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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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James berührte die Finger der Kommandantin und ließ sie all das spüren, was er für sie empfand. Nun kannte er die Antwort auf die Frage, die der Zwilling ihm in den Höhlen gestellt hatte. Und mit dieser Geste brach er alle Brücken hinter sich ab, bekundete seine Bereitschaft, mit ihr zu gehen und ein neues Leben an ihrer Seite zu beginnen. Er würde ein neuer Mann sein, ein Romulaner, der im kriegerischen Imperium für den Frieden kämpfen wollte, an der Seite einer kriegerischen Flottenkommandantin, die seine Zukunft und sein Herz gewonnen hatte.
    Für lange Augenblicke herrschte Schweigen im Transporter-Raum, dann traten Trevenian und Spock an seine Seite. James war immer noch der Mann, der einmal James T. Kirk gewesen war, doch nun nicht mehr Kirk. Die Erinnerungen an das, was nur er erlebt hatte, das, was nur er allein gelernt und erfahren hatte, trennten ihn nun von Jim und gaben ihm seine eigene Identität, sein eigenes Leben.
    »Zh’james«, sagte die Kommandantin leise und sprach damit erstmals den Namen aus, den er im Romulanischen Imperium von nun an tragen sollte.
    Zh’james nickte und öffnete sich völlig, um für immer mit Di’on zu verschmelzen. Nun war er bereit dazu.
     
    Jim Kirk starrte fassungslos auf die Stelle, an der James eben noch gestanden hatte. Es hatte kein Geräusch gegeben, kein Flimmern, keine Entmaterialisation. James war einfach verschwunden, von einem Augenblick zum andern. Unerwartet, plötzlich und endgültig. Die Kommandantin schrie auf und brach fast zusammen, als ob der Schock der Trennung etwas aus ihrer Seele herausgerissen hätte. Spock fing sie auf und stützte sie. Für einen Moment sah er den ganzen Schmerz in ihren Augen. McCoy kam heran, um sie zu untersuchen. Scott fluchte leise. Trevenian aber drehte sich langsam zu Kirk um und murmelte: »Dann sind Sie also das Original. Bis zu diesem Augenblick war ich mir nicht sicher.«
    »Was wissen Sie über ›Originale‹?« entfuhr es Kirk. »Was hat der Zwilling Ihnen wirklich erzählt? Und … wo ist James? «
    »Bei Omne«, sagte Trevenian. Sein Blick richtete sich in die Ferne, als ob er eine Erinnerung heraufbeschwören müßte. »Der Zwilling, ja, er starb, sollte sterben. Er erzählte mir etwas vom Preis des Phönix und davon, daß Omne seinen eigenen Preis für die Unsterblichkeit hätte. Als er James erschuf, verankerte er etwas in dessen Bewußtsein, das ihn an ihn band. Mit genügend vorhandener Energie sollte Omne jederzeit, wenn James sich in der Nähe eines Transporters befand, James zu sich holen können. Der Zwilling versuchte, sich dies zunutze zu machen, um James zu sich herüberzuziehen, als James’ Aufklärer in den Kraftfeldern des Wirbels zerbarst. Doch Omnes eigene ›Anziehungskraft‹ war stärker.«
    »Aber Omne ist auf der anderen Seite des Wirbels«, flüsterte Kirk.
    Trevenian nickte. »Der Zwilling sagte, daß die Kräfte des Wirbels den Effekt enorm verstärkten. Und er sagte noch etwas, das ich erst jetzt verstehe, daß nämlich extreme Angst oder Verzweiflung als Auslöser für das wirken könnte, das in James Bewußtsein verankert war. Omne muß sich das zunutze gemacht haben, um James zu sich herüberzuziehen – und um uns zurückzuholen …«
    »Geben Sie mir eine Transporter-Spuraufzeichnung, Mr. Scott!« sagte Kirk.
    »Aye. Ich bin schon dabei. Es gibt eine Spur, und sie führt direkt ins Zentrum des Wirbels.«
    »Er ist also bei Omne«, brachte Kirk mit Mühe hervor.
    Spock sprach in den Interkom: »Bereiten Sie ein Beiboot für mich vor!«
    Kirk schüttelte den Kopf. »Mr. Spock, die Anomalie hat sich geschlossen. Sie kämen diesmal mit hundertprozentiger Sicherheit in den Wirbeln um. Ich kann Sie nicht gehen lassen.«
    »Außerdem wäre ich diejenige, die ihm folgen würde, Mr. Spock«, sagte die Kommandantin. Sie wandte sich an Kirk. »Sie werden Mr. Spock und Ihr Schiff jetzt aus unserem Hoheitsgebiet bringen. Sie haben noch etwa eine Minute Zeit, bevor Rovan das Feuer eröffnen läßt. Es darf nicht zum galaktischen Krieg kommen. Geben Sie den Befehl und beamen Sie mich auf mein Schiff. Ich werde hier zurechtkommen.«
    »Wobei Sie nicht allein sein werden«, versicherte die Doyen. Trevenian gesellte sich zu ihr und der Kommandantin. »Ganz bestimmt nicht«, sagte er, und die Doyen sah ihn überrascht an, als sie die Bestimmtheit in seiner Stimme vernahm.
    Kirk starrte die drei an, doch er hatte nur Gedanken für James. Er wußte um die Gefahren, die die Welt jenseits des
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