Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
glücklich, dann zufrieden, wie ihr Leben sich in den letzten zwei Monaten gestaltet hatte. Sie hatte die richtige Entscheidung getroffen, und sie hatte ihr Leben im Griff.
    Sie hatte es sich sogar abgewöhnt, aus dem Fenster zu blicken.
    Als die Zofe letzte Hand an ihre Frisur – ein kunstvolles, von einem juwelenbesetzten Reif festgehaltenes Lockengebilde – gelegt und sie in ihr edles dunkel-smaragdfarbenes Damastkleid eingenäht hatte, das sie zur Hochzeit tragen würde, strömte schon das Sonnenlicht hell durch das Fenster.
    Ein dunkler Schatten glitt über sie hinweg, und sie blickte zum Fenster hin. Nichts zu sehen. Es muss eine Wolke gewesen sein, dachte sie.
    »Noch etwas, Mylady?«, fragte das Mädchen.
    Ellie schüttelte den Kopf, voller Bewunderung für das Werk ihrer Zofe. Sie lächelte verschmitzt. Fast sah sie hübsch aus.
    »Nein. Aber sieh doch nach, ob Lady Mathilda etwas braucht.«
    Das Mädchen knickste und ging hinaus.
    Kaum hatte sich die Tür geschlossen, als Ellie von hinten gepackt wurde und eine starke Hand ihren Mund bedeckte, ehe sie schreien konnte.
    »Pst«, flüsterte er ihr ins Ohr und drückte sie noch fester an sich.
    »Dir wird nichts geschehen.«
    Ellies Herz sank, als sie die Stimme erkannte, den vertrauten Duft von Wind und Seife und jede harte Muskelwölbung von Arm und Brust.
    Erik.
    Aber was wollte er hier? Wichtiger noch, wie war er hereingekommen?
    Allmächtiger! Er musste durch das Turmfenster eingedrungen sein – es lag gut vierzig Fuß über dem Klippenabsturz und noch zusätzliche hundert Fuß über dem Wasser.
    Dir wird nichts geschehen. Das hatte sie schon einmal zu hören bekommen.
    Sie versuchte, sich loszureißen, und stieß ihm wenig wirksam ihren Ellbogen in den Leib. Der steinharte Körper gab keinen Zoll nach.
    »Versprichst du, dass du nicht schreist?«, flüsterte er.
    Sie nickte, und er ließ sie los. Nur um ihr die Hand wieder auf den Mund zu drücken, als sie schreien wollte.
    Er ließ ein leises, vorwurfsvolles Zungenschnalzen hören.
    »Ich habe mit deiner Unvernunft gerechnet und bin zum Glück vorbereitet.«
    Er ließ zwei dünne Seidenbänder vor ihren Augen baumeln.
    »Ich hatte gehofft, dass die Umstände anders sein würden, wenn ich dich wieder fesseln muss.« Ihre Augen wurden groß vor Entrüstung, er aber lachte nur leise.
    »Tut mir leid, Mädchen, aber wir müssen miteinander sprechen, und ich kann nicht riskieren, dass du dich Vernunftgründen nicht zugänglich zeigst. Sobald wir hier weg sind, kannst du keifen, soviel du willst.«
    Vernunftgründe? Während er zum zweiten Mal versuchte, sie zu entführen? Und von Keifen konnte bei ihr keine Rede sein.
    Nachdem er es geschickt schaffte, seine Hand mit der Seide zu vertauschen, band er ihre Hände zusammen. Er wickelte sein Plaid von der Schulter und zog einen Rupfensack aus dem Gürtel, während er sie mit reuiger Grimasse ansah.
    »Da wir nicht den Weg nehmen können, den ich beim Eindringen benutzt habe, ist das leider nötig.«
    Als sie erfasste, was er vorhatte, und versuchte zurückzuweichen, umfasste er ihre Taille und zog ihr den Sack über den Kopf. Sie drehte und wand sich und trat ihn wie verrückt, er aber warf sie über seine Schulter wie einen ungebärdigen Mehlsack. Dann schlang er das Plaid um seine Schultern, um ihre Beine zu verhüllen.
    Ade Frisur und Aufmachung. Von allen …
    Sein brutales Vorgehen empörte sie, doch machte ihr auch die Frage nach dem Grund dieses Überfalls zu schaffen.
    Nur eine einzige Antwort war sinnvoll, aber sie wollte nicht wieder in diese Falle tappen und sich in dem Glauben wiegen, dass sie ihm nicht gleichgültig war.
    Sie wurde tüchtig durchgeschüttelt, während er die dunklen Korridore und Wendeltreppen des Hauptturmes von Dunluce entlanglief. In der Aufregung und dem Durcheinander der Hochzeit schien niemandem der Hüne mit dem zappelnden Sack über der Schulter aufzufallen.
    Trotz der ungünstigen Umstände wehrte sie sich tapfer und landete einen oder zwei Tritte, bis er ihr die Hand auf die Kehrseite legte. Die sanften Liebkosungen schickten Wonneschauer durch ihren Körper und ließen sie dahinschmelzen. Als sie wieder zu zappeln anfing, war der Grund ein anderer, und dieser Kerl – dieses verflixte lachende Großmaul – wusste es.
    Sie spürte die kühle Luft, als sie aus dem Turm ins Freie gelangten. Als wenig später das Gelände steiler wurde, wusste sie, dass sie die Brücke hinter sich hatten und der Höhle zustrebten. Nun
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher