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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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Sie mehr von der anderen Seite des Wirbels zurückbringen, Omne, und niemand wird Ihnen ins Exil folgen.«
    Omne kniff die Augen zusammen. »Nicht einmal Sie, mein Feind?«
    »Nicht einmal ich«, sagte Kirk. Er wirkte nicht glücklich dabei. »Ich nehme an, die Anomalie wird sich bald völlig schließen.«
    »Allerdings«, gab Omne zu. »Niemand wird diesen Planeten jemals wieder erreichen können. Doch wenn Sie diese Tür hinter mir zuschlagen, schlagen Sie der Galaxis die Tür zur Unsterblichkeit zu. Wie verträgt sich das mit Ihrer Moral, mit all Ihren ehrenwerten Prinzipien? Sind Sie gefestigt genug, diese Verantwortung auf sich zu laden? Oder verurteilen Sie Milliarden Wesen damit zum Tod? Wiegen diese Leben nicht alles auf, was ich je getan habe? Haben Sie das Recht dazu, Captain?«
    »Das weiß ich nicht. Aber was ich weiß, ist, daß ich die Pflicht habe, diese Entscheidung zu treffen. Sie lag immer in meiner Hand. Sie wußten es. Wählten Sie mich deshalb als Ihren Gegenspieler aus?«
    »Vielleicht. Es gab eine Zeit, in der auch ich ein Mann von Ihren Prinzipien war, ein treuer Sohn der Moral, die durch nichts zu erschüttern war.«
    Mitleid trat in Kirks Augen, als er sagte: »Ich bot Ihnen einmal Vergebung an. Sie lehnten sie ab, wollten keine Vergebung von Lämmern. Akzeptieren Sie sie von einem … Wolf?«
    Omne lächelte. »Sie wissen, daß ich mich nicht ändern würde, Captain. Ich würde um das kämpfen, was meins ist – oder es zerstören. Sie führen mich in Versuchung. Ich könnte Ihnen mein Wort geben und würde es brechen. Aber ich habe Ihnen nie etwas vorgemacht, Sie niemals belogen, und ich möchte nicht damit anfangen müssen.«
    »Das hoffte ich. Aber mir bleibt keine Wahl. Vielleicht werden Milliarden Wesen sterben müssen, wenn ihre Zeit gekommen ist. Mit einem in der Galaxis wütenden Omne würden sie innerhalb weniger Monate oder Jahre sterben, in den Wirren schrecklicher Kriege. Eines Tages, wenn jemand stirbt, den ich nicht verlieren möchte, werde ich meine Entscheidung bitter bereuen. Doch es muß sein.« Kirk wies mit dem Phaser auf die Transporterplattform.
    »Und wenn ich nicht gehe?«
    »Sie werden gehen. Sie wissen es so gut wie ich. Sie hoffen, auf irgendeine Weise einen Weg hierher zurück finden zu können. Sie werden umsonst danach suchen. Doch Sie werden leben. Omne, und kein zweiter Omne wird Ihnen das streitig machen, was Ihnen gehört – sich selbst.«
    Omnes Gestalt straffte sich. »Wir sind beide zu selbstsicher, Captain, gefangen in Moral und Überzeugungen, vielleicht in Wahn. Einer von uns beiden ist dazu verdammt, damit zu leben. Ob Sie es letztlich sind oder ich, das wird die Zukunft zeigen. Doch ich habe von Ihnen das erfahren, was ich selbst wissen mußte. Am Tag des Phönix sagte ich Ihnen, daß ich Sie besitzen wollte, die andere Hälfte meiner Seele, die helle Hälfte. Sie gaben nicht auf, nicht einmal gegen mich. Ich werde meinerseits nicht aufgeben. Sie sehen, das einzige, was mich wirklich außer Gefecht setzen könnte, wäre, daß ich Ihnen mein Wort gäbe.«
    »Weil Sie kein Mann von Ehre sind«, sagte Kirk mit unüberhörbarer Ironie. Omne nickte schwach.
    »Natürlich, Captain. Und deshalb schicken Sie mich nun fort. Ich kann es mir leisten. Und wenn Ihr Vulkanier nicht zurückkommt, werden Sie zu entscheiden haben, ob Sie mich zurückholen oder tausend Jahre allein verbringen.«
    »Sollte es dazu kommen, treffe ich meine Entscheidung.«
    Omne lachte. »In der Zwischenzeit habe ich ein ganzes Universum zur Verfügung, und ich werde nicht ganz hilflos sein. Ich werde versuchen, den Weg zurück zu finden, Captain.«
    »Versuchen Sie es«, sagte Kirk. »Der Planet auf der anderen Seite wird ebenfalls von den Wirbeln eingeschlossen werden.«
    »Leben Sie wohl, Omne«, sagte Kirk, als Omne auf der Transporterplattform stand. Dann schob er den roten Schalter in seine Ausgangsstellung zurück und aktivierte den Transporter.
    Das letzte, das Omne in der vertrauten Umgebung sah, war die Gestalt eines Vulkaniers, der hinter Kirk um eine Ecke kam. Er versuchte, Kirk eine Warnung zuzurufen, doch der Transporter hatte ihn bereits erfaßt. Omnes letzter Gedanke in diesem Universum galt dem Eindringling. War es Spock, hierher zurückgekehrt, oder Omnes toter Zwilling, zurückgekehrt zu den Lebenden – durch einen Fehler in der Phönix-Maschinerie?
     

 
34.
     
    Kirk sah den auf etwas in seinem Rücken gerichteten letzten Blick Omnes und fuhr herum. Sein Herz
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