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Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit
Autoren: Jason Dark
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Ehrenloge entlang und erreichten etwa in deren Mitte den breiten Eingang zu den Kabinen und anderen Räumen, wo sich die Spieler und Offiziellen aufhalten konnten.
    Das war eine kleine Stadt für sich. Ich schüttelte staunend den Kopf. Auch waren wir nicht die einzigen hier unten.
    Es gab Leute, die zwar nicht unmittelbar mit dem Spiel etwas zu tun hatten, die jedoch trotzdem daran verdienten.
    Kneipen, pubähnlich aufgezogen, Hot-Dog-Stände und Kioske mit Souvenirs, dies alles verteilt in einem sehr breiten Gang, der sich um die gesamte Länge der Tribüne hinzog.
    Währen der Halbzeit und vor dem Spiel würde es hier von Zuschauern wimmeln. Erster Bratenduft zog durch den Gang, als die Würstchen auf den Rost gelegt wurden.
    Uns interessierten die Spielerkabinen, die Duschen, Sanitäts-und Massageräume. Sie befanden sich dort, wo auch die Einfahrt für Krankenwagen und Feuerwehr war.
    Es gab mehrere Türen, die in die Kabinen führten. Bevor Slim Latimer die größte aufschloß, blieb er stehen und schaute uns an. »Was wollen Sie eigentlich hier? Hat es eine Bombendrohung gegeben?«
    »Nein«, erwiderte ich.
    »Was dann?«
    »Schließen Sie auf!« verlangte Sir James.
    »Bitte, bitte, man wird ja mal fragen dürfen. Nicht einmal Spilker wollte etwas sagen.«
    »Ist auch besser so«, gab Sir James zurück.
    In den Kabinen roch es wie früher in unseren alten Turnhallen. Ein wenig nach Dusche, Feuchtigkeit und Ausdünstungen. Die Räume waren alt. Wir sahen die langen Bänke, schauten in die einzelnen Duschräume hinein, warfen auch einen Blick in die Massagezimmer und stellten fest, daß alles ziemlich verwinkelt und unübersichtlich angelegt worden war.
    »Wollen Sie mehr sehen?« erkundigt sich der Stadionwart, der uns führte.
    »Gibt es denn noch etwas?« fragte sich.
    »Ja, die Ruheräume.«
    »Dann bitte.«
    Sie waren erst kürzlich angelegt worden. Gepolsterte Bänke, ebensolche Stühle. Zwei Fernsehapparate und eine Hi-Fi-Anlage stachen uns ins Auge. Eine Mahagonitür führte in die Presseräume, die wir uns auch anschauten.
    Die gediegene Einrichtung harmonierte mit der aus dem Ruheraum. Auch hier standen TV-Geräte, und es gab Anschlüsse für Mikrophone.
    »Wo sitzen die Reporter?«
    »Oben auf der Tribüne.«
    »Und die Fernsehleute?«
    »Sie stellen ihre Kameras auf dem Tribünendach auf«, erklärte mir Slim Latimer. »Befürchten Sie einen Anschlag?«
    Ich schwieg mich aus.
    »Ja, dann können wir wohl«, sagte Sir James und nickte uns zu. Wir verließen die Räume.
    Der Gang hatte sich inzwischen zwar nicht gefüllt, allerdings liefen jetzt mehr Menschen umher. Offizielle, die irgendwie mit dem Spiel zu tun hatten.
    Auch die beiden Pubs waren geöffnet, und als ich einen Blick durch den Notgang nach draußen und damit hinter das Stadion warf, sah ich die Menschen.
    In der letzten halben Stunde hatte sich ihre Anzahl bestimmt verfünffacht. Da ertönten Trompeten, es wurde gesungen und jetzt schon eingepeitscht.
    Die Stimmung steigerte sich.
    Noch waren die Mannschatten nicht eingetroffen, und auch von den Schatten hatten wir nichts entdeckt.
    Dafür sah ich einen anderen. Es war Morgan Spilker, der in Begleitung einer blonden Frau - sie trug einen Nerzmantel - die Anlage betrat. Ich stieß Sir James an. »Da ist Spilker.«
    Mein Chef sah ihn nicht mehr, da der Mann soeben einen Pub betreten hatte.
    »Wollen Sie noch ein paar Worte mit ihm reden, Sir?«
    »Das könnte ich machen.«
    »Und wir schauen uns weiterhin um.«
    Sir James Powell war einverstanden. Wir überprüften noch einmal unsere mitgebrachten Walkie-talkies und trennten uns vor dem Eingang zum Pub.
    »Weißt du, was ich jetzt mache, John?« fragte mich mein chinesischer Freund und Kollege.
    »Nein, aber du wirst es mir gleich sagen.«
    »Klar. Ich esse ein Würstchen. Möchtest du auch eins?«
    »Meinetwegen.«
    Wir traten an den nächsten, schon umlagerten Stand, wo zwei Verkäufer wirbelten. Suko wollte die Würstchen kaufen. Ich stellte mich so hin, daß ich in den Gang hineinschauen konnte. Bisher war zwar nichts passiert, aber ich hatte ein ungutes Gefühl. Über dem Menschenwirrwarr und dem Stimmengeschnatter schien die gewaltige, unsichtbare Drohung der Schatten zu liegen.
    Galuri, der Dämonen-Parasit, würde nicht aufgeben, dessen war ich mir sicher…
    ***
    Sir James Powell bewegte sich normalerweise nur in seinen Clubs. Deshalb war ihm ein normaler Pub auch ziemlich fremd. Das merkte man ihm nicht an, er tat, als wäre es
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