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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein
Autoren: Martin Scott
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werden«, murmelt Lisutaris. »Aber es würde ein gewaltiges Können voraussetzen. Und warum sollte jemand so etwas überhaupt tun?«
    Ich zucke mit den Schultern. »Seht Euch nur die Leute an, die an der Angelegenheit beteiligt sind. Zum Beispiel Harm oder Georgius. Niemand kann sagen, was ihre Motive sind. Harm hat Euch von Anfang an in Misskredit bringen wollen. Vielleicht hat er ja gehofft, das Medaillon Prinz Amrag übergeben und Euch damit narren zu können, indem er einige Fälschungen zurückließ. Vielleicht hat er listigerweise auch geplant, dass alle Schmuckstücke hier landen und Eure Gäste umbringen. Das wäre eine ausgezeichnete Methode, um die Führungselite von Turai auf einen Schlag loszuwerden. Wer auch immer dahinter steckt, wir müssen etwas gegen ihn unternehmen. Ihr solltet besser wissen als ich, dass ein Aufkommen von so vielen magischen Gegenständen an einem Ort höchst gefährlich ist. Was, wenn die Kopien instabil sind? Entweder wird dann der Magische Raum in Eurem Garten erscheinen, oder es wird sich eine gewaltige Explosion ereignen.«
    Im letzten Jahrhundert hat aus nie ganz geklärten Gründen der große simnianische Zauberer Balanius der Mächtigste ein Duplikat von sich selbst erzeugt. Alle Berichte bestätigen, dass es eine absolut perfekte Kopie war, aber als er sich dann gratulieren wollte und seinem Ebenbild die Hand geschüttelt hat, ereignete sich eine Explosion, die seine ganze Stadt in Schutt und Asche legte. Man kann noch heute den Krater in Simnia sehen.
    Lisutaris reißt sich von ihrem Spiegel los.
    »Wir wissen nicht, ob es noch mehr hier in der Nähe gibt. Es könnten auch nur diese drei sein. Die kann ich kontrollieren.«
    »Ich fühle, dass es noch andere gibt.«
    »Wie denn?«
    »Durch Intuition.«
    Lisutaris hegt offenbar starke Zweifel an meiner Intuition. Sie tritt ans Fenster und schaut einen Moment in den Garten hinaus. »Bedauerlicherweise habt Ihr Recht«, sagt sie dann. »Ich nehme ebenfalls noch mehr Medaillons wahr. Ich weiß nicht genau, um wie viele es sich handelt. Ihr könntet auch Recht haben, was ihre Instabilität angeht. Einen Gegenstand von einer so großen magischen Kraft fehlerfrei zu kopieren ist beinah unmöglich.«
    Lisutaris tritt zu einem Gemälde an ihrer Wand. Sie spricht es an, und das Bild gleitet zur Seite. Dahinter verbirgt sich ein Safe. Dann murmelt sie eine sehr lange Folge sehr alter Worte, und der Safe öffnet sich. Sie holt einen Beutel heraus.
    »Dieser Beutel besteht aus Rotem Elfentuch. Wenn Ihr die Medaillons hier hineinlegt, sollte das ihre Wirkung dämmen. Aber seid vorsichtig, damit Euch niemand dabei beobachtet. Es ist für jeden Bürger illegal, dieses Tuch zu besitzen, selbst für mich. Der König wird wie ein Böser Bann über mich kommen, wenn er erfährt, dass ich es habe.«
    Mir fällt auf, dass Lisutaris offenbar davon ausgeht, dass ich mal wieder die Drecksarbeit mache.
    »Ihr wollt, dass ich eine unbekannte Anzahl gefährlicher magischer Medaillons einsammle? Es hat mich schon nervös genug gemacht, nur mit einem herumzulaufen. Könnt Ihr mir nicht dabei helfen?«
    »Ich bin die Gastgeberin des Balls. Was sollen die Leute sagen, wenn ich mit einem Beutel herumhusche, statt mich mit meinen Gästen zu unterhalten? Und habe ich Euch nicht genau deshalb engagiert? Um meinen Ruf zu schützen? Lasst Euch auf keinen Fall von Konsul Kahlius dabei ertappen. Ich habe ihn gerade davon überzeugen können, dass ich das Original nicht verloren habe. Wenn ich in den Verdacht gerate, dass ich Schmuck fälsche, sieht das nicht gut aus. Nehmt das hier.« Lisutaris reicht mir ein Kupferarmband. »Es wird erglühen, wenn Ihr in die Nähe eines magischen Gegenstands kommt.«
    »Es glüht ja jetzt schon.«
    »Natürlich. Meine Räume sind voller magischer Gegenstände. Das Armband wird Euch helfen, wenn Ihr die Gärten durchsucht. Ich hoffe, dass es Makri gelungen ist, diese Zentauren zu vertreiben, bevor sie viel Schaden angerichtet haben. Wenn Ihr über noch mehr Leichen stolpert, wendet Euch an meine Dienstboten. Sie werden sie diskret wegschaffen.«
    »Die ganze Sache gefällt mir wirklich nicht.«
    »Wir haben keine Wahl. Ich werde alles versuchen, um diese Erscheinungen zu kontrollieren. Und jetzt muss ich gehen. Prinz Frisen-Lackal erwartet mich zum großen Eröffnungstanz.«
    »Dann passt bloß auf, dass er Euch nicht auf die Zehen tritt.«
    »Ich nehme an, dass sich das wohl kaum vermeiden lässt.«
    Ich trete hinaus auf den
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