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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens
Autoren: C Murphy
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Schultern und schmolzen auf ihren Wimpern und in ihrem Haar.
    »Solltest du nicht langsam los?« Sie nickte in Richtung der Limousine, und er sah auf seine Uhr.
    »Komm mit«, bat er erneut.
    »Nein.« Sie fühlte sich wie ein Eisblock, doch das hatte weder etwas mit dem Schnee noch mit den Minustemperaturen zu tun.
    »Aber ich liebe dich!«
    In dem schmerzlichen Verlangen, ihm zu glauben, blickte sie ihn forschend an. »Ich weiß nicht«, stieß sie schließlich traurig aus. »Ich schätze, ich würde mich bis an mein Lebensende fragen, ob das wirklich stimmt. Und du dich wahrscheinlich auch.«
    »Himmel, nie zuvor in meinem Leben hat für mich etwas derart gestimmt! Was muss ich tun, um dich zu überzeugen?«
    Kate bedachte ihn mit einem sehnsüchtigen Blick, als könne sie ihn auf diese Art dazu bewegen, irgendwas zu sagen, womit sie sich wirklich überzeugen ließ.
    »Ich glaube, das kannst du nicht«, stellte sie traurig fest.
    Will stand kurz davor, in Tränen auszubrechen, oder war es vielleicht einfach nur die Kälte, die die Feuchtigkeit in seine Augen trieb? Er blickte auf die Limousine und winkte seinem Fahrer zu.
    Trotzdem blieb er weiter stehen. »Ich hatte bisher noch
keine Gelegenheit, dir das hier zu geben«, meinte er, griff in seine Manteltasche und zog einen schimmernden roten Umschlag daraus hervor. »Das ist dein Weihnachtsgeschenk.«
    Kate sah den Umschlag an. »Ich habe nichts für dich«, gestand sie ihm und kam sich plötzlich wirklich schäbig vor. »Ich dachte nicht …«
    »Egal. Ich hatte das hier schon vor einer halben Ewigkeit besorgt. Nimm es bitte an.« Er hielt ihr den Umschlag hin, doch sie schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht solltest du es jemand anderem schenken.«
    »Es ist aber nicht für jemand anderen, sondern für dich. Und es würde auch zu niemand anderem passen«, fügte er hinzu.
    »Danke«, krächzte Kate, während sie den Umschlag widerstrebend nahm.
    »Willst du ihn nicht aufmachen?«
    »Später.« Sie steckte den Umschlag einfach ein. »Es ist wirklich eiskalt hier draußen«, klärte sie ihn zitternd auf. »Ich gehe besser wieder rein.«
    Doch in diesem Augenblick geschah ein Wunder, und ein freies Taxi bog in ihre Straße ein. Kate stürzte an den Rand des Bürgersteigs, fuchtelte verzweifelt mit den Armen, und das Taxi hielt.
    »Kate!«, rief Will, aber sie stieg eilig ein und zog die Tür hinter sich zu.
    Sie atmete erleichtert auf, als das Taxi losfuhr, sah den Umschlag an und hätte ihn am liebsten so weit wie möglich von sich fortgeschleudert, denn sie hatte das Gefühl, als hielte sie eine Zeitbombe in der Hand. Bestimmt war es ein Gutschein, dachte sie und drehte den Umschlag hin und her – was passte sonst wohl auf ein Blatt Papier? Trotzdem war es seltsam, dass er das Gefühl hatte, dieses Geschenk passe zu niemand anderem als ihr. Vielleicht war der Gutschein für
eine Boutique, in der es nur Übergrößen gab, ging es ihr selbstironisch durch den Kopf. Dann aber siegte ihre Neugier, und sie riss den Umschlag auf.
    Drinnen lag nur eine Karte, auf der eine Adresse stand, und darunter war ein Schlüssel aufgeklebt. Was hatte das wohl zu bedeuten?, überlegte sie und hatte plötzlich trotz der Wärme in dem Wagen eine Gänsehaut.
    »Könnten wir wohl bitte zu dieser Adresse fahren?«, wandte sie sich an den Fahrer und hielt ihm die Karte hin.
    Sie platzte fast vor Ungeduld, während sich das Taxi langsam durch den dichten Verkehr im Zentrum schob. Schließlich hielten sie vor einem dunklen Haus.
    »Das hier ist es, meine Liebe«, erklärte ihr der Fahrer und zeigte auf das Haus. »Sind Sie sicher, dass diese Adresse richtig ist?«
    »Ja«, antwortete sie nervös. »Ich glaube schon. Könnten Sie wohl bitte warten?«, fragte sie, stieg aus und hatte derart wackelige Beine, dass sie sich nicht sicher war, ob sie sie trügen, als sie langsam den Bürgersteig hinunterging.
    Mit zitternden Beinen steckte sie den Schlüssel in das Schloss. Die Tür schwang auf, sie trat in einen dunklen Raum, tastete nach einem Lichtschalter, drehte ihn herum – und hatte das Gefühl, als befände sie sich auf einmal in einem Traum. Sie stand in einem Restaurant, das sie nie zuvor gesehen hatte, aber trotzdem kannte. Ihrem Restaurant, genau, wie sie es sich immer vorgestellt und Will an jenem Tag in der Toskana beschrieben hatte, als sie mit ihm essen gewesen war. Sie ging in die Küche, schaute sich alles an und lachte glücklich auf, denn er hatte tatsächlich an jedes noch
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