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Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord
Autoren: Heather Graham
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in ihre Nähe, ehe er die Wahrheit kannte.
    Aus der Bibliothek, die neben seinem Schlafzimmer lag, drang ein Geräusch. Er öffnete die Tür und sah sie neben dem Globus stehen. Nun musste er Meggie recht geben. Sie war tatsächlich leichenblass. »Bist du krank?« fragte Hawk.
    »Nein - ich muss mit dir reden.«
    »Wir haben Besuch, Skylar, ein Senator aus dem Osten.«
    »Das weiß ich. Hawk, du darfst ihm nicht trauen.«
    »Was?«
    Sie eilte zu ihm und legte beschwörend die Hände auf seine Schultern. »Glaub mir, er ist meinetwegen gekommen - um mich ermorden zu lassen ... «
    »Skylar! Wovon redest du?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher - aber ich glaube, Dillman hat mir diese Crow auf den Hals gehetzt ... «
    »Was für ein Unsinn! Der Mann ist ein verkrüppelter US-Senator aus Maryland. Soviel ich weiß, hat er einen Unfall erlitten, und jetzt sitzt er immer noch im Rollstuhl. Er kann dir nichts anhaben.«
    »Da irrst du dich. Du wolltest doch immer die Wahrheit hören. Nun, soeben habe ich sie dir erzählt. Aber ich wusste ja, du würdest mir nicht glauben.«
    »Warum sollte Senator Dillman deinen Tod wünschen?«
    »Er hat meinen Vater ermordet.«
    »Nun mal langsam ... «
    »Sabrina!« unterbrach sie ihn. »Oh, mein Gott, wenn er sie in seine Gewalt gebracht hat ... Nein, sonst wäre er nicht hier. Er weiß, dass sie zu mir kommen würde ..'.«
    »Was soll das? Senator Dillman besucht mich wegen der Black Hills.«
    »Nein!« rief sie, schob ihn zur Seite und eilte zur Tür. »Ich muss herausfinden, ob sie schon in Gold Town eingetroffen ist - ob Henry von ihr gehört hat ... «
    »Skylar ... «
    »Um Himmels willen, du ahnst nicht, wozu er fähig ist!« Ehe sie die Bibliothek verließ, warf sie ihrem Mann einen kurzen Blick zu. »Er ist das schlimmste aller Ungeheuer - weil man's ihm nicht ansieht.«
    »Warte doch, Skylar! Du musst mir das alles erklären ... «
    Aber sie wandte sich ab, stürmte davon, die Stufen hinab. Ehe sie das Haus verließ, warf sie einen Blick durch die offene Speisezimmertür. Hawk folgte ihr wütend. Als er den Fuß der Treppe erreichte, traf er Dillman an, der seinen Rollstuhl in die Halle gelenkt hatte. »Also haben Sie mein Mädchen geheiratet, Lord Douglas.«
    »Wie, bitte?«
    »Hat Sie Ihnen nichts erzählt? Meine Stieftochter ist weggelaufen.« Seufzend schüttelte Dillman den Kopf. »Erst stieß sie mich die Treppe hinunter, denn ergriff sie die Flucht. «
    »Was?« rief Hawk verblüfft.
    »Seien Sie versichert - ich bedaure zutiefst, dass ich Ihnen das alles anvertrauen muss. Schon in ihrer Kindheit litt sie unter grausigen Wahnvorstellungen. Ihr Vater fiel im Krieg, ich blieb am Leben, und das konnte sie mir nicht verzeihen - obwohl ich weiß Gott mein Bestes für sie tat! Dann heiratete ich auch noch ihre Mutter ... «
    »Wovon reden Sie?«
    »Natürlich von Skylar, Lord Douglas, ihrer Frau. Nach dem Tod ihrer Mutter hat sie den Verstand verloren. Es kam zu einem heftigen Streit, und dabei stieß sie mich die Treppe hinab. Aber ich brachte es nicht übers Herz, die Polizei zu informieren. Immerhin ist sie das Fleisch und Blut meiner geliebten verstorbenen Jill. Aber ich musste Skylar suchen, um ihr zu helfen.«
    Die Arme vor der Brust verschränkt starrte Hawk den Senator an.
    Dillmans Stimme klang so sanft, so überzeugend, so vernünftig. Kein Wunder, dass er ein so erfolgreicher Politiker war ... »Und warum fürchtet sich Skylar vor Ihnen?«
    »Warum? Das weiß nur der Allmächtige. Verstehen Sie doch, Lord Douglas, sie ist geisteskrank.«
    Das schlimmste aller Ungeheuer ... So hatte Skylar ihren Stiefvater genannt.
    »Bis jetzt hatte ich keinen Grund, am Verstand meiner Frau zu zweifeln, Senator.«
    »Das freut mich für Sie, Lord Douglas. Trotzdem muss ich meine Stieftochter sehen. Das können Sie mir doch nicht verweigern. Bedenken Sie doch - Sie sind sozusagen mein Stiefschwiegersohn.«
    »In der Tat«, murmelte Hawk.
    »Vermutlich ist ihre Schwester auf dem Weg hierher. Arme Sabrina! Natürlich weiß sie, wie dringend ihre Schwester Hilfe braucht. Sogar ihr Leben würde sie für Skylar wagen. Doch das darf ich ihr nicht erlauben. Das Kind steht immer noch unter meiner Vormundschaft. Und ich will mein Bestes für Sabrina tun, zum Gedenken an meine liebe, liebe Frau.«
    Verdammt, der Mann konnte sich wirksam in Szene setzen. Plötzlich wusste Hawk, was geschehen war. Sein Vater hatte Skylar in einer verzweifelten Situation angetroffen. Die genauen Zusammenhänge
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