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Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord
Autoren: Heather Graham
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Luft und bohrte sich in Macys Herz. Verdutzt starrte der große, kräftige Killer auf seine Brust hinab. Noch während er zusammenbrach, riss Hawk ihm die Waffe aus der schlaffen Hand, ein Repetiergewehr, und warf sich ins Gebüsch.
    Schüsse krachten. In wilder Panik vergrub Skylar den Kopf unter ihren Armen, ein brennender Pfeil raste an ihr vorbei und traf einen Balken. Sloan packte ihr Handgelenk, um sie aus der Schusslinie zu zerren. Ringsum erklang wildes Gebrüll - das Kriegsgeschrei der Sioux.
    »Schnell, in die Hütte!« befahl Sloan, und sie sah, dass er neben dem Herd ein Gewehr gefunden hatte. Als er sie über die Schwelle schob, stieß sie mit Sabrina zusammen. »Suchen Sie Munition, laden Sie das Schießeisen!«
    »Ja, damit ich Sie endlich umbringen kann!« zischte Sabrina, ergriff die Waffe und öffnete eine Holzkassette, die Patronen enthielt.
    Inzwischen hatten mehrere Pfeile die Hütte getroffen, Rauchwolken quollen durch alle Wände.
    »Wir müssen hier raus!« schrie Sloan, und Skylar sprang auf.
    Aber Sabrina hielt sie zurück. »Dann erschießen sie uns ... «
    »Verdammt, wir müssen raus!« wiederholte Sloan, umklammerte Sabrinas Handgelenk und zog sie durch die Tür.
    Entsetzt schrie Skylar auf, als sie George entdeckte, der mit seinem Gewehr auf Sloan zielte.
    Wieder knallte ein Schuss. Aber nicht Sloan, sondern George sank zu Boden, und Skylar sah ihren Mann hinter dem Killer stehen. Erleichtert atmete sie auf und wollte zu ihm laufen. Doch da sah sie Dillman, der sein Gewehr hob. »Nein!« rief sie.
    Blitzschnell warf sich Hawk zu Boden, und Dillmans erste Kugel traf die Hüttenwand. Dann zielte er auf Skylar. »Bastard!« kreischte sie und stürmte ihm entgegen. Im selben Moment feuerte er, und sie landeten beide im Gras. Sie spürte keinen Schmerz, und Dillman stieß einen gellenden Schrei aus.
    Von wirbelnden Rauchwolken umgeben, rang sie nach Atem. Erst jetzt erkannte sie, dass Dillmans Gewehr fehlgezündet hatte. Sie lebte, und er brüllte vor Schmerzen, weil Hawks Messer in seiner Brust steckte.
    Mit glasigen Augen starrte er sie an. »Damals hätte ich dich auch töten sollen. Nicht nur deinen Vater ... « Mit dem letzten Atemzug quoll Blut aus seinem Mund '
    Plötzlich wurde sie von starken Armen hochgehoben, und Hawk trug sie die Verandastufen hinab. Einige Schritte entfernt saßen Willow, Ice Raven und Blade auf ihren Pferden und beobachteten das Feuer. Vor ihnen lagen die Leichen der beiden Assistenten. Keuchend kniete Sabrina im Gras, das Gesicht voller Rußflecken, und Sloan stand neben ihr, mit leicht verkohltem Haar.
    »Danke«, sagte Hawk zu seinen Vettern.
    »Wir wollten mal wieder mit dir Indianer spielen«, erklärte Willow.
    »Aber wieso ... «
    »Crazy Horse hatte eine Vision«, verkündete Ice Raven.
    »Und Henry Pierpont hat uns erzählt, wo wir dich finden würden«, ergänzte Blade.
    »Aha!« Lächelnd wandte sich Hawk zu seiner Frau. »Reiten wir nach Hause.«
    »Ja, jetzt sind alle Ungeheuer tot«, flüsterte sie und schmiegte sich glücklich an ihn.
     
    ***
     
    Vielleicht war es der schrecklichste Tag ihres Lebens gewesen - aber auch der schönste. Sie hatte Ice Raven und Blade überredet, auf Mayfair zu übernachten. Trotz allem, was sie durchgemacht hatte, wurde sie von einer erstaunlichen Energie erfüllt, sobald sie das Haus betrat. Gemeinsam mit Meggie, Sandra und den anderen Dienstmädchen richtete sie Gästezimmer her und bereitete das Abendessen vor.
    Glücklicherweise befand sich Henry bereits auf dem Weg der Besserung. Die Wunde, ein glatter Durchschuss, war gereinigt und verbunden worden. Ein paar Tage musste er noch im Bett bleiben, aber er war sehr stolz auf seine Heldentaten und ließ sich nur zu gern von Sandra pflegen.
    Und Sandra versicherte jedem, der ihr zuhörte, Anwälte seien ganz einfach wunderbare Männer.
    Am Abend versammelten sie sich alle am Esstisch. Sloan hatte die Army verständigt und erwartete demnächst einen Offizier, der die Wahrheit über Senator Dillman erfahren sollte. Endlich war der Mord an Skylars Vater gerächt. Diese Gewissheit nahm ihr eine schwere Last von der Seele.
    Später, als sie neben Hawk im Bett lag, fragte er besorgt: »Bist du auch wirklich nicht verletzt? Dillmans Messer ... «
    »Oh, ich habe nur ein paar kleine Kratzer abbekommen. Was anderes ist viel wichtiger. Wir müssen die Jagdhütte wieder aufbauen.«
    »Ich dachte, du hättest sie gehasst.«
    »Keineswegs, ich habe sie geliebt.«
    »Und jetzt
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