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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
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mächtigsten Männer des Landes, mit einem ebenso mächtigen Mann verlobt, und – am wichtigsten – sie war in Sicherheit. Vor ihr lag eine glänzende Zukunft. Er konnte nicht verlangen, dass sie für ihn so viel aufs Spiel setzte. Er wollte sie nicht in einem Käfig sehen.
    Ebenso gut hätte sie ihm einen Dolch in den Rücken jagen und diesen herumdrehen können, so schlimm war der Schmerz. Ihm war, als wäre er in zwei Hälften geteilt, die miteinander kämpften: seine selbstsüchtigen Begierden und das Wissen um das richtige Tun.
    Er hatte nur nie erwartet, dass richtiges Tun so schmerzen würde.
    Und er kannte Ellie. Spürte sie seine Schwäche, würde sie nicht lockerlassen, bis sie die Wahrheit kannte. Deshalb musste er sie in dem Glauben lassen, dass er sie nicht liebte.
    Ihr entschlossener Gesichtsausdruck, ehe sie fortging, verfolgte ihn ständig. Sie gehen zu lassen, war das Schwerste, was er je getan hatte. Dagegen war MacLeods zweiwöchiges Ausbildungstraining, scherzhaft »Vorhölle« genannt, ein harmloses Kinderspiel.
    Trotz ihrer Weigerung war er ihr den ganzen Weg zurück bis Ayr Castle gefolgt. Vermutlich wusste sie, dass er da war, aber nicht ein einziges Mal warf sie einen Blick hinter sich.
    Fünf Tage nach dem Sieg von vierhundert Mitstreitern Bruces über fünfzehnhundert Engländer im Glen Trool und dem demütigenden Rückzug Aymer de Valences hatte sie auf einer Galeere die Fahrt nach Irland angetreten. Er wusste es, da es ihm einer seiner Beobachter auf der Burg gemeldet hatte. Hätte er erfahren, dass ihr nächtlicher Ausflug ins gegnerische Lager entdeckt worden war, wäre er ihr sofort zur Hilfe geeilt.
    Dieser Vorwand hatte sich ihm nie geboten.
    Nun aber, nach einem zweiten entscheidenden Sieg gegen Sir Aymer de Valence bei Loudoun Hill im Mai und einem Gefecht ein paar Tage darauf, das Ellies Verlobten zum Rückzug nach Ayr gezwungen hatte, nach der Niederlage Sir Philip Mowbrays durch Sir James Douglas und Boyd sowie der Nachricht, dass der englische König wieder krank darniederlag, wuchs in Erik die Befürchtung, dass er einen kapitalen Fehler begangen hatte.
    Das Glück hatte sich gewendet.
    Immer mehr Kämpfer scharten sich um Bruces Banner. Praktisch über Nacht wuchs ihre Zahl von Hunderten auf Tausende an. Allmählich festigte der König seine Position im Südwesten und nahm wichtige Stützpunkte der Engländer ein. Aber Bruce hatte von Wallace etwas gelernt: Es war klüger, eine Festung zu zerstören, als sie dem Feind zu überlassen, der sie gegen einen verwenden konnte. Morgen also sollte Ayr Castle nach einem langen nächtlichen Gelage geschleift werden. Zuvor würde man alles von Wert fortschaffen, doch hatte Ulster ohnehin fast alles mitgenommen, ehe er die Segel mit Kurs auf Irland setzte.
    Erik, der die lärmende Feier kaum wahrnahm, saß schweigend da. Nur gelegentlich beteiligte er sich an dem Gespräch MacLeods mit Bruce oder bediente sich von den dargebotenen Speisen. Die dunklen Wolken, die über ihm dräuten, seitdem Ellie vor seinen Augen hinter den Mauern dieser Festung verschwunden war, waren nur schwerer geworden. Mit dem Verstreichen der Tage verspürte er wachsende Gereiztheit, die einer Panik nahekam. Zeitweise umgab sie ihn so fest, dass er kaum Luft bekam.
    Von Selbstzweifeln geplagt wurde er das nagende Gefühl nicht los, dass er Ellie seine Gefühle hätte gestehen sollen. Dass sie es verdient hatte, vor die Wahl gestellt zu werden.
    Mit jedem militärischen Sieg war seine Unsicherheit gewachsen. Er fand keinen Schlaf. Er brachte kaum einen Bissen hinunter. Kämpfen war das Einzige, was er konnte. Daher meldete er sich freiwillig für alle Missionen, je gefährlicher, desto besser. Alles nur, um sich von der Frage abzulenken, ob er richtig gehandelt hatte – und ob es nicht schon zu spät war, sich den Kopf darüber zu zerbrechen.
    »Mir sind Klagen zu Ohren gekommen.«
    Erik blickte auf, als er merkte, dass der König ihn angesprochen hatte. Er runzelte die Stirn.
    »Was für Klagen?«
    »Ihr mutet den neuen Rekruten zu viel zu.«
    Erik wechselte einen Blick mit MacLeod, ehe er antwortete.
    »Sie müssen einsatzbereit sein. Edward hat für Juli weitere Truppen nach Carlisle einberufen. So leicht gibt er nicht auf.«
    »Und wir werden bereit sein«, pflichtete Bruce ihm bei.
    »Falls Edward sich von seiner Krankheit erholt. Aber man kann Bauern und Fischer nicht über Nacht zu Rittern machen.«
    »Ich will ja keine Ritter aus ihnen machen, sondern
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