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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel
Autoren: Andy NcNab
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BLANVALET
    Die Originalausgabe erschien unter dem Titel
    »Crisis Four« 1999 bei Bantam Press,
    a division of Transworld Publishers Ltd. London

    Blanvalet Taschenbücher erscheinen im Goldmann Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH.

    Deutsche Erstveröffentlichung 7/2001
    Copyright © der Originalausgabe 1999 by Andy McNab
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2001
    by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
    in der Verlagsgruppe Random House GmbH
    Umschlaggestaltung: Design Team München
    Umschlagfoto: Superstock
    Satz: DTP-Service Apel, Hannover
    Druck und Bindung: GGP Media, Pößneck
    Verlagsnummer: 35370
    Redaktion: Alexander Groß
    VB ■ Herstellung: Heidrun Nawrot
    Printed in Germany
    ISBN 3-442-35370-X
    www. blanvalet-verlag.de

    Zur Erinnerung an Edward C. S. Hooper
    30. Oktober 1979 – 15. April 1999

    OKTOBER 1995
    Montag, 16. Oktober 1995
    Die Syrer fackeln nicht lange, wenn sie glauben, dass jemand ihren Luftraum verletzt. Innerhalb weniger Minuten nach dem Überfliegen der Grenze wird man von drei Abfangjägern begleitet, die so nahe herankommen, dass man ihren Piloten zuwinken kann. Aber die winken nicht zurück; sie sind da, um den Eindringling zu identifizieren, und wenn ihnen nicht gefällt, was sie sehen, schießen sie ihn mit ihren Luft-Luft-Raketen ab.
    Dieses Verfahren wird natürlich nicht angewendet, wenn Verkehrsflugzeuge befreundeter Staaten auf den
    Radarschirmen der syrischen Luftabwehr erscheinen – deshalb hatte unser Viererteam sich für diese spezielle
    Infiltrationsmethode entschieden. Hätte Damaskus geahnt, was an Bord unserer Maschine der British Airways auf dem Linienflug von Delhi nach London passieren würde, wäre die Boeing 747 von syrischen Jägern abgefangen worden, sobald sie Saudi-Arabien verließ.
    Ich drehte und wendete mich, versuchte eine bequemere Position zu finden und beneidete alle die Leute, die oben hinter den Piloten saßen und vermutlich bei ihrem fünften Gin Tonic waren, sich den zweiten Film reinzogen und dabei ihre dritte Portion Bœuf en croûte mampften.
    Reg 1 hockte vor mir. Mit seiner Größe von einem Meter 7
    neunzig und dem Körperbau eines Schwergewichtlers empfand er die räumliche Enge hier unten bestimmt als noch qualvoller.
    Lockiges schwarzes Haar, das an den Schläfen grau zu werden begann, quoll unter seinem Springerhelm hervor. Bevor er 1993 das SAS-Regiment verlassen hatte, war er wie ich für Geheimdiensteinsätze ausgewählt worden – auch für solche, die der US-Kongress niemals genehmigt hätte. Ich hatte im Regiment ähnliche Einsätze mitgemacht, aber dies war mein erster in meinem neuen Status als K. Da wir wussten, wie riskant diese Sache werden würde, hätte keiner von uns darauf gewettet, dass wir gute Chancen hatten, an weiteren Einsätzen teilnehmen zu können.
    Ich blickte im Halbdunkel zu Sarah hinüber, die rechts von mir saß. Sie hielt ihre Augen geschlossen, aber selbst bei diesem schwachen Licht war zu erkennen, dass sie nicht gerade glücklich wirkte. Vielleicht machte ihr das Fliegen ohne kostenlosen Champagner einfach keinen Spaß.
    Ich hatte Sarah längere Zeit nicht mehr gesehen, aber das Einzige, was sich an ihr verändert hatte, war ihre Frisur. Ihr Haar war wie früher sehr glatt, fast südostasiatisch, allerdings nicht schwarz, sondern dunkelbraun. Sie hatte es immer ziemlich kurz getragen, aber vor diesem Einsatz hatte sie sich für einen Pagenschnitt mit Stirnfransen entschieden. Sie hatte markante, klar definierte Gesichtszüge, große braune Augen über hohen Wangenknochen, eine etwas zu große Nase und einen Mund, dessen Ausdruck fast immer zu ernst war. Sarah würde im Alter keine Probleme mit Lachfältchen haben. Ihr Lächeln war warm und freundlich, wenn es echt war, aber meistens schien sie nur so zu tun, als lächle sie. Aber gerade wenn man das dachte, fand sie irgendetwas Merkwürdiges 8
    amüsant und lächelte plötzlich strahlend. In solchen Augenblicken war sie noch schöner – vielleicht fast zu schön.
    Das war in unserem Beruf manchmal gefährlich, weil jeder Mann sie zweimal ansehen musste , aber mit ihren fünfunddreißig Jahren hatte sie gelernt, ihre Schönheit auch im Dienst zu ihrem Vorteil auszunutzen. Das machte Sarah zu einem noch gefährlicheren Weibsbild, als die meisten Leute ohnehin annahmen.
    Die Rumrutscherei hatte keinen Zweck, ich fand einfach keine bequeme Stellung mehr. Wir waren seit fast fünfzehn Stunden an Bord des Flugzeugs, und mir taten
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