sehen, ob ich vielleicht in Turnschuhen aufgelaufen bin.«
    »In Turnschuhen!« Freddie rollte mit den Augen.
    »Sie ist einfach nicht davon ausgegangen, dass ich so viel abnehmen würde.« Kate raffte den Stoff in ihrem Rücken, bis das Kleid so eng wie vorgesehen an
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher