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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens
Autoren: C Murphy
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keinen Fall hier rein, warum fahren Sie also nicht einfach wieder heim?«, schlug ihr jetzt auch der Erste durchaus freundlich vor.
    Kate war sich bewusst, dass sie in ihrem Hochzeitsoutfit und vor Kälte zitternd sicher jämmerlich aussah. Wie ein verrücktes Groupie, dessen beste Zeit schon längst vorüber war.
    Aber das war ihr egal.
    »Was ist mit Louise?«, hakte sie nach. »Könnten Sie ihr wohl sagen, dass ich sie umgehend sprechen muss?«
    »Louise?« Mit diesem Namen waren die durchschnittlichen Fans ganz sicher nicht vertraut.
    »Mein Name ist Kate O’Neill«, fuhr sie eifrig fort. »Bitte
sagen Sie Louise, dass ich hier draußen bin. Wenn sie mich nicht sehen will, werde ich wieder gehen, versprochen.«
    Die beiden Türsteher schauten einander an, kamen dabei offenbar zu einer Entscheidung und nickten einander zu. Dann trat der eine einen Schritt zur Seite, telefonierte kurz auf seinem Handy, und der andere versperrte weiterhin die Tür. Kate wartete ungeduldig ab und atmete erleichtert auf, als einen Moment später tatsächlich Louise erschien. »Kate!«, grüßte sie strahlend, und die beiden Türsteher ließen den Gast endlich vorbei. »Wie schön, dich zu sehen!« Sie umarmte sie und zog sie durch die Tür.
    »Louise, ich muss unbedingt zu Will«, brach es aus Kate heraus.
    »Gut. Ich hatte gehofft, dass du deswegen gekommen bist.« Louise blickte sie lächelnd an. »Komm mit.« Sie führte Kate in Richtung des Backstage-Bereichs, blieb aber plötzlich wieder stehen. »Nein, warte einen Augenblick. Ich habe eine bessere Idee.«
     
    Hinter der Bühne klingelte Wills Handy, und zu seiner Überraschung zeigte ihm die Nummer, dass es Tina war. »Hallo!«
    »Kling nicht so verängstigt«, meinte sie.
    Er lachte trocken auf. »Ich bin nur … überrascht, sonst nichts.«
    »Davon bin ich überzeugt. Rate mal, wo ich bin!«
    »Keine Ahnung – in Kambodscha?«
    »Nein. In der Reha!«, klärte sie ihn fröhlich auf.
    »In der Reha?«
    »Also bitte, tu doch nicht so überrascht. Es hat sich herausgestellt, dass der einzige Mensch, dem ich was vorgemacht habe, ich selber war.«
    »Nun, freut mich, dass du deine Probleme in Angriff genommen hast. Wie geht es dir?«

    »Eigentlich ganz gut«, erwiderte sie und klang selbst ein wenig überrascht. Dann folgte ein Augenblick der Stille, und verlegen setzte sie noch einmal an. »Aber wie dem auch sei, eine der Sachen, zu denen sie uns hier bringen, ist, dass wir die Leute um Verzeihung bitten, die wir in der Vergangenheit verletzt haben … nun, und deshalb dachte ich, dass ich dir einen Anruf schuldig bin.«
    Will war erst mal sprachlos, schließlich meinte er allerdings: »Du bist mir gar nichts schuldig, Tina.«
    »Wirklich nicht? Ich weiß, dass ich im letzten Jahr der reinste Albtraum für dich war.«
    »Ich war auch nicht gerade angenehm.«
    »Ich könnte behaupten, dass es nur am Kokain gelegen hat, aber, nun, inzwischen versuche ich, selbst die Verantwortung für mein Verhalten zu übernehmen«, klärte sie ihn reuig auf. »Also, es tut mir leid, dass ich so ätzend war.«
    »Falls sich jemand beim anderen entschuldigen sollte, dann ja wohl eher ich. Es tut mir leid, wie es geendet hat.«
    »Oh, du warst nicht allein schuld. Ich schätze, uns war beiden klar, dass es keine Zukunft für uns gab. Es war meine Schuld, dass wir nicht bereits viel eher einen Schlussstrich gezogen haben. Doch du weißt ja, wie ich bin, ich konnte noch nie gut loslassen.«
    »Nein«, stimmte Will ihr lachend zu. »Das konntest du nicht.«
    »Dann sind wir also quitt?«
    »In Ordnung, wir sind quitt.«
    Tina atmete tief durch. »Also, wie geht’s Wie-hieß-sienoch-einmal?«
    »Kate ist, glaube ich, okay. Das heißt, sie hat auf jeden Fall okay gewirkt, als ich ihr vorhin auf Lorcans Hochzeit begegnet bin.«
    »Oh! Dann seid ihr also nicht …«

    »Wir sind nicht zusammen, nein. Es … hat nicht funktioniert.«
    »Oh …« Sie verstummte wieder, fuhr dann hingegen fort: »Wahrscheinlich sollte ich jetzt sagen, dass es mir leidtut, das zu hören, aber …«
    »Kein Problem.«
    »Diese Sache mit dem Verzeihen, nun, ich lerne noch.«
    »Du machst deine Sache schon sehr gut.«
    Tina stieß einen Seufzer aus. »Tja, ich mache dann wohl besser Schluss. Ich glaube, um Mitternacht findet eine Gruppenumarmung oder etwas in der Richtung statt. Nur bin ich mir nicht sicher, ob das nicht zu viel Aufregung für mich ist.«
    »War schön, von dir zu hören«, antwortete Will ihr lachend,
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