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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein
Autoren: Martin Scott
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von der Elfenprinzessin, die sich vollkommen kindisch benommen hat.«
    Ich starre Makri nicht zum ersten Mal verächtlich an. »So eine Geschichte gibt es nicht.«
    »Gibt es doch. Ich habe sie letztes Jahr übersetzt.«
    »Ist das wahr?«, erkundigt sich Lisutaris. »Ihr seid aus Groll in mein Haus eingedrungen?«
    »Aus Groll?«, knurre ich sie an. »Habt Ihr vergessen, dass Ihr mich engagiert habt, damit ich einen Job für Euch erledige? Ich sollte dieses fantastisch wertvolle Juwel wiederbeschaffen. Nun, das habe ich auch getan.«
    »Aber ich habe es doch schon längst wieder«, protestiert Lisutaris. »Ich habe das Juwel allein wiedergefunden. Ich habe es soeben dem Konsul gezeigt. Euch ist doch selbst aufgefallen, wie fröhlich er war.«
    »Na ja, dann dürfte das hier vielleicht die allgemeine Fröhlichkeit etwas dämpfen«, erkläre ich und hole die beiden anderen Medaillons aus meinem Beutel.
    »Das müssen ganz offensichtlich Fälschungen sein«, meint Lisutaris.
    »Tatsächlich? Nun, in Eurem Gebüsch liegt ein Toter, der da anderer Meinung ist. Seht sie Euch an!«
    Lisutaris nimmt mir die beiden Medaillons aus der Hand und starrt angestrengt in eines hinein. Sie runzelt die Stirn. Sie mustert das andere Juwel. Sie legt beide auf ihren Schreibtisch, öffnet eine Schublade und nimmt das dritte heraus.
    »Sie sind alle echt.«
    »Ihr habt nichts davon gesagt, dass es drei gibt.«
    »Es gibt auch keine drei! Es gibt nur eines! Aber die drei sind alle echt!«
    »Das ist allerdings ein Rätsel«, sage ich und mache es mir auf der Couch bequem. »Wenigstens erklärt es, warum die Leute überall in Turai noch über Einhörner gestolpert sind, nachdem ich das Juwel längst sichergestellt habe. Turai ist von magischen Medaillons geradezu überschwemmt.«
    »Ihr sagt, da liegt ein Toter in meinem Garten?«
    »Ja, aber ich habe ihn unter einigen Büschen gut versteckt.
    Wir müssen wohl mit noch Schlimmerem rechnen. Die Erscheinungen gehen weiter, und ich weiß noch von einigen anderen Leuten, die behaupten, im Besitz des Medaillons zu sein. Was möglicherweise auch stimmt. Gott weiß, wie viele von diesen Dingern da draußen noch existieren. Jedes einzelne von ihnen ist potenziell tödlich. Falls sie alle gleichzeitig an einem Ort auftauchen sollten, dürften wir wohl einen unvergesslichen Maskenball erleben.«
    Jemand klopft leise an die Tür, und eine Dienstmagd tritt ein. »Zentauren zerstören gerade das grüne Zelt, Herrin«, sagt sie höflich.
    Lisutaris schaut Makri an.
    »Ich kümmere mich darum«, sagt Makri und setzt ihren Helm auf, während sie davonstürmt.
    »Ihr zieht es vor, zu bleiben?«, erkundigt sich Lisutaris.
    »Es gibt da einiges, worüber wir reden sollten. Zum Beispiel darüber, warum es auf einmal so viele Medaillons geben kann. Und was wir diesbezüglich unternehmen wollen.«
    »Ich kann mich auf meinem Ball wirklich nicht mit solchen Dingen abgeben«, beschwert sich die Zauberin. »Es wird Zeit für meinen Auftritt.«
    »Ist Euch denn nicht klar, was da draußen gerade passiert? Wenn Zentauren Euer grünes Zelt auffressen, bedeutet es, dass sie von anderen Schmuckstücken geschaffen worden sind. Sehr wahrscheinlich werden alle da draußen in Euren Gärten sterben, weil sie eins finden werden und hineinglotzen. Oder es gibt eine Panik, wenn ein Zelt plötzlich Feuer zu fangen scheint. Oder möglicherweise tatsächlich in Flammen aufgeht. Und vergesst Harm den Mörderischen nicht. Er hat versprochen, Euch einen Besuch abzustatten. Was einen weiteren Auftritt von Georgius Drachentöter nach sich ziehen könnte. Außerdem hat Sarin die Gnadenlose nach wie vor im Sinn, ein Medaillon zu verkaufen. Ich würde sagen, dass sich die Nachwelt an dieses Fest als den Maskenball erinnern wird, auf dem alle Gäste gestorben sind.«
    »Ihr versteht es wirklich, einem den Spaß zu verderben, hab ich Recht?« Lisutaris ist wütend und scheint mir die Schuld an allem zu geben.
    »Habt Ihr eine Ahnung, aufweiche geheimnisvolle Art und Weise sich das Medaillon vervielfältigt haben könnte? Gibt es einen Zauberspruch, der das bewerkstelligen kann?«
    Lisutaris kämmt sich vor dem Spiegel immer noch ihr Haar. Es ist der größte, perfekteste Ankleidespiegel, den ich je gesehen habe. Ein solches Stück Glas muss ein richtiges Vermögen gekostet haben. Ich bezweifle ernsthaft, dass es im Kaiserlichen Palast einen schöneren Spiegel gibt.
    »So etwas kann möglicherweise von einem sehr erfahrenen Magier vollbracht
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