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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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Prolog: Die Nacht des Phönix
     
    Er erwachte sterbend.
    Selbst seine stählerne Selbstkontrolle schien unter dem Rasen in seiner Brust aufzureißen, dem rasenden Schmerz dort, wo die 45er Kugel ihm Lungen und Knochen zerfetzt hatte, dem Rasen gegen den Tod.
    Tod … diesmal endgültig …
    Kein Mensch überlebte einen solchen Schuß.
    Er hatte das Wolflächeln gezeigt, der Nacht und seinen Gegnern.
    Tod für den Mann, der den Tod bezwungen hatte. War dies der letzte Augenblick vor der … Ewigkeit?
    Oder der erste danach?
    Oder war dies – Gipfel der Ironie – nur eine andere Art von Unsterblichkeit?
    Der erste Unsterbliche – erfuhr er jetzt, daß es den Tod nicht gab?
     
    Er stand kerzengerade, nackt und allein. Keine Arme stützten ihn in diesen ersten Momenten der Wiederkehr. Er brauchte keine Hilfe. Nie hatte er sie gebraucht, nie darum gebeten.
    Die Erinnerung … Ein Kreis schien sich zu schließen. Der ganze lange Tag des Phönix war wieder in seinem Bewußtsein. Er wußte, wer er war, wer er gewesen war und wer er wieder sein würde. Omne und Omnedon. Ja, als Omne würde er ihnen erneut gegenübertreten – dem Mann, der ihn getötet hatte, und den anderen vieren, die gegen ihn kämpften, um den Preis des Phönix …
    Er lachte rauh, hörte wieder seine eigenen Worte: »Trauert niemals um den Schwarzen Omne!«
    Doch jener, der ihn tötete, hatte erwidert: »Ich werde ihn betrauern, seinen Geist. Den Giganten. Nicht den Wolf, sondern den Mann, der den Tod besiegte.«
    Omne hatte die Tränen in den Augen des Captains gesehen. Dieser Mann hatte den Nerv gehabt, ihm Vergebung anzubieten. Ihm!
    »Braucht der Wolf die Gnade von Lämmern, Captain?«
    Kirk hatte eine Schlacht gewonnen. Es hatte ein endgültiger Sieg sein sollen – doch er war es nicht.
    Omne betastete seine Brust, atmete tief mit gesunden Lungen, fühlte die Kraft seines neuen Körpers. Er war unversehrt, stark wie beim erstenmal, als er aus den Flammen stieg.
    Er war gestorben im Körper, der im mörderischen, titanischen Kampf gegen den Vulkanier zerschmettert worden war. Er war zurückgekehrt, unverletzt und mit alter Stärke. Er hatte selbst den Tod gewählt, bevor der Vulkanier ihm in seinem geistigen Griff alle Erinnerungen, alle Geheimnisse entreißen konnte – das Geheimnis des echten Kirk und seiner perfekten Kopie, James, die Omnes Hand erschaffen hatte.
    Er gab niemals auf. Auch der Vulkanier sollte seinen Preis bezahlen.
    Omne durchschritt leise sein geheimes Labor und drückte auf einen Knopf …
     
    »Es ist soweit«, sagte die Kommandantin.
    James’ Kopf, nun golden schimmernd, kam in die Höhe neben dem dunkleren Gesicht des Vulkaniers.
    »Bereitmachen zum Beamen ins romulanische Flaggschiff«, sagte James in den Interkom, mit einer Stimme, die durch McCoys Behandlung tiefer und voluminöser geworden war.
    »Aye, Captain!« antwortete Scott von der Brücke.
    Scotty sah nicht die spitzen Romulanerohren am Kopf des Mannes, der sein Captain war und auch wieder nicht, nicht das veränderte Gesicht, dessen Farbe Ergebnis der Übertragung von Spocks Knochenmarkzellen war, die sein Blut grün färbte.
    »Bevor wir gehen, habe ich noch etwas zwischen Spock und mir zu klären, James«, sagte die Romulanerin. James starrte sie an, verwirrt und unwillig. Doch er selbst war es gewesen, der sie gedrängt hatte, für klare Verhältnisse zu sorgen. Er hatte sie geküßt, als sie ihre romulanische Kraft gegen Omne in die Waagschale warf. Dieser Kuß und alles, was ihm folgte, konnte nichts an dem geändert haben, was sie für Spock empfand. Dennoch hatte er geglaubt, daß einige Dinge sich nun von selbst geklärt hätten.
    »Ich dachte, das wäre unnötig geworden«, murmelte er. »Sie nehmen mich mit auf Ihr Schiff.«
    »Mr. Spock«, sagte sie, ohne ihm zu antworten. »Ich sagte zu Omne, daß Sie nicht mein Preis seien. Ich log, Mr. Spock.«
    Das Gesicht des Vulkaniers zeigte keine Regung. Spock hatte immer gewußt, daß es für sie und ihn keine gemeinsame Zukunft geben konnte. Sein Blick streifte James. James war Kirk und nicht Kirk. Er war verwundbarer als Jim und allein, zur Einsamkeit verurteilt, ganz egal, was seine Freunde auch taten, um ihm das Gefühl zu geben, akzeptiert zu sein. Er hatte kein Zuhause. Er lebte ein Leben, das nicht seines sein konnte. Und er war nur zu versessen darauf, sich an dem Giganten zu rächen, der ihn und sein metaphysisches Problem geschaffen hatte – an Omne, dessen übermenschliche Kraft die
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