Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein
Autoren: Martin Scott
Vom Netzwerk:
Zaubererinnung?«
    »Ihr habt Euch schon vorher von einer Nachahmung täuschen lassen.«
    »Da hatte ich aber die anderen zum Vergleich noch nicht. Außerdem musste ich dem Konsul ja etwas zeigen.«
    Ich nehme das echte Medaillon in die Hand und vergleiche es mit anderen aus dem Beutel. Für mich gibt es da keine Unterschiede. Aber in solchen Angelegenheiten muss man Lisutaris trauen. In Zauberfragen ist sie die Nummer eins am Platz. Ich gebe ihr den Beutel mit den Medaillons zurück.
    »Glückwunsch«, ertönt eine vertraute Stimme. Sie gehört Harm dem Mörderischen. Er trägt immer noch sein Kostüm.
    Lisutaris begrüßt ihn kühl. »Ich kann mich nicht daran erinnern, Euch eingeladen zu haben.«
    »Ich wollte ein so schillerndes Fest auf keinen Fall versäumen. Und schon gar nicht die Chance, Makri wieder zu begegnen.«
    Er verbeugt sich vor Makri, die verlegen wirkt und vielleicht sogar errötet. Hier im Schatten der Bäume ist das schwer zu erkennen. Harm betrachtet das Medaillon in Lisutaris’ Hand.
    »Wisst Ihr, es hat mich viel Mühe gekostet, um all diese Schmuckstücke auf Euren Ball zu bekommen. Einige habe ich durch Zauberei erhalten … Donax zum Beispiel schien mir sein Medaillon nicht freiwillig geben zu wollen. Einige habe ich auch gekauft, was erhebliche Summen Goldes an Sarin erforderte … Andere erhielt ich, indem ich die vorherigen Besitzer… entfernte.«
    »Was für ein Pech!«, mische ich mich ein. »Euer Plan ist fehlgeschlagen.«
    »Mein Plan?«
    »Eine so große magische Instabilität zu erzeugen, dass ein Desaster eintreten musste.«
    »Ja«, stimmt Harm mir zu. »Das wäre wirklich ausgezeichnet gewesen. Allerdings war das nicht genau mein Plan. Sondern nur eine amüsante Lüge. Ich habe immer noch vor, das Medaillon Prinz Amrag in die Hände zu spielen. Nur konnte ich nicht sicher sein, welches das echte ist, solange ich nicht alle zusammen hatte. Und da es Euch, Lisutaris, bereits gelungen war, eines der Medaillons wiederzubeschaffen, schien mir Euer Ball als ein ebenso geeigneter Ort wie alle anderen, um sie zu versammeln. Und jetzt habt Ihr auch noch das richtige für mich identifiziert.«
    »Eure Macht kann sich mit meiner nicht messen, Harm der Mörderische.«
    »Da irrt Ihr. Sie kann es sehr wohl. Dennoch müssen wir uns jetzt nicht mehr bekämpfen. Ihr werdet mir einfach das echte Medaillon übergeben. Dann verzichte ich darauf, diese Hand voll Puder auf Euren Elfentuchbeutel zu streuen.«
    »Was?«
    »Es ist mein Hausrezept und lässt das Rote Elfentuch in wenigen Sekunden verrotten. Und wenn die fünfzehn Medaillons nicht mehr von der magischen Barriere des Tuchs geschützt sind, werden sie durch ihre unmittelbare Nähe zueinander meiner Meinung nach einen derartig gewaltigen magischen Vorfall erzeugen, dass wohl nur wenige Eurer Gäste am Leben bleiben dürften.« Harm sieht mich an. »Bitte unterlasst jede plötzliche Bewegung. Ich bin diesmal darauf vorbereitet. Ihr würdet sterben. Lisutaris, das Medaillon, bitte.«
    Wir sind matt gesetzt. In einer solchen Situation muss man schnell reagieren und sich einen guten Plan ausdenken. Mir fällt jedoch nichts ein. Harm lässt etwas Staub durch die Finger rieseln, und das Rote Elfentuch fängt an, sich vor unseren Augen aufzulösen.
    »Euch bleibt ja immer noch ein nachgemachtes Juwel, mit dem Ihr den Konsul täuschen könnt«, sagt Harm und streckt die Hand aus. Lisutaris hat keine Wahl. Alle hier würden sterben. Sie reicht ihm das Original. Harm verstaut das Schmuckstück in den Falten seines Kostüms und nimmt dann überraschend seine Maske ab. Er tritt einen Schritt näher an Makri heran und beugt sich ziemlich langsam vor.
    Dann küsst er sie zart auf die Lippen. Makri steht da wie angewurzelt. Harm tritt wieder zurück.
    »Ihr werdet eines Tages mein Königreich besuchen«, sagt er, bevor er auf dem Absatz kehrtmacht und davoneilt. Er lässt eine verlegene Makri zurück.
    Aber Harm kommt nicht weit. Eine maskierte Gestalt tritt hinter einem Baum hervor. Sie hat einen kurzen Knüppel in der Hand und zieht ihn Harm über den Schädel. Harm fällt wie vom Blitz getroffen zu Boden. Gute Arbeit. Die Gestalt bückt sich und reißt Harm das Medaillon aus den Händen.
    »Gute Leistung, Demanius!«, rufe ich.
    Die maskierte Gestalt blickt überrascht hoch.
    »Ich habe Eure Handhabung der Keule wiedererkannt. Und jetzt gebt das Medaillon Lisutaris, damit wir uns anschließend Harms entledigen können.«
    Der Ermittler schiebt seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher