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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
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PROLOG
    König Hood, er schleicht verstohlen durchs Moor,
Und meidet Stadt und Dorf
Ginge er Englands Baronen ins Netz,
Sie würden ihn Englisch lehren
Mit aller Gewalt, seinem Mut zum Trotz.
Noch wird er gesucht
Landauf, landab.
    Politische Lieder aus England, übersetzt von Thomas Wright
    Rathlin Island, drei Meilen vor der irischen Küste.
In den Iden des September 1306
    R obert Bruce schloss die Augen wie ein Feigling und nicht wie ein König. Er wollte die Bilder auslöschen, doch hörten sie nicht auf, ihn zu verfolgen, und blitzten vor seinen Augen wie die Szenen eines Albtraums auf, immer wieder.
    Schwerter, in einer endlosen Todeswoge klirrend und schlagend. Vom Himmel dichter Pfeilhagel, der den Tag zur Nacht macht. Lauter Hufschlag der mächtigen englischen Schlachtrösser, alles zertrampelnd, das sich ihnen in den Weg stellt. Der Silberglanz der Kettenhemden dunkel vor Blut und Dreck. Entsetzen und Angst auf den Gesichtern seiner Getreuen, die dem Tod ins Auge blicken. Und der Geruch … eine ekelerregende Mischung aus Blut, Schweiß und Übelkeit, die Nase, Lungen und Gebein durchdringt.
    Er hielt sich die Ohren zu, doch ließen sich Geheul und Todesschreie nicht zum Verstummen bringen.
    Einen Augenblick lang befand er sich wieder auf dem blutigen Schlachtfeld von Methven, dem Ort der schrecklichen Niederlage. Wo Ritterlichkeit ihn fast das Leben gekostet hätte.
    Doch es war kein Albtraum. Bruce schlug die Augen auf, nicht um dem Zorn Edwards von England zu begegnen, sondern jenem Gottes. Der Lärm kam nicht von den Schwertern, sondern vom Gewitter. Vom Himmel hagelten nicht Pfeile, es prasselte eisiger Regen herab. Nicht Todesschreie waren es, die heulten, sondern der Wind. Und das ständige Hämmern kam nicht von Hufen, sondern von den Hammerschlägen des Bootsmannes auf seinen Schild, um den Rhythmus der Ruderer zu steigern.
    Aber die Angst … die Angst war die gleiche. Er konnte es den Mienen der umstehenden Männer ansehen. Das Wissen, dass sie alle sterben würden. Nicht auf einem blutigen Schlachtfeld, sondern auf einem gottverfluchten Schiff mitten auf der sturmbewegten See, wie ein Geächteter auf der Flucht aus seinem eigenen Königreich.
    »King Hood«, der vermummte König, so nannten ihn die Engländer. Der geächtete König. Umso demütigender, weil es die Wahrheit war. Weniger als eine Hundertschaft Männer in zwei birlinns war von der stolzen Streitmacht geblieben, der er einst zugetraut hatte, sie würde das mächtige englische Heer besiegen können.
    Und jetzt … was für ein Anblick. Kein halbes Jahr nach seiner Krönung waren sie zu einem zerlumpten Haufen Geächteter zusammengeschrumpft, auf einem vom Sturm hin und her geworfenen Schiff zusammengedrängt, einige so elend, dass sie sich nur verzweifelt festhielten, andere bibbernd und weiß vor Angst, während sie um ihr Leben Wasser schöpften.
    Ausgenommen die Highlander. Die hätten auch nicht den Teufel gefürchtet, wenn er persönlich die Pforte der Hölle öffnen würde, um sie zu empfangen.
    Und keiner war furchtloser als der Mann, dem ihr Überleben anvertraut war. Am Heck stehend, während der Regen über sein Gesicht strömte, gepeitscht von Winden in Sturmstärke, kämpfte er mit den Segeltauen – wie ein heidnischer Meergott, bereit, es mit allem aufzunehmen, was die Natur ihm aufzwang.
    Wenn jemand sie aus dieser Hölle retten konnte, war es Eric MacSorley – oder Hawk, der Falke, wie man ihn nannte, seit er zur Highlander-Garde gestoßen war, zu Bruces geheimem Elite-Team der besten Kämpfer des Landes. Der kühne Seemann war wegen seiner Geschicklichkeit im Schwimmen und Segeln ausgewählt worden, doch besaß er auch enormen Mut und stellte sich jeder auch noch so gewagten Herausforderung.
    An diesem Morgen hatte MacSorley sie vor der Nase der englischen Truppen aus Dunaverty Castle herausgeschmuggelt. Und jetzt versuchte er, die schmale, sechzehn Meilen breite Meeresstraße zwischen Kintyre in Schottland und der irischen Küste im schlimmsten Sturm zu überwinden, den Bruce je erlebt hatte.
    »Festhalten, Jungs«, übertönte der wilde Clanführer das Tosen des Sturms. Sein Grinsen war das eines Irren.
    »Jetzt kommt es ganz dicke.«
    Wie die meisten Highlander hatte auch MacSorley einen Hang zum Tiefstapeln.
    Bruce hielt den Atem an, als der Wind das Segel erfasste, das Schiff anhob wie ein Kinderspielzeug und es über aufragende hohe Wellen trug, um es auf der anderen Seite in die Tiefe zu schleudern. Einen
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