Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
bitterer Brocken, den es zu schlucken galt.
    Aber er konnte es nicht.
    Als er sie ansah, lag etwas in seinen Augen, das Ellie veranlasste etwas zu tun, das sie sich gelobt hatte, nie wieder zu tun.
    »Bitte mich zu bleiben«, flüsterte sie.
    Einen Augenblick zögerte er. Zumindest sagte sie sich, dass er es tat. Sie wollte glauben, dass ihre Bitte bei ihm einen inneren Kampf ausgelöst hatte, da sein Äußeres nichts verriet.
    Dann aber lächelte er, und das Mitgefühl, als könne er sich ihr Herzweh vorstellen, wäre aber gottlob immun gegen den Schmerz, machte jeden Gedanken an inneren Aufruhr zunichte.
    »Es tut mir leid, Mädchen. Das kann ich nicht.«
    Ellie spürte, wie Schmerz wie weißglühender Stahl sie durchzuckte. Warum tat sie sich das an? Warum öffnete sie ihr Herz, legte es bloß, nur damit er es mit einem Lächeln durchhieb? War sie süchtig nach Schmerz und Demütigung? Es war nur … er hatte sie einen Moment lang so zärtlich angesehen, dass sie gedacht hatte …
    Närrin. Er liebte sie nicht. Sie tat ihm leid. Das war ihr jetzt klar. Frauen warfen sich ihm immerzu zu Füßen. Zu ihrer großen Beschämung sah es aus, als wäre sie nicht anders.
    Zweimal hatte sie ihm ihr Herz angeboten, und zweimal hatte er es zurückgewiesen.
    Sie trat zurück und unterbrach den Kontakt.
    Sonderbar. Nach dem ersten schmerzlichen Stich spürte sie nichts mehr. Nur das Verlangen hier schleunigst zu verschwinden.
    »Ich muss gehen.«
    »Ellie«, sagte er leise, und griff nach ihrem Arm.
    »Es tut mir leid.«
    Sie rückte von ihm ab.
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich war dumm. Natürlich willst du nicht, dass ich bleibe.« Sie lachte. Ein hartes Geräusch.
    »Du hast schon jemanden, der dich erwartet.«
    Er runzelte die Stirn, als hätte er keine Ahnung, wovon sie sprach.
    »Die Frau«, sagte sie. Auf deinem Schoß. Sie hat dich geküsst.
    » Im Zelt?«
    Sie hatte den Eindruck, dass er zusammenzuckte.
    »Ach ja. Natürlich«, sagte er dann.
    Ihre Brust hämmerte.
    »Na, dann ist das ein Lebewohl.« Sie wagte noch einen Blick und fragte sich, wie lange es dauern würde, bis die Einzelheiten seines Gesichts aus ihrem Gedächtnis schwinden würden. Die Wölbung seiner Stirn. Die harte Kinnlinie. Die weißen Fältchen in den Augenwinkeln. Der teuflische Zug um den Mund. Die hohen Wangenknochen und die edle Nase. Sein ganzes unwiderstehlich hübsches Gesicht.
    Sie senkte den Blick.
    »Hinter dem Hügelrücken warten die Soldaten schon auf mich.«
    »Bist du sicher, dass du weißt, was du tust? Was ist, wenn sie Verdacht schöpfen?«
    »Das werden sie nicht. Ich kann sehr überzeugend sein.«
    Sein Blick wurde hart.
    »Das gefällt mir nicht. Ich werde dich selbst nach Ayr bringen.«
    »Nein«, widersprach sie heftig.
    »Ich muss mich an den Plan halten, sonst schöpfen sie wirklich Verdacht. Glaubst du, man würde mir glauben, dass ich den Weg allein zurückgefunden habe? Es muss so sein. Ich weiß, was ich tue.« Sie hielt seinem Blick stand.
    »Außerdem bist du nicht für mich verantwortlich.«
    Ihre Blicke trafen sich einen langen Herzschlag lang. Einen Augenblick glaubte sie, etwas zu sehen, ehe sein Blick sich rasch verschloss.
    Er trat in steifer Haltung zurück. Fast hätte sie glauben können, dass es ihm schwerfiel.
    »Sehr gut«, sagte er, »lebt wohl, Lady Elyne.«
    Ihr Atem blieb ihr hoch in der Brust stecken. Sie stand nur da und wollte den Augenblick auskosten, da sie wusste, dass es der letzte sein würde.
    Aber es musste enden.
    »Lebewohl, Erik.«
    Sie drehte sich um und wagte keinen Blick zurück. Ein kleiner, aber unvergesslicher Teil ihres Lebens war zu Ende.

24
    Johannistag (Mittsommer), 23. Juni 1307
    E r hatte richtig gehandelt. Ohne ihn war sie besser dran. So oder ähnlich hatte er es sich in den ersten Tagen nach der Trennung immer wieder vorgesagt.
    Er hatte sie bitten wollen, sie solle bleiben, doch liebte er sie zu sehr, um ihr das anzutun.
    Liebe war keine Garantie für ein glückliches Ende. Manchmal war Liebe gleichbedeutend mit Opfer. Manchmal bedeutete Liebe, dass man das Glück eines anderen Menschen über das eigene stellte, auch wenn dies Trennung bedeutete.
    Er war ein Geächteter. Wäre sie nicht gewesen, hätte er am nächsten Morgen tot sein können. Aber auch mit ihrer Hilfe lebte er noch immer ein geborgtes Leben. Vielleicht wäre es anders gewesen, wäre sie wirklich das Kindermädchen, für das er sie gehalten hatte. Aber sie war die Tochter eines der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher