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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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einer untergegangenen Rasse war, die er als Omnedon regiert hatte. Omnes Kraft war der des Vulkaniers zumindest ebenbürtig – und in der Lage, den Menschen James auf der Stelle zu vernichten.
    Deshalb mußte er mit ihr gehen. Es gab nur diesen Weg. Nur sie konnte ihn schützen, so wie sie es schon einmal getan hatte – für Spock, für ihn und Kirk, für die Freundschaft dieser beiden Männer, die in der ganzen Galaxis bereits Legende war.
    Es war nicht ganz so. Spock wußte dies. Er hatte Vorbereitungen getroffen, der Gefahr zu begegnen. Doch etwas war in ihm, das sich trotz aller Logik nur schwer mit dieser einzig möglichen Lösung abfand. Zuviel seiner vulkanischen und menschlichen Substanz war an diesem Tag berührt und gefordert worden. Er hatte Kirks verkohlten Leichnam zurück zur Enterprise gebracht, zu Dr. McCoy. Er hatte Omnes tödliches Labyrinth betreten, war durch Höllen gegangen, um den Mord an seinem Freund zu rächen. Er hatte gesehen, daß Schlimmeres als Mord geschehen war. Für das Verbrechen, einen Menschen ohne Selbst zu erschaffen, gab es keinen Namen. Zum erstenmal in der Geschichte der Galaxis hatte es zwei absolut identische, gleichwertige Menschen gegeben – Jim und James T. Kirk. Welcher von ihnen besaß das Recht auf all das, was nur einem von ihnen gehören konnte? James besaß nur seine eigenen Erinnerungen an den Tag des Phönix. Diese Erinnerungen waren sein – und das, was die Kommandantin für ihn geworden war.
    Spock erwiderte den Blick der Romulanerin, und es war, als zöge er sich hinter unsichtbare Mauern zurück, als er sagte: »Wir haben nun James.«
    »Aber das ändert nichts an dem, was immer zwischen uns war«, erwiderte sie.
    »Nein.« Spocks Augen brannten, als er sich zum Gehen wandte. Sie hielt ihn fest und vergaß all das, was ihnen Distanz gebot. Sie lebten zwischen den Sternen eines Universums, das an diesem Tag ein anderes geworden war. Der Tod war nicht länger endgültig. Sie sollten Zeit haben, für sich und die Liebe. Falls sie lebten …
    Sie küßte ihn. Es war kein Abschiedskuß. Für einen langen Augenblick rührte Spock sich nicht. Sie war mit ihm durch Omnes Hölle gegangen und hatte die Vereinbarung eingehalten. Doch er mußte sie fortschicken, mit dem einzigen Mann, dem er dies erlaubte. Und doch …
    Spock stieß sie von sich, mit seiner vulkanischen Kraft auf James zu, der ihr diese Kraft niemals würde schenken können. Was gewesen war, war vorbei.
    »Wir werden eine Zukunft haben, Mr. Spock«, sagte sie.
    » Keine Zukunft!« schrie Spock plötzlich unbeherrscht. »Wann endlich werden Sie das verstehen? Sobald Sie mich einmal aus den Augen verlieren, bin ich Ihr ärgster Feind! Omne hat eine Schablone meines Körpers und meine Erinnerungen durch die Bewußtseinsverschmelzung. Er kann sich Ihnen in meinem Körper nähern. Sie könnten ihn durch den Geisteskontakt erkennen, James aber niemals und Jim ebensowenig! Und schon einmal hat Omne versucht, beide als Pfand gegen uns zu nehmen!«
    »Das weiß ich, Mr. Spock.«
    »Niemand kennt das ganze Ausmaß der Gefahr. Wir haben nur vage Vorstellungen von den Möglichkeiten, die ihm der Phönix-Prozeß gibt! Es gibt hundert und mehr, und niemand von uns kann nicht durch seinen Preis gekauft werden. Sie gehen zurück ins romulanische Imperium mit dem besten Raumschiffskommandanten der Galaxis, der aber beim geringsten Fehler als Mensch erkannt werden wird. Begreifen Sie das endlich, oder es gibt keine Chance, daß Sie Ihr Versprechen halten und sein Leben garantieren können.«
    »Ich habe heute bewiesen, daß ich meine Versprechen halten kann, Mr. Spock!« erwiderte sie heftig. »Was werden Sie tun, falls Omne sich Jim holt?«
    »Ich weiß es nicht«, gab der Vulkanier zu. Sie nickte und erkannte, was mit ihnen allen tatsächlich geschehen war. Niemand konnte sich und die anderen vor der tödlichsten Bedrohung schützen, der sie jemals gegenübergestanden hatten, am wenigsten vor Spock selbst.
    Omne hatte vom Feuerdrachen gesprochen, der Legende von zwei Wesen, die als eines wiedergeboren wurden. Er war nicht länger nur Omne – sollte er wieder leben. Er war gestorben, als sein Bewußtsein mit dem Spocks verschmolzen gewesen war. Er besaß nicht nur seine eigenen Kräfte, sondern darüber hinaus all das, was den Vulkanier ausmachte. Es konnte keine Geheimnisse mehr vor ihm geben. Er konnte vor James oder Jim hintreten – in Spocks Körper und mit Spocks Erinnerungen.
    Und Spock selbst hatte zuviel
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