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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens
Autoren: C Murphy
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und das meinte er auch so. »Vor allem, da du fast schon wieder wie die alte Tina klingst.«
    »Nun, zumindest bin ich auf dem Weg dorthin. Frohes neues Jahr, Will.«
    »Frohes neues Jahr.«
     
    Kate betrat den Saal, und das Gewummere der Bässe, das aus den Verstärkern dröhnte, traf sie wie ein Fausthieb in den Bauch. Die gesamte Halle wirkte wie elektrisch aufgeladen, und das ganze Publikum wand sich in Ekstase, als Owen und Rory quer über die Bühne stapften und Phoenix’ volle, fesselnde Stimme über den Köpfen der Menge erklang. Das sinnliche, verführerische Wesen, das die Band bei ihren Live-Auftritten war, zog die Fans in seinen Bann.
    Owen spielte die ersten Akkorde einer ihrer größten Hymnen, woraufhin die Menge ein lautes Brüllen ausstieß und mehrere Tausend Arme gleichzeitig gereckt wurden. Unter dem empörten Heulen einiger anderer Frauen, die sie mit einer Mischung aus Neugier und Entrüstung ansahen, wurde
Kate vorsichtig direkt vor der Bühne platziert und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. In ihrem schicken Kleid war sie eindeutig viel zu aufgetakelt für ein Rockkonzert, und inzwischen tat es ihr leid, dass sie sich von Louise dazu hatte überreden lassen, nicht direkt zu Will zu gehen. Sie hätte ihn einfach hinter der Bühne treffen sollen, dachte sie und blickte ängstlich auf die Uhr. Es konnte so vieles schiefgehen. Zur Hölle mit Louise und ihrem Sinn für das Dramatische.
    Plötzlich wurden die Gesichter der Bandmitglieder auf den großen Leinwänden durch eine Uhr ersetzt, und die Menge fing brüllend mit dem Countdown an. »ZEHN, NEUN, ACHT …«
    Hinter der Bühne seufzte Will. Dies wäre der Beginn eines neuerlichen Jahres ohne Kate, ging es ihm traurig durch den Kopf. Was also gäbe es für ihn zu feiern? Sie hatte auf der Hochzeit einfach prachtvoll ausgesehen – prachtvoll und todunglücklich …
    »DREI, ZWEI, EINS«, donnerten die Fans. »FROHES NEUES JAHR!«
    Die Menge brach in laute Jubelrufe aus, als Sternenstaub und Luftballons von der Decke schwebten und der bunte Glitter auf die Leute niederging. Dann begann die Band mit einer peppigen Version von Auld Lang Syne , dem traditionellen irischen Silvesterlied, und die Leute tauschten Küsse aus. Summer kam von der Seite auf die Bühne und küsste Phoenix schüchtern, während gleichzeitig Louise von der anderen Seite kam und einen dicken Schmatzer von ihrem geliebten Rory auf den Mund bekam. Das Publikum fing an zu grölen. Georgie sprang hinter ihrem Schlagzeug hervor, schlang Owen die Arme um den Hals, und der gab ihr einen brüderlichen Wangenkuss.
    »In Ordnung.« Owen schnappte sich das Mikrofon und hob die Hand. »Es gibt noch ein Bandmitglied, das heute
Abend mit hier oben stehen sollte. Denn ohne diesen Typen würden auch wir anderen nicht hier stehen. Ich bitte also um gebührenden Applaus für unseren Manager Will Sargent!«, brüllte er, und die Menge brach in lauten Jubel aus.
    »Was hat das zu bedeuten?«, wandte sich Will gereizt an den Tourmanager Roy, der neben ihm hinter der Bühne stand. »Das war nicht geplant.«
    »Ich nehme an, sie wollen, dass du zu ihnen auf die Bühne kommst.«
    Will stieß einen Seufzer aus. Er war nicht in der Stimmung für derartige Spielereien. Aber Owen hatte das Publikum dazu gebracht, dass es rhythmisch seinen Namen sang, und es würde ganz bestimmt nicht eher wieder aufgeben, als bis er vorn erschien.
    »Will! Will! Will!«, sang die Menge, angeführt von Owen, wie aus einem Mund.
    Also zwang sich Will zu einem professionellen Lächeln, marschierte auf die Bühne und blieb dort blinzelnd stehen. Er hatte sein Jackett und die Krawatte abgelegt, war aber in seinem schicken Hemd und seiner gut sitzenden Hose trotzdem viel zu elegant für das Konzert und setzte, als die Leute johlten, ein selbstironisches Grinsen auf.
    »Oh, sieht er nicht einfach fantastisch aus?«, wollte das Mädchen neben Kate quietschend von seiner Freundin wissen.
    Owen schlang den Arm um Will und hinderte ihn so an einer Flucht.
    »Also, Leute«, sprach er erneut ins Mikrofon. »Jeder sollte zum Jahreswechsel jemanden zum Küssen haben. Wir alle haben bereits unsere Silvesterküsse bekommen« – unter zustimmendem Gejohle wies er auf die Bandmitglieder –, »und auch jeder von euch hat seinen Silvesterkuss gekriegt.« Jetzt zeigte er in Richtung Publikum, und wieder brachen alle in
zustimmenden Jubel aus. »Nur der arme Will ist bisher ungeküsst.«
    »Ooooh!«
    »Und deshalb suchen wir
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