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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
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es nicht seine Aufgabe, Kindermädchen für den aufgeblasenen Neffen des Königs zu spielen. Der König würde eine oder zwei Burgen zusätzlich zu den Ländereien in Kintyre herausrücken müssen, die er ihm zurückzugeben versprochen hatte, wenn Bruce seine Krone zurückgewonnen und Edward Langbein nach England zurückgedrängt hatte.
    Randolph war dem ritterlichen Ehrenkodex und seinen ritterlichen »Pflichten« so sehr verhaftet, dass Alex Seton – einziger Ritter (und Engländer) in der elitären Highlander-Garde – neben ihm geradezu locker wirkte. Nach zwei Monaten, in denen Erik Randolph »trainiert« hatte, empfand Erik neuen Respekt vor Setons Partner Robbie Boyd. Erik hatte so viel über Regeln und Ehre zu hören bekommen, dass es ihm für sein ganzes verdammtes Leben reichte. Randolph ging ihm, der eigentlich sehr verträglich war, zunehmend auf die Nerven.
    Erik zog eine Braue übertrieben langsam in die Höhe.
    »Das ist genau der Punkt, wenn wir sie vom Kurs abbringen wollen.«
    »Aber verdammt, Hawk, was ist, wenn sie uns erwischen?«, sagte Randolph, der Erik mit seinem nom de guerre, seinem Kampfnamen, anredete.
    Auf einer Mission wurden Decknamen benutzt, um die Identität der Highlander-Garde nicht preiszugeben, doch als Seemann konnte Erik nicht anders, als Außenstehende mit hineinzuziehen. Er brauchte Männer als Ruderbesatzung, und da die anderen Mitglieder der Highlander-Garde verstreut agierten, hatte er sich an seine eigenen Leute vom Clan der MacSorleys gehalten. Die Handvoll Männer, die Erik auf dieser geheimen Mission begleitet hatten, waren seine vertrautesten Sippenangehörigen und gehörten zu seinem persönlichen Gefolge. Sie würden ihn bis zum Tod verteidigen.
    Bislang war das berüchtigte »Hawk«-Segel nicht mit den Gerüchten in Verbindung gebracht worden, die sich landauf, landab um Bruces angebliche Geheimarmee rankten, doch wusste er, dass sich das jeden Moment ändern konnte.
    Die in Hörweite Randolphs sitzenden Ruderknechte lachten schallend über dessen absurde Vermutung.
    »Ich habe kein Rennen verloren seit …« Erik wandte sich fragend an seinen Ersten Offizier Domnall, der mit einem Schulterzucken reagierte.
    »Wenn ich das wüsste, Captain.«
    »Seht Ihr«, sagte Erik mit überlegenem Grinsen zu Randolph, »kein Grund zur Besorgnis.«
    »Aber was ist mit dem Silber?«, zeigte der junge Ritter sich beharrlich.
    »Wir können nicht riskieren, dass es den Engländern in die Hände fällt.«
    Das Geld – im Wert von fünfzig Pfund –, das sie mit sich führten, war für die Söldner bestimmt. Kleine Spähtrupps hatten es im Lauf des Winters von Bruces Pächtern in Schottland eingesammelt. Die nächtlichen Überfälle hatten nur dazu gedient, die Gerüchte von Bruces Phantom-Garde zu nähren. Dank wichtiger Informationslecks des feindlichen Lagers hatten MacSorley und die anderen Gardisten es geschafft, unentdeckt nach Schottland und wieder heraus zu gelangen. Erik glaubte, die Quelle zu kennen.
    Bruce hoffte, die Stärke seiner Streitmacht mit Söldnern auf das Dreifache zu steigern. Ohne diese zusätzlichen Kämpfer war es dem König unmöglich, die englischen Garnisonen in den schottischen Burgen anzugreifen und sein Königreich zurückzuerobern.
    Es war Eriks Aufgabe, sie dorthin zu bringen. Während der Zeitpunkt des Angriffs näher rückte, rechnete Bruce damit, dass Erik die Anwerbung der Söldner sicherte und sie an der englischen Flotte vorüber rechtzeitig für den am fünfzehnten Februar geplanten Angriff – in weniger als zwei Wochen – nach Arran schaffte.
    »Immer mit der Ruhe, Tommy, mein Junge«, sagte Erik, wohl wissend, dass der Widerspruchsgeist des jungen Edelmannes, dessen Schwert fest an seine Kehrseite geschnallt war, durch diese Ermahnung noch wachsen würde.
    »Ihr redet wie ein altes Weib. Das Einzige, das sie erwischen werden, ist unser Kielwasser.«
    Randolph schürzte die Lippen so heftig, dass sie weiß wurden und einen starken Gegensatz zu seinem geröteten Gesicht bildeten.
    »Ich heiße Thomas«, knurrte er, »Sir Thomas, wie Ihr verdammt gut wisst. Unsere Befehle lauten, die Söldner zu holen und sie zu meinem Onkel zu bringen, ohne dass die englischen Patrouillen von unserer Anwesenheit etwas mitbekommen.«
    Ganz so einfach war es nicht, aber den gesamten Plan kannte nur eine Handvoll Menschen, und Randolph gehörte nicht zu ihnen. Es war nicht vorgesehen, dass die Söldner jetzt schon zu Bruce stießen, es ging nur um die
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