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Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit
Autoren: Jason Dark
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für ihn völlig normal, so ein Lokal zu betreten.
    Es war ziemlich voll. Sir James sah nicht nur Männer, sondern auch Personen weiblichen Geschlechts. Vor Jahren, als er sich auch die Spiele angeschaut hatte, da war es überhaupt nicht möglich gewesen, daß Frauen zum Fußballplatz gingen. Die Zeiten hatten sich eben geändert. Heute feuerten die Frauen die Spieler mit an.
    Spilker und seine Begleiterin entdeckte Sir James an der Theke. Mehrere Personen standen um die beiden herum, und Sir James hörte das Lachen der blonden Frau, was er mit einem Stirnrunzeln quittierte. Irgendwie paßte die Frau nicht zu einem Mann wie Morgan Spilker. Sir James nahm an, daß die beiden nicht verheiratet waren. Er fand noch einen Platz an der Mahagonitheke und bestellte ein dunkles Ale.
    Der Keeper schob ihm den Krug rüber. Er war gut gefüllt. Ein paar Schaumblasen nur bewegten sich auf der Oberfläche. Sir James nahm einen kleinen Schluck.
    Wieder lachte die Blondine. Auch die Männer stimmten in das Lachen mit ein. Sie blieben nicht auf ihren Plätzen, sondern drehten sich und schlugen sich gegenseitig auf die Schenkel.
    »Carrie ist heute wieder spitze«, hörte Sir James einen der Männer sagen.
    Und Spilker meinte: »Ja, so ist sie eben.«
    »Bist ein Glückspilz, Alter. Wenn ich da an deine Frau denke. Himmel, war das ein Besen.«
    »Sogar einer mit Borsten«, erwiderte Spilker und wollte sich ausschütten vor Lachen.
    Plötzlich verstummte er. Seine Augen blieben zwar noch groß, doch der Mund klappte zu. Morgan Spilker hatte Sir James Powell entdeckt und ihn auch erkannt.
    Der Superintendent, ein höflicher Mensch, nickte ihm grüßend zu. Spilker gab den Gruß zwar zurück, deutete jedoch durch sein Benehmen an, daß er es dabei nicht bleiben lassen wollte.
    »Haben Sie Ihre beiden Supermänner nicht mitgebracht, Sir James?« rief er.
    Dem Superintendenten war die Anrede unangenehm. Er hätte lieber still beobachtet. Jetzt war es geschehen, und nicht nur die Männer reagierten, sondern auch die Blondine.
    »Ist das ein Bekannter von dir, Morgie?« flötete sie.
    Spilker verzog das Gesicht. »Nicht ganz. Aber dieser Mann hat mich in der Nacht aus dem Bett geworfen.«
    »Ach Gott, deshalb bin ich heute so frustriert!« rief Carrie erschrocken aus und erntete abermals Gelächter.
    Sir James runzelte die Stirn. Er hatte auf die erste Frage des Mannes noch keine Antwort gegeben und dachte auch nicht daran, sie präzise zu beantworten. Ihm war die Angelegenheit wirklich unangenehm, besonders als sich die Blondine von ihrem Platz löste und auf Sir James zuschlenderte. Sie hielt ein Longdrinkglas in der Rechten, in dem eine rote Flüssigkeit schwappte, als sie sich bewegte. Ein bunter Strohhalm lugte über den Rand, und den Pelzmantel hatte sie ebenfalls geöffnet. Darunter trug sie ein mehr als freizügiges rotes Kleid, dessen Ausschnitt einige Einblicke gewährte. Jetzt wußte Sir James auch den Grund, weshalb sich so viele Männer um sie gesellt hatten. Der hellrote Mund in dem geschminkten Puppengesicht verzog sich in die Breite. Es sollte wohl ein Lächeln darstellen, Sir James kam es ein wenig verunglückt vor.
    Trotzdem blieb er höflich. »Sie wollten zu mir, Miß?«
    »Ja, ich habe noch nie mit einem echten Sir gesprochen.«
    »Das ist in der Tat außergewöhnlich.«
    »Ach, Opa, sei nicht so förmlich.« Carrie stellte das Glas auf die Theke. Ihren Augen war anzusehen, daß sie schon einiges zu viel getrunken hatte. »Wir machen jetzt hier mal so richtig einen drauf. Es dauert noch, bis das Spiel beginnt…«
    »Carrie!« Der Ruf klang zischend und scharf zur gleichen Zeit. Spilker hatte ihn ausgestoßen. »Komm zurück!«
    Die Blondine drehte sich mit der Schwerfälligkeit einer Angetrunkenen.
    »Hör doch auf, Morgie. Ich will…«
    »Bitte!«
    Sie nickte. »Gut, ich komme. Aber der nette Sir kann in unsere Runde eintreten.«
    »Vielen Dank für das Angebot«, erwiderte Sir James, »aber ich möchte mein Bier doch lieber allein trinken.«
    »Was?« kreischte Carrie. »Sie schlagen den Wunsch einer Dame aus?«
    Ihre Augen rollten. »Das ist mir noch nie passiert. Auch wenn Sie ein Sir sind, so…«
    Der Griff auf ihre rechte Schulter war so hart, daß sie erschreckt den Mund zuklappte. Spilker hatte zugefaßt. Er drehte sie herum und schickte sie auf ihren Platz. Fast wäre sie noch gestolpert, zwei Männer fingen sie auf.
    Spilker wandte sich an Sir James. »Entschuldigen Sie bitte, aber meine Freundin hat ein
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