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1612 - Der Vampir-Töter

1612 - Der Vampir-Töter

Titel: 1612 - Der Vampir-Töter
Autoren: Jason Dark
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Noch bevor Ethan Hunter das Lokal betrat, nahm er den Geruch wahr.
    So roch das Laster!
    Seine Mundwinkel zuckten, als er angewidert das Gesicht verzog. Er hasste es eigentlich, eine derartige Lasterhöhle zu betreten, aber genau dort war der Mann anzutreffen, mit dem er sich unterhalten musste, und deshalb musste er diesen Schritt gehen.
    Das Laster zeigte nach außen hin eine glatte Fassade. Bunt, fast schon mondän. Die Moral verschwand unter den bunten Buchstaben des Clubnamens, der sich auf Gentlemen bezog. Zutritt nur für Herren, die unter sich bleiben und trotzdem etwas erleben wollten.
    Man musste kein Clubmitglied sein, um den Club betreten zu können, und es war Voraussetzung, dass die finanziellen Mittel stimmten.
    Die Eingangstür war in einem dunklen Rot gestrichen. Rot wie Blut, und die Augen des Mannes verengten sich für einen Moment, als er an den Vergleich dachte.
    Er musste rein.
    Es war nicht leicht. Man konnte die Tür nicht einfach öffnen. Es gab da einen Kontakt in Form eines Klingelknopfs, der erst gedrückt werden musste.
    Genau das tat er.
    Ethan Hunter wusste, dass er beobachtet wurde, obwohl er das Auge der Kamera nicht sah. In diesem Club war man auf Sicherheit bedacht.
    Er dachte daran, dass die andere Seite einen Mann sah, der einen langen Mantel trug, eine braune Hose, ein bläuliches Hemd, eine rote Krawatte und einen Hut, dessen Krempe die Augen teilweise im Schatten ließ.
    Hunter wartete. Er wurde sorgfältig geprüft. Ein kalter Wind strich über seinen Nacken und ließ ihn leicht frösteln.
    Ethan hoffte, dass man ihn nicht abwies, denn er musste den Mann unbedingt treffen.
    Ein Summgeräusch sorgte dafür, dass auf seinem Gesicht ein leichtes Lächeln erschien.
    Er wollte die Tür aufdrücken, was nicht nötig war, denn die Blutwand schwang vor ihm zurück, sodass er eintreten konnte und sich dabei in einem völlig normalen Umfeld wiederfand.
    Er hatte einen recht geräumigen Bereich betreten, in dem es nach altmodischem Vorbild noch eine Garderobe gab und eine kleine Bar, auf der Wasserflaschen standen. Hinten sah er auch einen Monitor, auf dem das Bild vor dem Eingang zu sehen war.
    Und er sah den Mann auf sich zukommen, der hinter der Bar gestanden hatte. Ein gelackt wirkender Typ mit zurückgekämmten Haaren und einem schmalen Gesicht. Die breiten Schultern unter dem Jackenstoff deuteten daraufhin, dass er wohl öfter Gast in einer Muskelbude war.
    Sein Lächeln wirkte aufgesetzt.
    »Willkommen bei uns, Sir. Ich hoffe, Sie werden sich wohl fühlen.«
    Ethan Hunter nickte. »Ja, das hoffe ich auch.«
    »Wenn Sie ablegen wollen, bitte.«
    »Gern.«
    An den Garderobenstangen hingen mehrere Mäntel, aber die meisten Haken waren frei.
    Hunter zog seinen Mantel aus, nahm auch den Hut ab und hängte beides auf. Als er sich umdrehte, war er fast gezwungen, einen Blick in den in der Nähe hängenden Spiegel zu werfen. Er entdeckte sich in der Fläche und stieß einen geflüsterten Fluch aus, weil er sich nur verschwommen sah. Er ging schnell zur Seite, um nicht aufzufallen.
    Der Gelackte lächelte ihm zu.
    »Sie können dann den Clubraum betreten, Sir.«
    »Danke.«
    Hunter wusste, wohin er seine Schritte lenken musste. Eine Schwingtür musste gedrückt werden, dann hatte er freie Bahn und gelangte in einen recht großen Raum, der als Bar eingerichtet war.
    Auch hier hatte die Vergangenheit Pate gestanden. Es gab nichts Modernes. Keine laute Musik. Keine zuckenden Lichter. Es war ein Raum, an dem die Zeit spurlos vorübergegangen war. Die Bar, die Sessel mit den Tischen davor, das alles sah so aus, als hätte die Einrichtung hier schon vor vierzig Jahren so bestanden. Und das stimmte auch. Man war sehr konservativ und schwamm eben gegen den Strom der Zeit.
    Einige der Sessel waren besetzt. Die Gäste saßen da, lasen Zeitungen, rauchten, tranken ihre Drinks und ließen sich ansonsten von einer leisen Musik berieseln.
    Auch Ethan Hunter hätte sich einen Tisch aussuchen können. Darauf verzichtete er und steuerte die Bar an, hinter der ein Keeper damit beschäftigt war, letzte Gläser in ein Regal zu räumen. Er drehte dem Neuankömmling den Rücken zu und sah ihn erst, als er sich umgedreht hatte.
    Da saß Ethan Hunter schon auf einem der Hocker und spürte den weichen Sitz unter sich.
    »Hi…«
    Der Keeper lächelt etwas überrascht. »Pardon, Sir, ich habe Sie nicht gesehen.«
    »Macht nichts.«
    »Was darf ich Ihnen anbieten?«
    Hunter ließ seine Blicke über die Flaschen im
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