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Der Goldkocher

Der Goldkocher

Titel: Der Goldkocher
Autoren: Roland Adloff
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Bandenmitglied wurde abgefangen. Als Kopf einer Verschwörung wurden ihm für 26 Tage die Hände auf den Rücken geschlossen, und er wurde schlimmsten Folterungen unterzogen. Schließlich brach er zusammen. Er gestand über 50 Verbrechen und verriet etliche Kumpane, die mit ihm einsaßen. Der Aktuar hatte drei Tage zu schreiben. In den letzten Lebenstagen wandelte Tullian sich zum Christen, worauf die Vollstreckung der Todesstrafe nicht durch das Zertrümmern der Glieder von unten nach oben, sondern durch das Enthaupten mit dem Schwert abgemildert wurde. Am Tag von Tullians Hinrichtung versammelten sich über 20.000Menschen vor den Toren Dresdens.
    Johann Porst (1668-1728), hier Porstmann; 1703 starb seine Ehefrau Anna Elisabeth, geb. Zorn, im Alter von 22 Jahren, mit der er im Haus seines Schwiegervaters gewohnt hatte. Porst war Beichtvater der Königin Sophie Luise, der späteren dritten Gemahlin von Friedrich I., die religiös wahnhaft abdrehte, aus dem Hof ein Kloster machen wollte und offensichtlich völlig unter den Einfluss von Pfarrer Porst und seinem mystisch-asketisch gefärbten Pietismus geriet. 1713 wurde Porst zum Prediger der St.-Nikolai-Kirche berufen. Zahlreiche Schriften und Predigten wurden veröffentlicht. Das Porstsche Gesangbuch erlebte viele Auflagen.
    Friedrich Zorn und Ehefrau Ursula. Bei ihrer Heirat 1692 war die Vollwaise Ursula gerade 18 Jahre alt. Der wohlhabende Apotheker und geschickte Geschäftsmann Zorn war bereits 49 Jahre und hatte aus erster Ehe vier Kinder. Zwei Kinder wurden ihnen geboren, die beide kurz nach der Geburt starben. Auch alle Kinder aus erster Ehe starben bald. Es blieb ihnen nur eine Enkelin, die aus der Ehe von Elisabeth Porst mit Pfarrer Porst hervorgegangen war. In dem wohlhabenden Haushalt verkehrten viele Menschen, insbesondere Pietisten und Prediger. Nach dem Essen wurden Bibelstunden gehalten. Im Nachlass fand ihr Schwiegersohn Pfarrer Porst den von ihr geschriebenen Lebenslauf, in dem sie eindrucksvoll ihre pietistische Bekehrung beschrieb und wie sie allen Plunder von sich warf, ›um nimmermehr in solcher Hoffart und Pracht zu gehen‹.
     
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