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Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit
Autoren: Jason Dark
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wenig zu viel getrunken.«
    »Ja, man sieht es.«
    Auch Spilker stellte seinen Krug ab. »Und? Was hat es bei Ihnen gegeben?«
    »Well«, sagte Sir Powell und trank einen Schluck, bevor er diplomatisch antwortete: »Wir bleiben am Ball.«
    Spilkers Lächeln fiel spöttisch aus. »Das ist die Redewendung der Politiker, wenn sie nicht weiterwissen.«
    »Ich bin kein Politiker, Mr. Spilker.«
    »Das stimmt allerdings.« Der Mann drehte sich. »Und wo stecken Ihre beiden Supermänner?«
    »Diesen Ausdruck habe ich nie gebraucht und werde ihn auch nie gebrauchen. Sie haben ihn geprägt. Oberinspektor Sinclair und sein Kollege Suko versuchen, dem Phänomen auf die Spur zu kommen. Ich bin davon überzeugt, daß sie es schaffen.«
    »Als ihr Chef müssen Sie das. Ich habe eine andere Meinung.«
    »Das steht Ihnen frei.«
    »Wissen Sie was, Sir James?« Spilker legte seine Hand auf die Schulter des Superintendenten. »Ich wette mit Ihnen, daß Sie einen Sturm im Wasserglas verursacht haben.«
    Ernst schaute Sir James sein Gegenüber an. »Was ich Ihnen antworte, ist mehr ehrliche Meinung. Ich hoffe, Mr. Spilker, daß Sie recht mit Ihrer Vermutung behalten.«
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    »Nein, keinesfalls. Sollte sich unser Verdacht bewahrheiten, käme es zu einem Chaos, wie es London seit dem Ende des Krieges wohl noch nicht erlebt hat.«
    Die Worte waren beeindruckend gesprochen. Sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Spilker schwieg und starrte seine Schuhspitzen an, während hinter ihm seine Freundin abermals in einen wahren Gelächtersturm ausbrach. Sir James spürte, wie etwas Kaltes an ihm vorbeistrich. Ein Luftzug, der durch die Tür fuhr, konnte dieses Gefühl verursacht haben. Aber auch etwas anderes. Zu gut erinnerte sich der Superintendent an die Berichte seines Oberinspektors.
    Wenn die kaum sichtbaren Schatten angriffen, kündigten sie das durch Kälte an.
    Wie bei ihm.
    Aber der Schatten war vorbeigehuscht. Sir James hob den Blick. Er schaute genau auf Carrie, die sich etwas zurückgebeugt hatte, in dieser Haltung plötzlich stehenblieb und ihren Arm ausstreckte, um den golden schimmernden Handlauf zu umfassen. Sie bekam ihre Finger soeben noch darum, dann sah der Superintendent den feinen grünen Schatten, der über dem Körper der Frau wie eine zweite Haut lag.
    Carrie rieß den Mund auf.
    Ein markerschütternder Angstschrei drang über ihre Lippen und hallte bis nach draußen…
    ***
    Mir schmeckte die Wurst nicht. Das lag nicht an den Bratkünsten der Verkäufer, sondern an den Umständen. Die Gefahr war zwar nicht zu sehen, aber ich spürte sie. Im Laufe der Zeit hatte ich ein Gefühl für so etwas bekommen, und daß sich die Schatten so eine günstige Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten, lag auf der Hand. Wo fanden sie schon Menschen, die dicht beieinanderstanden und dazu wehrlos waren?
    Zur Hälfte hatte ich die Wurst vertilgt, als Suko seinen Pappteller bereits in den blauen Plastikeimer geworfen hatte. Ich warf meinen nebst Wurst hinterher.
    »Schmeckt es dir nicht?« fragte mein Freund.
    Ich bedachte ihn mit einem schiefen Blick. »Hat es dir etwa geschmeckt?«
    »Wenn du so fragst, nein.«
    »Und warum hast du die Wurst gegessen?«
    »Weil sie bezahlt war.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Wir gingen ein paar Schritte zur Seite, weil immer mehr Hungrige an die Wurstbude drängten. Auch der zweite Stand war inzwischen belagert. Die Verkäufer standen unter Dauerstreß.
    Ich schaute mich um.
    Menschen über Menschen. Inzwischen hatten sich die ersten Ränge gefüllt. Aus dem Stadion hörten wir das schrille Geräusch der Trompeten und Signalhörner. Dazwischen brandeten erste Gesänge wie gewaltige Wogen durch die traditionsreiche Stätte.
    Dann gab es noch einmal Aufregung. Zwei Busse mit Spielern und Betreuern fuhren zur gleichen Zeit an. Polizisten sperrten die unmittelbare Umgebung der Fahrzeuge ab, um die Spieler vor allzu neugierigen Fans zu schützen.
    Ungehindert konnten die Männer aussteigen. Geduckt liefen sie davon. Blitzlichter überschwemmten sie. Mikrophone wurden ihnen hingehalten. Die Fußballer gaben keine Kommentare.
    Wenig später waren sie in ihren Kabinen verschwunden. Zwei Polizisten nahmen davor Aufstellung. Die Männer hatten Schultern wie Kleiderschränke.
    Schieds-und Linienrichter erschienen. Sie waren schon umgezogen, gingen den Gang zum Spielfeld durch und prüften noch einmal den Heiligen Rasen.
    Es mußte eben alles seine Ordnung haben.
    »Hier ist wirklich was
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