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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
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    »Ihr habt recht behalten.« Er deutete nach oben.
    Hawk benötigte einen Moment, um zu begreifen, was Bruce meinte, doch als er das Netz sah, grinste er.
    »Ach, hat sie es doch geschafft. Eine gute Lektion an Ausdauer, meint Ihr nicht auch?«
    Bruce nickte nachdenklich.
    »Allerdings. Nach einem Fehlschlag darf man nicht aufgeben. Eine Lebensregel.«
    Eine, die er vergessen hatte.
    Er wusste nicht, ob es die Spinne oder das Heraufdämmern eines neuen Tages war, doch es spielte keine Rolle. Die schwarze Hoffnungslosigkeit des Vortages lag hinter ihm, er fühlte sich für den vor ihm liegenden Kampf frisch gestärkt. Mochte Edward ihn noch so oft bezwingen, solange noch Atem in ihm war, würde Robert Bruce weiterkämpfen.
    King Hood, der König, der sich verbergen musste, war der rechtmäßige König von Schottland und würde sein Reich zurückerobern.
    »Ihr habt einen Plan, Sire?«, fragte Hawk, der die Veränderung in ihm spürte.
    Bruce nickte.
    »Allerdings.« Nach kurzer Pause lieferte er dem kühnen Seemann jene Art forscher Äußerung, die dieser schätzen würde.
    »Ich will gewinnen.«
    Hawk grinste. »Jetzt sprecht Ihr wie ein Highlander.«
    Bruce würde sich Zeit lassen. Die nächsten Monate würde er im Nebel verschwinden und sich zwischen den hunderten Inseln an der Westküste verlieren. Er würde seine Streitmacht um sich scharen, um es von Neuem zu versuchen. Immer wieder.
    Bis es ihm glückte.

1
    Rathlin Sound, vor der Nordküste Irlands
Lichtmess-Tag, 2. Februar 1307
    E rik MacSorley konnte einer Herausforderung niemals widerstehen, auch einer unausgesprochenen nicht. Ein Blick auf das Fischerboot, das von der englischen Galeere verfolgt wurde, und er wusste, dass es heute Nacht nicht anders sein würde.
    Er hätte das Schiff ignorieren und seine Mission fortsetzen sollen, die erforderte, dass er ungesehen am englischen Patrouillenschiff vorbeischlüpfte, um nach Dunluce Castle zu gelangen, wo er mit den irischen Söldnern zusammentreffen würde.
    Aber wo wäre da der Spaß geblieben?
    Nach über vier Monaten des Versteckspiels, einem Hüpfen von einer Insel zur anderen, das ihnen nur kurze Vorstöße aufs Festland gestattete, um Bruces Pachtzins einzuheben und gelegentliche Erkundungsmissionen zu wagen, verdienten Erik und seine Leute ein klein wenig Aufregung.
    Er war so brav wie ein Mönch zur Fastenzeit gewesen (bis auf das schöne Geschlecht, aber ein Keuschheitsgelübde hatte er nicht abgelegt, als er Bruces Highlander-Garde beigetreten war), hatte sich bei den wenigen Gelegenheiten, bei denen er seit dem Sturm und der Flucht aus Dunaverty Castle hatte aktiv werden müssen, von Ärger ferngehalten und hatte eine für ihn unnatürliche Zurückhaltung geübt. Da nun Devil’s Point praktisch in Pinkelweite lag, Flut war und er starken Rückenwind hatte, war die Versuchung zu groß, um eine Gelegenheit vorbeigehen zu lassen.
    Mit neunundzwanzig gab es für Erik keinen Wind, den er nicht beherrschen konnte, keinen Mann, der ihm auf oder im Wasser gewachsen war, kein Schiff, das er nicht austricksen konnte, oder, dachte er mit spitzbübischem Schmunzeln, keine Frau, die ihm widerstehen konnte.
    An diesem Abend würde es nicht anders sein. Der dichte Nebel machte die Nacht perfekt für ein Wettrennen, zumal er an der tückischen Küste von Antrim blindlings navigieren konnte.
    Sie hatten die Nordwestecke von Rathlin Island auf dem Weg südwärts nach Dunluce Castle an der Nordküste Irlands eben umschifft, als sie unweit Ballentoy Head das englische Patrouillenschiff sichteten. Seitdem die Engländer vor Kurzem Dunaverty Castle eingenommen und festgestellt hatten, dass Bruce aus Schottland entwichen war, hatte die feindliche Flotte ihre Aufklärungsfahrten im North Channel verstärkt und jagte den flüchtigen König.
    Aber Erik gefiel es gar nicht, wenn sich ein Aufklärer so nahe bei seinem Ziel herumtrieb. Um zu verhindern, dass die Engländer seine Pläne durchkreuzten, musste er sie irgendwohin lotsen, wo sie keinen Ärger machen konnten. Außerdem konnten die Fischer ein wenig Hilfe gebrauchen, wie es aussah.
    Englische Hunde. Die heimtückische Ermordung von MacLeods Clanleuten stand ihm noch deutlich vor Augen. Und die wagten, ihn als Piraten zu beschimpfen.
    Er gab Befehl, die Segel zu hissen.
    »Was soll das?«, stieß Sir Thomas Randolph gedämpft hervor, »man wird uns sichten.«
    Erik schüttelte seufzend den Kopf. Bruce stand in seiner Schuld. Als Mitglied einer Elite-Truppe war
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