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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein
Autoren: Martin Scott
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vergessen, Hauptmann Rallig bei der Ausübung seiner Pflicht mit einem Bann schlafen gelegt. Die Gerichte müssen sich wahrscheinlich einen neuen Strafenkatalog ausdenken, um mit meinen Verbrechen Schritt halten zu können.
    Ich suche die Gärten nach einer Waldnymphe mit gelben Blumen ab. Makri sieht mich und eilt an meine Seite.
    »Hast du die Medaillons schon alle eingesammelt? Nein? Du solltest dich besser beeilen. Die Sache gleitet uns allmählich aus der Hand. Überall sind Zentauren, und sie versuchen, mir meine Kleidung herunterzukauen.«
    »So sind Zentauren eben. Irgendwelche Todesfälle?«
    »Ein oder zwei. Soll ich für deine Wette mitzählen?«
    »Nein. Ich wollte nur wissen, wie die Dinge so stehen. Aber da du es erwähnst, zähl ruhig mit. Ich suche nach Avenaris. Ich denke, sie kann mir sagen, wie viele von diesen Schmuckstücken es gibt.«
    »Lisutaris wird sich auf dich stürzen wie ein Böser Bann, wenn du ihre Sekretärin belästigst.«
    »Ich habe ihre Räume bereits durchsucht.«
    »Das hast du getan?«
    »Allerdings. Und ich habe einige Dinge gefunden, die auf Barius hinweisen. Sie hat eine Affäre mit Professor Toarius’ Sohn. Und sie hat ohne Zweifel seine Boah-Sucht finanziert, nachdem sein Vater ihn aufs Trockene gesetzt hat.«
    Ich erzähle Makri von Prinzessin Du-Lackal. Es ärgert Makri, als sie erfährt, dass eine königliche Prinzessin sich als orgkische Gladiatorin verkleidet hat.
    »Das beleidigt mich.«
    »Darum geht es nicht. Es geht darum, dass ich der Prinzessin einen Kinnhaken versetzt habe. Wenn sie sich daran erinnert, werde ich exekutiert.«
    »Wir könnten uns unseren Weg freikämpfen.«
    »Das müssen wir vielleicht auch. Und jetzt hilf mir bei der Suche nach Avenaris.«
    Mittlerweile hat sich der Maskenball zu einer fantastischen Feier mit blitzenden Lichtspielen und herumtobenden magischen Kreaturen entwickelt. Es ist eine wahrlich fabelhafte Unterhaltung. Ich würde sie mir gern in Ruhe ansehen, wenn ich nicht wüsste, dass die ganze Stadt jeden Moment in die Luft fliegen könnte. Es fällt uns nicht ganz leicht, uns durch die Menge zu drängen. Selbst unter den grell gekleideten Zuschauern erregt Makris ungewöhnliches Kostüm Aufsehen. Und meine komische Zitzerius-Maske bringt mir einige Lächler ein, wenn auch nicht von Zitzerius selbst, als ich vor dem grünen Zelt auf ihn stoße. Er starrt mich verächtlich an, und ich sehe, wie er scharf überlegt, wo er diesen stattlichen Mann schon einmal gesehen hat.
    »Waldnymphe mit gelben Blumen!«, ruft Makri, und wir machen uns an die Verfolgung.
    Wir fangen Avenaris in der Nähe des Obstgartens ab.
    »Sei nicht zu hart mit ihr«, bittet Makri mich.
    Ein greller Blitz über unseren Köpfen kündigt den nächsten Meteoritenschauer an. Sie schlagen um uns herum in den Boden ein.
    »Ich habe keine Zeit für Nettigkeiten«, knurre ich, schnappe mir Avenaris, zerre sie ins Dunkel zwischen die Bäume und reiße mir die Maske vom Gesicht.
    »Ich brauche Antworten, und zwar auf der Stelle!«, herrsche ich sie an.
    Avenaris zuckt zurück. »Geht weg!«, fleht sie.
    Ich deute auf die Lichter am Himmel. »Seht Ihr all das? Es gerät außer Kontrolle, und es wird in einer gewaltigen Katastrophe enden, es sei denn, dass ich alle vervielfältigten Medaillons rechtzeitig einsammeln kann. Also sagt mir, wie viele es gibt.«
    Die Sekretärin fängt an zu weinen. Tränen strömen unter ihrer Maske heraus. Ich ziehe mein Schwert.
    »Es liegen hier schon überall tote Menschen herum. Sagt mir, was ich wissen will, oder ich bringe Euch auf der Stelle um!«
    »Helft mir!«, jammert Avenaris und sieht Makri an.
    Makri zieht ihr schwarzes Orgk-Schwert.
    »Tut mir Leid«, sagt sie. »Es wird Zeit zu reden.«
    Avenaris rutscht an einem Baumstamm herunter, bis sie mit dem Rücken daran gelehnt auf dem Boden sitzt. Sie sieht aus wie ein kleines Kind, schnüffelt und nimmt ihre Maske ab.
    »Ich wusste nicht, dass dies alles passieren würde. Ich habe Barius das Medaillon gegeben. Er brauchte Geld.«
    »Ich weiß, für Boah. Schlechte Wahl für einen Geliebten.«
    »Er hat mir versprochen, es wieder zurückzugeben. Er wollte es kopieren und die Kopie verkaufen. Ich wusste nicht, dass er so viele Kopien machen würde.«
    »Wie hat er die Kopie überhaupt herstellen können?«
    »Ich habe einen Zauberspruch gestohlen«, gibt Avenaris schluchzend zu. »Aus Lisutaris’ privater Bibliothek. Barius ist damit zu einem Zauberlehrling gegangen, den er
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