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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens
Autoren: C Murphy
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so winzige Detail gedacht.
    »Hallo?«, rief eine Stimme, und sie ging wieder nach vorn. Der Taxifahrer war ihr in das Restaurant gefolgt. »Ich wollte nur sichergehen, dass alles in Ordnung ist.«

    »Oh ja, alles bestens, vielen Dank«, versicherte ihm Kate mit tränennassen Augen, und als sie in einer Ecke des Raumes eine Treppe bemerkte, fügte sie hinzu: »Ich möchte mir nur kurz noch etwas anschauen.«
    Sie nahm zwei Stufen auf einmal, öffnete die Tür, drückte einen Lichtschalter und sah, dass sie auf einem hübschen kleinen Dachgarten mit Tischen und Stühlen inmitten einer Reihe mit Büschen bepflanzter Töpfe stand. Große Heizstrahler standen zwischen den Tischen, und zwischen den Bäumen waren Lichterketten mit bunten Lampions gespannt.
    Sie stand da wie erstarrt und blickte mit großen Augen auf den Schnee, der wie weißes Leinen auf den Tischen lag.
    »Das ist mal etwas anderes, nicht wahr?«
    Sie hatte nicht gemerkt, dass ihr der Taxifahrer hinterhergekommen war.
    »Ein wirklich hübsches Restaurant. Gehört es Ihnen?«
    »Ja.«
    »Und wie heißt es?«
    Kate kämpfte mit einem Kloß in ihrem Hals. Es konnte nur eine Erklärung für das alles geben. »Taj Mahal.« Als sie vor ein paar Monaten im Taj Mahal gestanden und die atemberaubende Schönheit dieses Prachtbaus in sich aufgesogen hatte, hatte jemand in ihrer Nähe festgestellt: »Und all das hat jemand aus Liebe gebaut.«
    »Dann ist es also ein indisches Restaurant?«
    »Oh nein«, klärte Kate ihn lachend auf. »Tut mir leid – das war nur ein privater Scherz.«
    »Tja, dann denken Sie sich vielleicht besser einen anderen Namen aus. Wäre sonst ein bisschen irreführend.«
    Schließlich gingen sie wieder nach unten, löschten dort das Licht und sperrten von außen ab.
    »Und jetzt wollen Sie bestimmt nach Hause«, meinte ihr Chauffeur und rieb sich die Hände.

    »Nein. Ich habe es mir anders überlegt. Ich möchte zum O2.«
    »Zum Walking-Wounded-Konzert?« Der Mann sah sie im Rückspiegel des Wagens an. »Haben Sie denn eine Eintrittskarte?«
    »Nein.«
    Er atmete zischend ein. »Dann würde ich mir an Ihrer Stelle gar nicht erst die Mühe machen hinzufahren, Schätzchen«, klärte er sie weise auf. »Die Karten wurden wie Goldstaub gehandelt – das Konzert war schon nach einer halben Stunde ausverkauft.«
    »Oh, das ist kein Problem. Ich kenne die Bandmitglieder.«
    Darüber, wie sie in den Saal gelangen sollte, hatte sie noch gar nicht nachgedacht. Sie wusste nur, sie musste Will umgehend sehen. Ihre Zweifel an seinen Gefühlen waren geschmolzen wie der Schnee auf dieser Dachterrasse, und sie konnte es kaum noch erwarten, ihm zu sagen, dass jetzt nichts mehr zwischen ihnen stand. Sie erinnerte sich an sein fröhliches Gesicht, als er ihr erklärt hatte, er arbeite an einem neuen Projekt. Das musste ihr Restaurant gewesen sein. Und vorhin, als sie ihn einfach hatte stehen lassen, hatte er ihr verletzt und traurig hinterhergesehen.
    Wie hatte sie nur jemals daran zweifeln können, dass er tatsächlich etwas für sie empfand?
     
    Natürlich hatte der Taxifahrer recht gehabt. Ohne Eintrittskarte kam sie nicht hinein, und bei ihren Versuchen, durch den Hintereingang in die Halle zu gelangen, stieß sie auf solide Gegenwehr in Gestalt zweier äußerst muskulöser und extrem gewissenhafter Türsteher. Die Behauptung, dass sie mit der Band bekannt war, stieß bei ihren beiden Widersachern, die bestimmt so einiges von Fans gewohnt waren, auf taube Ohren.

    »Ich bin eine Freundin von Will Sargent«, versuchte sie ihr Glück auf einem anderen Weg.
    »Natürlich bist du das, Schätzchen«, gab einer der Kerle ungerührt zurück.
    Und das stimmte natürlich. Schließlich kannte jeder Walking-Wounded-Fan Will Sargents Namen – und warum stand sie nicht auf der Gästeliste, wenn sie wirklich eine Freundin von ihm war? Alle diese Argumente hatten sie bestimmt schon ein ums andere Mal von ausgeflippten Fans gehört, die versuchten, hinter die Bühne zu gelangen, weil nur dort die Chance auf einen Quickie oder Ähnliches mit Owen Cassidy bestand.
    »Könnten Sie ihn bitte wissen lassen, dass ich hier bin?«, flehte sie. »Er wird mich sehen wollen.«
    »Tut mir leid.« Einer der beiden Türsteher schüttelte ungnädig den Kopf.
    »Hören Sie, meine Liebe«, fing der andere mit beinahe mitleidiger Stimme an. »Heute ist Silvester, und da haben Sie doch sicher Besseres zu tun, als hier herumzustehen und mit uns zu streiten.«
    »Genau. Sie kommen auf
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