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Der erste Tag

Der erste Tag

Titel: Der erste Tag
Autoren: Eden Bell
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Samthose spüren.
      Ich riss die Augen auf. „Ich dachte, ihr könnt nicht…“
      Eskar lachte. „Was? Dachtest du etwa, wir kriegen keinen Harten, nur weil ihr Blutsauger dieses Handicap habt?“
      Ich begriff. Schluckte hart. Mir standen keine leichten Stunden bevor. „Die Sonne wird bald aufgehen.“
      Holbe schmunzelte geheimnisvoll. „Deswegen bringen wir dich auch in die Höhle.“
      Staunen erfüllte mich. Ich hatte nicht gewusst, dass es in dieser Gegend überhaupt eine Kaverne gab.
      Ich atmete die vom Regen gereinigte kühle Luft ein und schaute zum Himmel empor. „Like a Prayer“ von Madonna klang in meinen Ohren, eine menschliche Erinnerung in meinem neuen unmenschlichen Leben. War mir wirklich bewusst, was ich getan hatte? Konnte ich jemals wieder eine Bitte an Gott richten? Wohl kaum.
      Das letzte, woran ich dachte, bevor ich die Höhle betrat, die gut versteckt in einem Graben lag, war Elias. Nie war Freundschaft größer als in den Sternstunden unseres Glücks. Einander Be istand leisten, Kameraden sein, füreinander einstehen – dies waren die heiligen Regeln zweier Lebensgeschichten, die untrennbar miteinander verbunden waren. Und ich hatte all das verraten. Die Schuld lastete schwerer als die Angst vor dem ersten Tag meines neuen Lebens.
     
    *
     
    Die ersten paar Meter des Baues mussten wir geduckt gehen. Seitlich tat sich von Felsen gesäumte Erde auf. Als der Raum höher wurde, sahen wir Kerzenlicht. Holbe legte sein marineblaues Jackett ab und grüßte den Nachtelf, der bereits auf uns wartete. „Wir bringen dir den Vampirlehrling, Romo!“
      Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen, der karg und doch stilvoll eingerichtet war. Ein Tisch stand in der Mitte, das Wurzelwerk eines Baumes war zu einem Kerzenständer u mfunktioniert worden und hing von der „Decke“ und entlang einer Mauer aus Stein war ein Holzkreuz in X-Form angebracht. Eskar führte mich dorthin und bat mich, meinen Umhang abzulegen. Ich tat wie mir geheißen und stellte mich ans Kreuz.
      „Wir zeigen dir jetzt, wie man wirklich fliegt“, flüsterte Romo. Er griff sich dabei provokant in den Schritt.
      Aus allen Richtungen drang plötzlich leise Musik. Ich erkannte nach dem ersten Song, dass es sich um Lieder der Rockband Breaking Benjamin handelte. Die Behausung war zwar bescheiden eingerichtet, aber ein paar wenige Dinge erinnerten an menschliche Bedürfnisse, wie zum Beispiel die kleine Stereoanlage, ein Bücherregal oder die eine oder andere Sitzgelegenheit.
      Romo half mir beim Ausziehen der Kleidung. Es war so selbstverständlich, als hätte ich um ein Glas Wasser gebeten. Er wirkte am jugendlichsten von den drei Elfen. Seine Flügel glitzerten am wenigsten und waren nicht so durchsichtig wie die seiner Gefährten. Er bewegte sich nicht so anmutig, trug unter seinem Mantel nur ein schwarzes Tanktop und schwarze Shorts. Ich fühlte mich unsicher, als ich Hose und Oberteil auszog. Eskar und Holbe schauten belustigt zu.
      Romo strich über meine Schultern und Oberarme. Ich zuckte ganz leicht zusammen. Jetzt, wo er mir sehr nahe war, konnte ich seine meerblauen Augen bestaunen, sein schlankes Gesicht und seinen wohlgeformten Oberkörper, den er schon nach wenigen Sekunden entblößte. Er tat dies so mühelos, dass ich mich darüber wunderte, wie sich das mit seinen Flügeln vereinbaren ließ. Als er mir seinen Rücken zuwandte, begriff ich, was es damit auf sich hatte. Die Flügel waren nicht Teil seines Körpers, sie waren wie ein Schatten und zeichneten lediglich die Umrisse von etwas ab, das man zwar sehen konnte, das sich aber nicht berühren ließ. Ein Zauber, den man mit menschlichem Auge niemals verstehen konnte.
      Seine Brustwarzen waren übermenschlich schön. Sie waren groß und fest, umringt von zartrosa Kreisen, komplett frei von Haaren und Unreinheiten. Romo küsste meinen Nacken. Er entledigte sich seiner kurzen Hose und gab den Blick auf sein Geschlechtsteil frei, der Beweis, dass dieser Elf weder zwittrig noch weiblich war. Er war ein Mann, durch und durch. Zwischen seinen Oberschenkeln stand ein Schwanz, gerade, groß, mit praller Eichel, etwas Vorsaft tropfte aus dem Pissschlitz. Unter seinem Bauchnabel sprossen ein paar feine Härchen, die sein Erscheinungsbild noch männlicher machten als es ohnehin schon war.
      Ich schluckte. „Ich, äh… ich…“
      Romo stand jetzt hinter mir, drückte meinen Rücken runter und setzte die Eichel an. Ich hielt mich am
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